Die Erde ist vor etwa 4,56 Milliarden entstanden. In ihrer Erdgeschichte hat sie unterschiedliche Epochen durchlaufen.
Die Geschichte der Erde erstreckt sich über Milliarden von Jahren und ist geprägt von tiefgreifenden Veränderungen in Geologie, Klima und Biologie. Von der Formung der ersten Kontinente und Ozeane bis hin zur Entfaltung des Lebens in seiner heutigen Vielfalt, jede Phase der Erdgeschichte hat einzigartige Merkmale und Ereignisse. Diese lange und faszinierende Entwicklungsgeschichte wird in vier Hauptzeitalter unterteilt: die Erdurzeit, das Erdaltertum, das Erdmittelalter und die Erdneuzeit.
Im Verlauf dieser Äonen hat sich das Erscheinungsbild der Erde stetig gewandelt. Kontinentale Verschiebungen formten die geografische Struktur, während klimatische Schwankungen und geologische Aktivitäten wie Vulkanismus und Erdbeben die Umweltbedingungen prägten. Im Zuge dieser Veränderungen entstanden und vergingen zahlreiche Arten von Flora und Fauna. Große Aussterbeereignisse, gefolgt von Phasen der Erholung und Diversifizierung, kennzeichnen den Lauf der Evolution.
Das Präkambrium legte den Grundstein für das Leben auf der Erde, wobei erste einfache Lebensformen entstanden. Mit dem Beginn des Phanerozoikums, das mit dem Kambrium startet, nahm die biologische Diversität sprunghaft zu. Die folgenden Perioden des Erdaltertums, wie das Ordovizium, Silur, Devon, Karbon und Perm, zeichneten sich durch die Entwicklung komplexer Lebensformen aus, sowohl im Meer als auch an Land.
Das Erdmittelalter, umfassend die Perioden Trias, Jura und Kreide, war die Ära der Dinosaurier, die schließlich in einem der größten Massenaussterbeereignisse der Erdgeschichte endete. Das Tertiär des Neozoikums zeugte von der raschen Entwicklung der Säugetiere und dem Aufkommen der ersten Hominiden, während das Quartär durch die Ausbreitung des Menschen, seine Kultur und Zivilisation sowie durch dramatische Klimawandel, einschließlich der Eiszeiten, charakterisiert wird.
Die Erdgeschichte ist somit eine fortlaufende Erzählung von Veränderung und Anpassung, die den Planeten und seine Bewohner ständig formt und umgestaltet. Die fortwährende wissenschaftliche Erforschung dieser Vergangenheit hilft nicht nur, die Komplexität des Lebens auf der Erde zu verstehen, sondern bietet auch Einsichten in mögliche Zukünfte in einer sich wandelnden Welt.
Erdzeitalter | Zeitspanne |
Präkambrium | Vor 5 Milliarden – 600 Millionen Jahren |
Kambrium | Vor 600 – 500 Millionen Jahren |
Ordovizium | Vor 500 – 435 Millionen Jahren |
Silur | Vor 435 – 410 Millionen Jahren |
Devon | Vor 410 – 380 Millionen Jahren |
Karbon | Vor 380 – 280 Millionen Jahren |
Perm | Vor 280 – 220 Millionen Jahren |
Trias | Vor 220 – 190 Millionen Jahren |
Jura | Vor 190 – 135 Millionen Jahren |
Kreide | Vor 135 – 70 Millionen Jahren |
Tertiär | Vor 70 – 2 Millionen Jahren |
Quartär | Vor 2 Millionen Jahren – heute |
Das Präkambrium markiert den Anfang der Erdgeschichte und erstreckt sich von der Entstehung der Erde vor etwa 4,56 Milliarden Jahren bis zum Beginn des Kambriums vor rund 541 Millionen Jahren. Dieser ausgedehnte Zeitraum umfasst mehrere Äonen: das Hadaikum, das Archaikum und das Proterozoikum, wobei letzteres sich bis zum Übergang zum Phanerozoikum erstreckt.
Während des Hadaikums formte sich die Erde und ihre erste feste Kruste. Leben, wie wir es heute kennen, gab es in dieser Phase noch nicht. Die Anfänge des Lebens zeichnen sich im folgenden Archaikum ab, wo die ersten einfachen Lebensformen wie Bakterien auftraten. Diese Mikroorganismen bildeten die Basis für die weitere Entwicklung des Lebens auf der Erde. Die Entstehung und die Entwicklung des Lebens bleiben jedoch ein Bereich intensiver Forschung und Diskussion, wobei Hypothesen wie die aus einer „Ursuppe“ oder durch Panspermie entstandenen ersten Lebensformen vorgeschlagen werden.
Das Proterozoikum ist gekennzeichnet durch signifikante geologische, atmosphärische und biologische Veränderungen, einschließlich der Erscheinung der ersten mehrzelligen Organismen gegen Ende dieses Äons. Besonders erwähnenswert sind die Ediacara-Fauna und die verschiedenen Vereisungsperioden, die als „Schneeball Erde“ bekannt sind. Diese globalen Vereisungen und das anschließende wärmere Klima ebneten den Weg für die kambrische Explosion, eine Periode, in der eine Vielzahl neuer Lebensformen innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne entstand.
Zur Stratifizierung und genaueren Untersuchung des Präkambriums wird eine Einteilung in verschiedene Äonen, Ären und Perioden vorgeschlagen, die anhand geologischer Marker definiert sind. Diese Unterteilungen reichen vom Hadaikum über das Archaikum mit seinen verschiedenen Phasen bis hin zum detailliert gegliederten Proterozoikum, das in Paläoproterozoikum, Mesoproterozoikum und Neoproterozoikum mit jeweils eigenen charakteristischen Merkmalen unterteilt ist.
Die Erforschung des Präkambriums bleibt eine Herausforderung, da Fossilien aus dieser Zeit rar sind und oft nur indirekte Beweise für die frühesten Lebensformen und deren Entwicklung liefern. Dennoch bieten die vorhandenen geologischen und paläontologischen Daten einen faszinierenden Einblick in die Komplexität und Dynamik der frühesten Erdgeschichte und die Anfänge des Lebens auf unserem Planeten.
Das Kambrium, ein bedeutender Abschnitt der Erdgeschichte, erstreckte sich von etwa 541 bis 485,4 Millionen Jahren zurück. Diese Periode ist besonders bekannt für die „kambrische Explosion“, eine Phase explosiver Diversifizierung mehrzelliger Tierarten im Meer. Dieses Phänomen führte zur Entstehung einer Vielzahl von Tiergruppen, die sich durch eine außergewöhnliche morphologische Vielfalt auszeichneten, darunter auch viele, die heute noch existieren.
Geologisch war das Kambrium von der Aufteilung des Superkontinents Pannotia in kleinere Kontinente geprägt, darunter Gondwana, Laurentia, Sibirien und Baltica. Diese tektonischen Veränderungen führten zu bedeutenden Verschiebungen der Kontinente und beeinflussten so die marine Fauna durch die Schaffung neuer ökologischer Nischen.
Das Klima des Kambriums war wärmer als heute, ohne Eis an den Polen, was durch eine hohe Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre und einen erhöhten Meeresspiegel bedingt war. Diese Bedingungen begünstigten das marine Leben und ermöglichten die kambrische Explosion.
Während des Kambriums ereigneten sich mehrere Massenaussterben, die signifikante Veränderungen in der Biosphäre bewirkten. Diese Aussterbeereignisse führten zum Verschwinden einer beträchtlichen Anzahl von Arten und hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die evolutionäre Entwicklung des Lebens auf der Erde.
Die kambrische Periode zeichnete sich durch eine Vielfalt an marinen Lebensformen aus, darunter frühe Formen von Schwämmen, Nesseltieren, Gliederfüßern sowie die ersten Weichtiere. Diese Fauna bildete die Grundlage für die weitere evolutionäre Entwicklung des marinen Lebens. Trotz der reichen fossilen Belege aus dem Kambrium, die eine außergewöhnliche Diversität an Lebewesen dokumentieren, bleibt die genaue Ursache der kambrischen Explosion ein Gegenstand wissenschaftlicher Forschung und Diskussion.
Das Kambrium war somit eine Zeit tiefgreifender Veränderungen in der Erdgeschichte, die sowohl das Klima als auch die Entwicklung des Lebens auf der Erde nachhaltig prägten und den Grundstein für die spätere Entwicklung der biologischen Vielfalt legten.
Das Ordovizium, eine Epoche des Paläozoikums, erstreckte sich von vor etwa 485,4 bis 443,4 Millionen Jahren und folgte auf das Kambrium. Es war gekennzeichnet durch bedeutende geologische, klimatische und biologische Veränderungen. Die paläogeografische Situation zeigte eine fortgesetzte Drift der Kontinente. Insbesondere driftete Avalonia vom Nordrand Gondwanas ab und bewegte sich Richtung Norden, was zu einer eigenen Faunenprovinz führte. Gegen Ende des Ordoviziums vereiste ein großer Teil Gondwanas während der Hirnantischen Eiszeit, die auch einen Einfluss auf die damalige Biodiversität hatte.
Das Klima des Ordoviziums begann mit einer CO₂-Konzentration zwischen 4000 und 5000 ppm, was ein warmes oder sehr mildes Klima zur Folge hatte. Allerdings führte eine globale Abkühlung, die Hirnantische Eiszeit, zu einer Vereisung großer Teile der südlichen Hemisphäre, vor allem auf Gondwana. Diese Klimaänderungen hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die damalige Flora und Fauna.
Die Flora und Fauna des Ordoviziums umfassten eine Vielzahl von Lebewesen, darunter die ersten landlebenden Pflanzen und Pilze. Im Meer dominierten Grünalgen, Korallen, Seeigel, Muscheln, Armfüßer, die Kopffüßer und andere Stachelhäuter. Die ordovizische Radiation führte zur Diversifikation und Ausbreitung dieser Arten. Conodonten, eine Gruppe früher kiefertragender Tiere, spielten eine signifikante Rolle in der marinen Fauna.
Das Ordovizium endete mit einem der fünf größten Massenaussterben der Erdgeschichte. Die Vergletscherung auf Gondwana und die daraus resultierende Abkühlung sowie Meeresspiegeländerungen trugen wesentlich zu diesem Ereignis bei. Trotz der Hypothesen über mögliche Auslöser, wie erdnahe Gammablitze, wird der rasche Temperatursturz durch verminderten Vulkanismus und anhaltende hohe Verwitterungsraten als wahrscheinliche Ursache angesehen.
Die Erholung der Biodiversität am Beginn des Silurs markiert das Ende dieser massiven Umweltveränderungen und den Start einer neuen Ära geologischer und biologischer Entwicklung.
Das Silur, ein geologisches Zeitalter, das von etwa 443 Millionen Jahren bis 419 Millionen Jahren andauerte, markiert einen bedeutsamen Abschnitt in der Erdgeschichte, gekennzeichnet durch signifikante Entwicklungen in Flora und Fauna sowie durch klimatische Veränderungen.
Während dieser Periode erhöhte sich die Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre erstmals auf etwa 14 Prozent, während die Kohlenstoffdioxid-Konzentration gegen Ende des Silurs auf unter 4000 ppm fiel. Das Klima war generell warm und gemäßigt, mit einem globalen Durchschnittswert von circa 17 °C, und die Erde war größtenteils eisfrei, was hohe Meeresspiegel und die Ausbreitung von Flachmeeren entlang der Kontinentalränder zur Folge hatte. Diese Bedingungen begünstigten die Entstehung von Riffen in niedrigen Breiten.
Die biologische Diversität erlebte im Silur eine Erholung und Weiterentwicklung nach dem Massenaussterben des Ordoviziums. Signifikant ist die Evolution der ersten kiefertragenden Wirbeltiere sowie der Placodermi und der ersten Knochenfische. Seeskorpione erreichten in dieser Zeit eine bemerkenswerte Diversität und Größe. Korallen entwickelten größere Riffstrukturen, und bei den Stachelhäutern traten die Blastoidea erstmals auf.
Auch auf dem Land setzte eine bedeutende Entwicklung ein. Die ersten Gefäßpflanzen, wie Cooksonia und Baragwanathia, erschienen im Mittelsilur, markieren einen Wendepunkt in der Besiedlung des Festlandes. Diese frühen Landpflanzen zeichneten sich durch eine einfache Struktur ohne differenzierte Wurzeln, Stämme oder Blätter aus und vermehrten sich über Sporen. Zudem sind aus dem Silur die ersten nachgewiesenen Flechten bekannt, die eine symbiotische Beziehung zwischen Algen und Pilzen darstellen.
Geologisch blieb die Anordnung der Landmassen ähnlich dem Ordovizium, mit dem Superkontinent Gondwana, der langsam über den Südpol driftete, und anderen Kontinenten, die sich in Richtung der heutigen Positionen bewegten. Das Silur war durch großflächige Kalkablagerungen, insbesondere in den später entstehenden Gebirgsregionen Schottlands, Schwedens und Norwegens, charakterisiert.
Zusammenfassend war das Silur eine Zeit des klimatischen Übergangs und der biologischen Diversifizierung, die die Grundlagen für die weitere evolutionäre Entwicklung legte und die zunehmende Komplexität des Lebens auf der Erde widerspiegelt.
Das Devon, das sich über einen Zeitraum von etwa 419,2 Millionen Jahren bis etwa 358,9 Millionen Jahren erstreckt, war eine Phase tiefgreifender evolutionärer, geologischer und klimatischer Veränderungen. In dieser Ära, die auch als „Zeitalter der Fische“ bekannt ist, entfaltete sich eine enorme Vielfalt an Fischarten, darunter Panzerfische (Placodermi), Stachelhaie (Acanthodii), Quastenflosser und Lungenfische, die als Vorläufer der späteren Wirbeltiere gelten. Dunkleosteus, ein räuberischer Panzerfisch, ragte als einer der größten bekannten Meeresbewohner seiner Zeit hervor.
Neben der marinen Biodiversität markierte das Devon wichtige Fortschritte in der Besiedlung des Festlands. Die ersten nachgewiesenen Landwirbeltiere (Tetrapoden) wie Ichthyostega und Acanthostega, die eine amphibische Lebensweise an den Tag legten, traten in Erscheinung. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Vorfahren der Tetrapoden im Devon aus den Quastenflossern hervorgegangen sein könnten.
Die Flora des Devons erlebte ebenfalls eine bedeutende Expansion und Diversifikation. Erste Gefäßpflanzen, darunter Rhynia und andere urtümliche Farne sowie Bärlappgewächse, breiteten sich aus und bildeten die Grundlagen für die Entstehung der ersten Wälder der Erde. Diese pflanzliche Expansion hatte einen signifikanten Einfluss auf die atmosphärische Zusammensetzung, insbesondere auf den Sauerstoffgehalt, der im Karbon auf etwa 35 Prozent anstieg.
Geologisch war das Devon durch die Kollision von Gondwana mit Laurussia gekennzeichnet, die zur Schließung des Rheischen Ozeans führte und die Grundlage für die variszische Orogenese bildete. Diese tektonischen Aktivitäten trugen zur Formung der paläogeografischen und klimatischen Bedingungen bei, die für das Devon charakteristisch waren. Das Klima des Devons war insgesamt warm und trocken, mit höheren Meeresspiegeln und geringeren Temperaturunterschieden zwischen den Polen und dem Äquator im Vergleich zu heute.
Das Ende des Devons wurde durch mehrere Massenaussterbeereignisse markiert, darunter das Kellwasser- und das Hangenberg-Ereignis, welche die Biodiversität der Meere stark reduzierten und tiefgreifende Veränderungen in den Ökosystemen nach sich zogen. Diese Ereignisse bildeten den Übergang zur nächsten geologischen Periode, dem Karbon.
Das Karbon, eine geologische Periode des Paläozoikums, erstreckte sich von etwa 358,9 bis 298,9 Millionen Jahren vor unserer Zeit. Diese Epoche folgt auf das Devon und wird vom Perm abgelöst. Das Karbon ist insbesondere für seine reichen Kohlevorkommen bekannt, die durch umfangreiche Wälder und Sumpflandschaften gebildet wurden. Diese Vegetation spielte eine wesentliche Rolle bei der Absenkung der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre und trug zu einem signifikanten Anstieg des Sauerstoffgehalts bei, der in Spitzenzeiten lokale Konzentrationen von bis zu 40 Prozent erreichte.
Die paläogeografische Situation war durch die fortschreitende Annäherung und Kollision der Kontinente Laurentia und Gondwana gekennzeichnet, was schließlich zur Formation des Superkontinents Pangaea führte. Diese plattentektonischen Bewegungen lösten die variszische Orogenese aus, die zur Bildung großer Gebirgsketten in Europa und der Schließung des Rheischen Ozeans führte.
Das Klima im Karbon war zunächst durch ein Warmklima geprägt, das aber im Laufe der Zeit in ein permokarbonisches Eiszeitalter überging, gekennzeichnet durch Vergletscherungen in den südlich des Polarkreises liegenden Landmassen Gondwanas. Diese Klimaänderungen hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die Umwelt und die Biosphäre, einschließlich eines ausgeprägten Wechsels von Warm- und Kaltzeiten.
Die Fauna des Karbons erlebte bedeutende Entwicklungen, insbesondere mit dem Landgang der Wirbeltiere. Die Tetrapoden, einschließlich der ersten Amphibien und Reptilien, die nicht mehr auf wässrige Lebensräume für ihre Fortpflanzung angewiesen waren, spielten dabei eine zentrale Rolle. Diese Entwicklungen ermöglichten eine zunehmende Diversifizierung und Komplexität der terrestrischen Ökosysteme.
Ebenfalls bemerkenswert ist die Größe einiger Arthropoden während des Karbons, die in der sauerstoffreichen Atmosphäre gigantische Ausmaße erreichten, wie etwa die Libellenartigen mit Flügelspannweiten von bis zu einem Meter und große Skorpione.
In den Meeren dominierten Haie die Spitze der Nahrungskette, während in den Süßwassersystemen Stachelhaie eine wichtige Rolle spielten. Die Entwicklung der marinen Fauna zeigte sich auch in der Diversifikation der Ammonoideen und einer Zunahme an Foraminiferen.
Das Karbon markiert zudem eine entscheidende Phase in der Evolution der Flora mit der starken Radiation von Schachtelhalmen, Farnen und später den ersten Gymnospermen. Diese Pflanzen bildeten die ersten umfangreichen Wälder, die die Erde prägten und zu einer verstärkten Sauerstoffproduktion führten.
Ein herausragendes Ereignis am Ende des Karbons war der Carboniferous Rainforest Collapse (CRC), ein dramatisches Aussterbeereignis, das die großen Urwälder und Teile ihrer Fauna verschwinden ließ und zu einem Rückgang der globalen Biodiversität führte.
Das Perm, die letzte geologische Periode des Paläozoikums, erstreckte sich von vor etwa 298,9 Millionen Jahren bis vor 251,9 Millionen Jahren und mündete in das größte bekannte Massenaussterben der Erdgeschichte. Diese Epoche markierte eine Zeit tiefgreifender Umweltveränderungen, evolutionärer Entwicklungen und endete mit einem dramatischen Ereignis, das nahezu das Leben auf der Erde auslöschte.
Klimatisch war das Perm von anhaltenden Vereisungsphasen der Südkontinente geprägt, die bis weit in das Perm hinein andauerten und in vielen Gebieten ein trockenes und teils kühles Klima zur Folge hatten. Erst nach dem Rückzug der Gletscher stabilisierte sich ein Warmklima. Dennoch war die Periode von extremen klimatischen Schwankungen und der Entstehung der reichsten Salzlagerstätten der Erdgeschichte gekennzeichnet.
Die Flora passte sich den kühleren Klimaverhältnissen an, mit einem Vormarsch der Glossopteris-Flora in den südlichen Breiten, während die weitreichenden Wüstengebiete von Pangäa eine Herausforderung für die Vegetation darstellten. Gegen Ende des Perms dominierten Nacktsamer das Landschaftsbild und verdrängten zunehmend die zuvor vorherrschenden Farne und Bärlappgewächse.
Auf der faunistischen Seite stand das Perm ganz im Zeichen der Amnioten, zu denen sowohl die frühen Reptilien als auch die Vorläufer der heutigen Säugetiere, die Therapsiden, zählen. Diese Gruppen profitierten von ihrer Unabhängigkeit von aquatischen Fortpflanzungsmethoden und besiedelten neue Lebensräume an Land. Besonders die Synapsiden erlebten eine Blütezeit und stiegen zu dominanten Prädatoren auf, bevor sie am Ende des Perms stark dezimiert wurden.
Das Ende des Perms wurde durch vulkanische Aktivitäten im Gebiet des heutigen Sibiriens und die damit verbundenen katastrophalen Klimaveränderungen eingeleitet. Das Massenaussterben am Übergang zur Trias dezimierte etwa 96 Prozent aller Meeresbewohner und rund 75 Prozent der Landlebewesen. Dieses Ereignis hinterließ eine Welt, die erst Millionen Jahre benötigte, um sich von den Verwüstungen zu erholen.
Insgesamt bildet das Perm eine Periode des Wandels und der Kontraste, geprägt von klimatischen Extremen und biologischer Diversität, die in einem der einschneidendsten Massenaussterben der Erdgeschichte gipfelte.
Die Trias markiert den Beginn des Mesozoikums, etwa 252 Millionen Jahre zurückliegend, und dauerte rund 50 Millionen Jahre. In dieser Epoche vereinte der Superkontinent Pangäa nahezu alle Landmassen, was tiefgreifende Auswirkungen auf Klima, Meeresströmungen und die Verbreitung von Flora und Fauna hatte. Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen dieser Zeit war das Aufkommen der ersten Dinosaurier, die sich durch ihre anfänglich geringe Größe und vollständig fleischfressende Ernährung auszeichneten. Bis zum Ende der Trias hatten sich die Dinosaurier diversifiziert und dominierten als Wirbeltiere den Planeten.
Geologisch war die Trias von der Existenz Pangäas geprägt, wodurch sich enorme Wüstengebiete im Landesinneren ausbildeten. Die späte Trias zeichnete sich durch den Beginn der Zerlegung dieses Superkontinents aus, was schließlich zur Formung von Laurasia und Gondwana führte. Der Beginn dieser tektonischen Verschiebungen ließ neue Meeresströmungen entstehen und führte zu einem leichten Anstieg des Meeresspiegels.
Das Klima der Trias war generell warm und trocken. Die umfangreichen Landmassen von Pangäa begünstigten die Entstehung großer Wüstenregionen und ein Kontinentalklima mit extremen Temperaturschwankungen. Dies hatte wiederum Einfluss auf die Vegetation und die Tierwelt. In den Polarregionen gab es trotz der hohen Temperaturen Feuchtgebiete mit gemäßigtem Klima, was die Ausbreitung von Reptilien förderte.
Die Flora und Fauna der Trias waren von einer signifikanten Erholung und Diversifikation nach dem massiven Aussterben am Ende des Perms geprägt. Unter den Pflanzen dominierten Samenfarne und erste Gymnospermen, während bei den Tieren vor allem die Dicynodonten, eine Gruppe von therapsiden Herbivoren, sowie diverse Archosaurier, einschließlich der ersten Dinosaurier, hervortraten. Am Ende der Trias stand jedoch erneut ein Massenaussterben, das viele dieser Entwicklungen abrupt beendete und den Weg für die Dominanz der Dinosaurier im folgenden Jura ebnete.
Die stratigrafische Gliederung der Trias basiert vornehmlich auf Ammonoideen und anderen Leitfossilien wie Conodonten und Muscheln, die wichtige Einblicke in die biologischen und geologischen Veränderungen dieser Ära bieten. Diese Zeit des Umbruchs und der Neuentwicklungen bildete eine entscheidende Phase in der Erdgeschichte, deren Folgen bis ins Jura reichten und die Evolution auf unserem Planeten maßgeblich beeinflussten.
Im Jura, der etwa von 201,3 bis 145 Millionen Jahren vor unserer Zeitrechnung andauerte, erlebte die Erde eine Phase umfangreicher tektonischer Aktivitäten und biologischer Entwicklungen. Der Jura ist für die Dominanz der Dinosaurier bekannt, die sich in dieser Zeit zu einer großen Vielfalt entwickelten und anpassungsfähig zeigten. Die Prosauropoden entwickelten sich zu den riesigen Sauropoden weiter, während Theropoden wie Allosaurus und die ersten Vögel, einschließlich des berühmten Archaeopteryx, entstanden.
Die paläogeographische Konfiguration war durch den Superkontinent Pangäa gekennzeichnet, dessen allmähliche Auftrennung in Laurasia und Gondwana begann. Diese tektonische Dynamik führte zur Entstehung neuer Meeres- und Landökosysteme und zur Diversifizierung der Fauna und Flora. Bedeutende Meeresspiegelschwankungen und vulkanische Aktivitäten, insbesondere durch die Karoo-Farrar-Magmaausflüsse, prägten das Zeitalter. Das Klima im Jura war durchschnittlich wärmer als heute, mit Temperaturen von etwa 16,5 Grad Celsius und einem Sauerstoffgehalt der Atmosphäre, der etwa ein Drittel über der heutigen Norm lag.
Die Flora wurde von Gymnospermen wie Nadelhölzern und Ginkgobäumen dominiert, während in der Fauna die Dinosaurier eine zentrale Rolle spielten. Die Säugetiere, darunter Castorocauda, ähnelten Bibern und zeigen die fortschreitende Entwicklung dieser Gruppe während des Jura. Die Jurazeit endete mit einem fließenden Übergang in die Kreidezeit, geprägt durch eine weitere Phase der biologischen und geologischen Veränderungen.
Die Kreidezeit, die letzte Periode des Mesozoikums, erstreckte sich von etwa 145 Millionen bis 66 Millionen Jahren vor der Gegenwart und endete mit einem der einschneidendsten Massenaussterben der Erdgeschichte. Während dieser Ära vollzog sich eine signifikante Weiterentwicklung der Fauna und Flora, mit den Dinosauriern als dominierenden Landbewohnern und dem Aufkommen der ersten Blütenpflanzen.
Die Paläogeographie war durch den fortschreitenden Zerfall des Superkontinents Gondwana gekennzeichnet, was zu einer Neugestaltung der Kontinentalanordnung und der Bildung neuer Ozeane führte. In Europa dominierten flache Meere, die im Verlauf der Kreidezeit durch tektonische Aktivitäten und Hebungsprozesse teils wieder freigelegt wurden. Bedeutende vulkanische Ereignisse, wie die Bildung des Dekkan-Trapps, trugen zum Massenaussterben am Ende der Kreidezeit bei.
Das Klima in der Kreidezeit war insgesamt warm und erlebte einen Höhepunkt der globalen Temperaturen, was unter anderem zu eisfreien Polen führte. Die Meeresspiegel waren hoch, was die Bildung weitläufiger flachmariner Zonen begünstigte. Dennoch gab es gegen Ende der Kreidezeit eine Abkühlungsphase, die zu einer markanten Regression führte.
Die Flora erlebte mit dem Aufkommen der Angiospermen eine Revolution. Diese Blütenpflanzen verbreiteten sich rasch und wurden zur dominanten Pflanzengruppe. Neben den Blütenpflanzen prägten auch Baumfarne, Ginkgos, Nadelbäume und erste Gräser die Landschaften der Kreidezeit. Diese Entwicklung der Pflanzenwelt hatte wiederum Einfluss auf die Ernährung und das Ökosystem der Dinosaurier und anderer Lebewesen.
In der Fauna dominierten weiterhin die Dinosaurier die Landökosysteme. Neben den bekannten Gruppen der Spinosaurier und Carcharodontosaurier entwickelten sich auch die Tyrannosaurier zu bedeutenden Räubern. Das Meer war Heimat für Mosasaurier und andere marine Reptilien. Die Säugetiere der Kreidezeit begannen, eine größere ökologische Vielfalt zu entwickeln, blieben aber im Schatten der Dinosaurier, bis zum Massenaussterben am Ende der Kreidezeit, das den Weg für die Dominanz der Säugetiere im Känozoikum ebnete.
Das Ende der Kreidezeit wurde durch das Massenaussterben markiert, das durch den Einschlag des Chicxulub-Meteoriten ausgelöst wurde und den Untergang der Dinosaurier und vieler anderer Spezies zur Folge hatte. Dieses Ereignis leitete den Übergang in das Känozoikum, das Zeitalter der Säugetiere, ein.
Das Tertiär, ein erdgeschichtlicher Zeitabschnitt, der vor etwa 65 Millionen Jahren begann und bis vor rund 2,6 Millionen Jahren dauerte, markiert einen bedeutenden Abschnitt der Erdneuzeit. Es umfasst die Perioden Paläogen und Neogen und folgt auf das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit, das zum Verschwinden der Dinosaurier führte. Dieses Ereignis eröffnete den Säugetieren, einschließlich der ersten Vorfahren des Menschen, neue evolutionäre Möglichkeiten.
Während des Tertiärs entstanden bedeutende Gebirgszüge wie die Alpen, die Anden und der Himalaya durch die Kollision tektonischer Platten. Diese geologischen Veränderungen hatten weitreichende Auswirkungen auf das Klima und die Verbreitung der Flora und Fauna. Die Verschiebung der Kontinente führte zu einer allmählichen Neugestaltung der geografischen Landschaft, die die moderne Welt prägen sollte.
Das Klima im Tertiär zeichnete sich durch eine anfängliche Erwärmung aus, die ideale Bedingungen für die Entfaltung der Säugetiere bot. Im Laufe der Zeit kam es jedoch zu einer Abkühlung, die schließlich zu einer Vereisung der nördlichen Kontinente führte. Die Flora und Fauna des Tertiärs entwickelten sich vor diesem Hintergrund in vielfältiger Weise. Neben den ersten Blütenpflanzen, die sich weltweit ausbreiteten, entstanden neue Arten von Säugetieren, die sowohl an Land als auch im Wasser dominante Rollen einnahmen. Raubtiere, Primaten, Huftiere und viele andere Säugetiergruppen diversifizierten sich in dieser Zeit.
Die Entstehung und Entwicklung der ersten menschenähnlichen Vorfahren, darunter Gattungen wie Proconsul und Australopithecus, ist ein weiteres herausragendes Merkmal des Tertiärs. Diese frühen Hominiden legten den Grundstein für die spätere Entwicklung des modernen Menschen. Das Tertiär endete mit dem Übergang ins Quartär, das durch die Fortsetzung der Abkühlung und die Ausbreitung der Eisdecken gekennzeichnet war.
Das Quartär, der jüngste Abschnitt der Erdgeschichte, begann vor etwa 2,6 Millionen Jahren und dauert bis in die Gegenwart an. Dieses Zeitalter ist besonders gekennzeichnet durch die Präsenz des Menschen und seine evolutionäre Entwicklung sowie durch ausgeprägte Klimaschwankungen, die zu mehreren Eiszeiten führten.
Das Quartär gliedert sich in zwei Hauptphasen: das Pleistozän, das vor etwa 2,58 Millionen Jahren begann und bis vor etwa 11.700 Jahren dauerte, und das Holozän, das seither bis heute andauert. Das Pleistozän ist vor allem durch die Eiszeiten charakterisiert, während das Holozän eine Phase relativer klimatischer Stabilität und Wärme darstellt.
Die Entwicklung des Menschen, beginnend mit dem Auftreten von Homo habilis und fortschreitend über Homo erectus bis zum modernen Homo sapiens, stellt einen der bedeutendsten Aspekte des Quartärs dar. Diese Entwicklungen umfassen sowohl die physische Evolution als auch den Beginn der Werkzeugherstellung und kulturellen Entfaltung.
Neben der menschlichen Entwicklung erlebte die Fauna signifikante Veränderungen, die durch die Klimaschwankungen des Quartärs beeinflusst wurden. Viele Arten migrierten, passten sich an neue Bedingungen an oder starben aus. Die Flora durchlief ebenfalls Anpassungen, wobei die Ausbreitung von Gräsern und die Entwicklung von Wäldern, die reich an Eschen, Buchen, Ulmen und Tannen sind, zu verzeichnen war.
Das Quartär ist auch durch bedeutende geologische Veränderungen charakterisiert, einschließlich der Formung der heutigen Kontinental- und Ozeanlandschaften sowie der Entstehung und des Rückzugs großer Eismassen. Diese Veränderungen hatten tiefgreifende Auswirkungen auf die Lebensbedingungen auf der Erde und prägten die natürliche Umwelt, in der die menschliche Zivilisation entstand und sich weiterentwickelte.