D. Lenz
Ärzte raten zum regelmäßigen Verzehr von fettem Seefisch, da dieser große Mengen Omega-3 Fettsäuren enthält. Doch nicht jeder isst Fisch und deshalb haben Forscher nach einer Alternative gesucht und diese im Leinöl gefunden.
Jena (Deutschland). Gerade Makrelen, Heringe, Sardellen und Lachse sind bekannt für ihren hohen Gehalt an Omega-3 Fettsäuren und obwohl dieser Fisch sehr gesund ist, ist er nicht jedemanns Sache. Aus diesem Grund schaute sich die Ernährungswissenschaftlerin Melanie Köhler von der Universität Jena nach pflanzlichen Alternativen um und fand diese im Leinöl.
Für ihre Studie hat Köhler bei 20 Probanden die Gesundheitsauswirkung bei der regelmäßigen Einnahme von Leinöl und bei kompletten Verzicht auf Fisch untersucht. Die ausgesuchten Studienteilnehmer waren alle samt übergewichtig, litten unter Bluthochdruck und hatten einen gestörten Blutzuckerstoffwechsel. Über acht Wochen hinweg nahmen die Probanden dann im Rahmen der Studie täglich zwei Esslöffel Leinöl zu sich.
Das Ergebnis war überraschend: Nach den acht Wochen hat sich die Omega-3 Fettsäure im Blut verdoppelt. Zudem war der Blutdruck der Probanden niedriger und die Blutfettwerte hatten sich ebenfalls verbessert, so Köhler. Es hat sich also gezeigt, dass Leinöl eine gesundheitsfördernde Wirkung besitzt. Zwar kann Leinöl den Seefisch nicht vollständig ersetzen, aber es ist als ergänzendes Lebensmittel bestens geeignet.
Die Arbeit von Köhler ist aber nur ein kleiner Teil einer groß angelegten Studie. Diese sucht nach pflanzlichen Alternativen als Omega-3 Fettsäure Lieferanten. Bisher ist das Leinöl der vielversprechendste Kandidat, da es einen besonders hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure besitzt, die vom menschlichen Körper in Omega-3 Fettsäuren umgewandelt werden kann.
Nicht so konzentriert wie in einer Flasche Leinöl, aber auch in größeren Mengen, kommen Alpha Linolensäuren auch in Raps-, Soja- und Walnussöl und in noch geringeren Mengen in grünem Gemüse wie Grünkohl, Rosenkohl oder Spinat vor.