D. Lenz
Forscher weisen in einem Experiment nach, dass Fast Food nicht nur dick, sondern auch träge und faul macht – und das bereits nach zwei Wochen.
Sydney (Australien). Ältere Studien haben bereits gezeigt, dass zu viel Fast Food nicht nur ungesund ist und dick macht, es verursacht auch Blähungen und Pickel. Nun haben australische Forscher der New South Wales Universität in Sydney in einem Experiment mit Ratten herausgefunden, dass Fast Food auch das Gehirn beeinflusst indem es träge und faul macht.
Die Experimentleiterin Margaret Morris beton, dass sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen: „Wenn wir übermäßig viel Fast Food essen passiert mit uns das Gleiche wie mit den Ratten."
Für das Experiment gab es zwei Gruppen von Ratten. Beide Gruppen erhielten das gleiche Futter. Der Unterschied bestand darin, dass das Futter der einen Versuchsgruppe mit Fast Food angereichert wurde und das andere Futter nicht
Natürlich nahmen bei dem Ess-Experiment alle Tiere an Gewicht zu. Allerdings brachte bereits nach zwei Wochen die Fast-Food Gruppe ein halbes Fund mehr auf die Waage – für die Körpergröße einer Ratte ein enormer Gewichtzuwachs. Doch das übermäßiger Fast Food Konsum dick macht, war längst bekannt und dies wollten die Wissenschaftler um Morris auch nicht untersuchen. Viel interessanter war die Tatsache, dass die Tiere, die das mit Fast Food angereicherte Futter bekamen, wesentlich weniger Selbstbeherrschung hatten und eine ausgewogene Ernährung den Tieren nicht mehr wichtig erschien.
Bestandteil des Experiments war allerdings nicht nur die Nahrungsaufnahme von sogenanntem Fast Food, sondern auch der Konsum stark gezuckerter Getränke - wie beispielsweise Cola.
Ein häufig auftretendes Verhalten in der Tierwelt ist, dass wenn die Tiere die Wahl haben, sie nie die Mahlzeit oder das Trinken wählen, mit denen sie sich bereits zuvor den Bauch vollgeschlagen haben. Dies soll die Tiere vor Übergewicht bewahren, wie auch die Vergleichsgruppe der Ratten bestätigen konnte.
Der Fast Food Gruppe hingegen waren die zahlreichen angebotenen Geschmacksrichtungen allerdings egal geworden. Sie machten sich gar nicht mehr die Mühe verschiedene Getränke zu probieren, sie entschieden sich immer wieder für die Getränke, die ihnen eigentlich schon zum Hals heraus hängen müssten.
Ebenfalls sehr interessant und erschreckend ist die Tatsache, dass sich das verhalten der Tiere auch nicht änderte, als die Tiere wieder gesundes Futter zu fressen bekamen. Schuld daran ist das Belohnungssystem im Gehirn: Der Konsum von Fast Food veränderte den orbitofrontale Kortex. Dieser Bereich im Gehirn ist für die Entscheidungsfindung zuständig und die Forscher konnten hier eine erschreckende Langzeitschädigung nachweisen.
Die Forschungsergebnisse der aktuellen Fast Food Studie liefern wichtige Erkenntnisse zur Entstehung von Fettleibigkeit und über psychologische Reize im Bezug auf die menschliche Nahrungsaufnahme.