D. Lenz
Das häufigste Gestein auf der Erde und war bis vor kurzem nur theoretisch bekannt. Aus diesem Grund besaß das Gestein auch nur die technische Bezeichnung Silikat-Perowskit.
Queensland (Australien). Geologen kennen das häufigste Gestein der Erde bisher nur unter dem etwas sperrigen Namen Silikat-Perowskit. Dieses Gestein lässt sich, der Theorie zufolge, nur unterhalb der Erdoberfläche finden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die ersten Gesteinsschichten von Silikat-Perowskit in der Übergangszone zum unteren Erdmantel zu finden sind. Diese Schicht befindet sich zwischen 660 und 2.900 Kilometern Tiefe.
Wie die American Geophysical Union, einem Zusammenschluss aus rund 58.000 Geologen aus 135 Ländern berichtet, konnten Geologen nur durch Zufall dem häufigsten Gestein der Erde einen richtigen Namen geben: So wird aus Silikat-Perowskit ab sofort Bridgmanit. Der Name leitet sich von dem amerikanischen Physiker Percy Bridgman ab, der im Jahr 1946 mit dem Nobelpreis für seine Arbeit an der Hochdruck-Physik geehrt wurde.
Ein Mineral wird durch seine chemische Zusammensetzung und Kristallstruktur eindeutig gekennzeichnet. Eine Grundvoraussetzung dafür ist jedoch, dass Wissenschaftler die Möglichkeit haben, das Mineral zu analysieren. Das Problem mit Bridgmanit war, dass es bis dato kein Mensch in den Händen hielt und untersuchen konnte.
Im Jahr 1879 ging in Queensland in Australien ein Bruchstück des Tenham-Meteoriten nieder. Dieses kleine Bruchstück wurde anschließend im Natural History Museum in London ausgestellt. Bei späteren Analysen des Meteoriten fanden die Wissenschaftler heraus, dass dieser zum Großteil aus Silikat-Perowskit (Bridgmanit) entsteht. Diese Entdeckung gab den Geologen die Möglichkeit das Gestein wissenschaftlich zu klassifizieren und anschließend zu taufen.