D. Lenz
Kein Witz. Kein Aprilscherz. Keine Satire. Der US-Senat und der Kongress segneten einen Gesetzentwurf ab, der den gesamten Weltraum zum amerikanischen Verwaltungsraum erklärt. Selbst US-Präsident Barack Obama hat das Schriftstück bereits unterzeichnet, welches den USA das uneingeschränkte Recht zur Lizenzvergabe von Schürfrechten im gesamten Weltraum gibt.
Washington (U.S.A.). Im UN-Weltraumvertrag von 1967 wurde festgelegt, dass der Weltraum mit all seinen Himmelskörpern keinem einzelnen Staat, sondern der gesamten Menschheit gehört. Der UN-Weltraumvertrag erlaubt aber Staaten, diesen zu Nutzen und zu erforschen, verbietet aber ausdrücklich Himmelskörper als Eigentum zu erklären.
Bisher traf die Jahrzehnte alte Regelung auf internationale Zustimmung, doch die USA scheinen Ihre Meinung nun geändert zu haben. Der Gesetzentwurf, der bereits vom US-Senat, dem Kongress und Präsident Barack Obama unterzeichnet wurde, erklärt die USA zum alleinigen Schürfrechte-Verwalter des gesamten Weltraums. Damit beanspruchen die USA das Recht der Lizenzvergabe zur kommerziellen Nutzung des Weltraums, wie beispielsweise die Ausbeutung von Asteroiden oder die Kolonisierung anderer Planeten.
Es fehlt lediglich noch die Zustimmung des US-Verteidigungsministeriums, des US-Verkehrsministeriums und der Nasa. Hierbei dürftes es sich aber nur noch um eine Formalität handeln. Danach liegt die Entscheidungsgewalt darüber, wer Rohstoffe im Weltraum abbauen und zur Erde bringen darf und wer welche Gerätschaften auf fremde Himmelskörper schicken alleine bei den US-Behörden.
Offizielle Reaktionen von der UNO, der ESA und auch von der russischen und chinesischen Weltraumbehörde stehen noch aus.