Large Language Model (LLM)

BILD-Zeitung ersetzt Redakteure durch Künstliche Intelligenz

Dennis L

BILD-Zeitung ersetzt Redakteure durch Large Language Model (LLM) )kcotS ebodA77nnamn(Foto: © 

Die BILD-Zeitung hat eine umfassende „wirtschaftlichen Optimierung“ angekündigt, in deren Rahmen die Redaktion teilweise durch eine Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt wird. Der journalistische Qualitätsanspruch soll trotz der Automatisierung aufrechterhalten werden.

Berlin (Deutschland). Laut dem Handelsblatt (PAYWALL) hat die BILD-Zeitung in einem internen Rundschreiben einen massiven Umbau angekündigt. Sechs der 18 Lokalredaktionen sollen im Rahmen der „wirtschaftlichen Optimierung“ geschlossen werden. Zudem möchte das Unternehmen eine dreistellige Anzahl von Arbeitsplätzen abbauen, darunter auch Teile der Führungsebenen. Die meisten Arbeitsplätze sollen aber in der Führungsebenen entfallen.

„Wir trennen uns von Produkten, Projekten und Prozessen, die wirtschaftlich nie wieder erfolgreich werden können.“

Christian Senft, Pressesprecher des Axel-Springer-Verlags, erklärte gegenüber heise.de, dass die BILD-Zeitung im Rahmen der Umstrukturierung Redakteure teilweise durch eine Künstliche Intelligenz (KI) ersetzen wird.

„Wir prüfen und testen den Einsatz von Generativer KI in der Redaktion an verschiedenen Stellen zur Unterstützung des gesamten journalistischen Prozesses.“

Large Language Models (LLM) in der Redaktion

Konkret ist geplant, dass die menschlichen Redakteure bei der Recherche durch Large Language Models (LLM) unterstützt werden. Weitere Aufgaben in der BILD-Redaktion für die KI ist die Erstellung von Videos und Artikeln für Social Media sowie SEO-Aufgaben, darunter die Anpassung von Metadaten. Zudem soll eine KI das Layout der Print-Ausgabe gestalten und Artikel auf bild.de vorlesen.

„Wir glauben an die Chancen von KI. Wir wollen sie bei Axel Springer nutzen, um Journalismus besser zu machen und unabhängigen Journalismus langfristig zu erhalten. Wir haben gerade viele Initiativen, mit denen wir Anwendungsbereiche für KI für unsere journalistischen Marken erkunden, sowohl in den Produktionsabläufen der Redaktionen als auch in Bezug auf die Leserexperience.“

Mehr Zeit für journalistische Kreativität

Matthias Döpfner, Vorstandvorsitzender von Axel Springer, erklärte bereits im Februar 2023, dass die Redaktion der BILD-Zeitung in Zukunft verstärkt automatisiert arbeiten soll. In den kommenden drei Jahren soll dies das Konzernergebnis um 100 Millionen Euro verbessern.

„Journalismus-Kreation wird zum Kern unseres Tuns. Journalistische Produktion wird zum Nebenprodukt, immer mehr technisch gestützt und automatisiert. Das bedeutet Umbau der Redaktionen und Verschiebung von Personal und Kosten.“

Die Unterstützung der Redakteure durch eine KI soll ihnen laut Axel Springer mehr Zeit und Raum für journalistische Kreativität schaffen. Grundsätzlich sollen alle Inhalte der KI vor der Veröffentlichung noch durch einen Menschen kontrolliert werden.

„Da alle Texte auch mit Unterstützung von KI immer auf Basis menschlicher Information und Entscheidung entstehen, kennzeichnen wir diese wie bisher mit den Autoren oder Agenturen.“

Damit trotz der Sparmaßnahmen der journalistischen Qualitätsanspruch aufrechterhalten werden kann, möchte das Unternehmen in Autoren, Reporter und Redakteure investieren.

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