Die Seen der Erde sind bis zu 386.400 km² groß. Sie sind beeindruckende Ökosysteme, die sowohl für die Natur als auch den Menschen eine bedeutende Rolle spielen.
Seen, als umfangreiche Wasserflächen, die von Land umgeben sind, stellen eine eigene geografische Kategorie dar. Diese feuchten Gebiete, die sich durch die Konzentration und Anhäufung von Wasser in natürlichen Becken oder geografischen Vertiefungen auszeichnen, repräsentieren eine bedeutende Art der Süßwasservorkommen auf der Erde. Sie sind geprägt durch weitläufige Wasserflächen, unterbrochen nur durch Inseln oder Landzungen.
Die Entstehung solcher See-Landschaften kann auf eine Vielzahl von Faktoren zurückgeführt werden. Dazu gehören tektonische Aktivitäten, die zur Bildung von Senkungsseen führen, oder die Aktivität von Gletschern, die zur Entstehung von Zungenbecken- und Karseen beiträgt. In anderen Fällen können Flussdynamiken oder vulkanische Aktivitäten zur Bildung von Seen führen. Unabhängig von den spezifischen Bedingungen stellen Seen wichtige Ökosysteme dar und spielen eine entscheidende Rolle im globalen Wasserzyklus. Sie tragen zur Biodiversität bei, dienen als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und sind oft von großer wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung für die Menschen.
Die vier umfangreichsten Seen der Welt sind das Kaspische Meer, der Oberer See, der Victoriasee und der Huronsee. Zusammen genommen erstrecken sie sich über etwa 1,3 Prozent der gesamten terrestrischen Oberfläche, was rund 680.000 Quadratkilometern entspricht.
Wenn man kleinere, aber dennoch bedeutende Seen wie den Michigansee und den Tanganjikasee hinzufügt, steigt der Anteil leicht an. Bezogen auf die gesamte Erdoberfläche, nehmen diese größten Seen der Welt zusammen weniger als 0,5 Prozent ein. Doch trotz ihrer verhältnismäßig geringen Fläche, spielen sie eine gewichtige Rolle im globalen Ökosystem und haben eine erhebliche wirtschaftliche, kulturelle und biologische Bedeutung.
Position | See | Staaten | Fläche in km² |
1 | Kaspisches Meer | Aserbaidschan, Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Iran | 386.400 |
2 | Oberer See | U.S.A., Kanada | 82.414 |
3 | Victoriasee | Kenia, Tansania, Uganda | 68.894 |
4 | Huronsee | U.S.A., Kanada | 59.596 |
5 | Michigansee | U.SA. | 58.016 |
6 | Tanganjikasee | Tansania, DR Kongo, Sambia, Burundi | 32.893 |
7 | Baikalsee | Russland | 31.722 |
8 | Großer Bärensee | Kanada | 31.328 |
9 | Malawisee | Malawi, Mosambik, Tansania | 29.600 |
10 | Großer Sklavensee | Kanada | 28.568 |
11 | Eriesee | U.S.A., Kanada | 25.719 |
12 | Winnipegsee | Kanada | 24.387 |
Das Kaspische Meer stellt eine geografische Einzigartigkeit dar, obwohl es oft als Meer bezeichnet wird, handelt es sich in Wahrheit um den größten See der Erde. Mit einer beeindruckenden Größe von über 371.000 Quadratkilometern übertrifft es andere Seen hinsichtlich des Flächeninhalts erheblich. Geografisch gesehen liegt das Kaspische Meer zwischen Europa und Asien und ist von fünf Anrainerstaaten umgeben: Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Iran und Aserbaidschan. Es spielt eine immense wirtschaftliche Rolle, insbesondere in Bezug auf die Energiewirtschaft, da es reiche Vorkommen an Erdöl und Erdgas aufweist. Eine Besonderheit des Kaspischen Meeres ist, dass es ein Binnenmeer ohne natürliche Verbindung zu den Weltmeeren ist und sowohl süß- als auch salzhaltige Gewässerschichten beinhaltet. Zudem beheimatet es zahlreiche endemische Arten, darunter die wertvollen Kaviar liefernden Störfische.
Der Obere See, auch bekannt als Lake Superior, ist der größte Süßwassersee der Erde nach Fläche, mit einer beeindruckenden Ausdehnung von über 82.414 Quadratkilometern. Geografisch liegt er in Nordamerika und bildet einen Teil der Grenze zwischen den USA und Kanada. Umgeben von den US-Bundesstaaten Michigan, Minnesota, Wisconsin und der kanadischen Provinz Ontario, dient der See als bedeutender Wasserweg für den Güterverkehr. Wirtschaftlich gesehen ist er ein wichtiger Faktor für die Region, insbesondere für die Schifffahrt, Fischerei und den Tourismus. Eine bemerkenswerte Besonderheit des Oberen Sees ist seine Tiefe - mit über 400 Metern ist er der tiefste der Großen Seen. Zudem ist er für sein klares und sauberes Wasser bekannt, das eine Heimat für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet.
Der Victoriasee, benannt nach der britischen Königin Victoria, ist Afrikas größter See und der drittgrößte Süßwassersee der Welt, mit einer Fläche von etwa 68.894 Quadratkilometern. Geografisch liegt er in Ostafrika und teilt seine Ufer mit Kenia, Uganda und Tansania. Wirtschaftlich gesehen spielt der Victoriasee eine bedeutende Rolle für die Region, er liefert lebenswichtige Fischbestände, insbesondere den Nilbarsch, und dient als wichtiger Verkehrsweg. Eine Besonderheit des Victoriasees ist seine reiche Biodiversität, mit zahlreichen endemischen Arten. Allerdings ist der See auch von Umweltproblemen betroffen, wie dem massiven Auftreten der Wasserhyazinthe und Überfischung, welche die natürlichen Ökosysteme bedrohen. Der See ist außerdem bekannt als Quelle des Weißen Nils, einem der beiden Hauptzuflüsse des Nils, dem längsten Fluss der Welt.
Der Huronsee, Teil der Gruppe der Großen Seen in Nordamerika, ist der zweitgrößte dieser Seen und der viertgrößte Süßwassersee der Welt. Er erstreckt sich über eine Fläche von etwa 59.596 Quadratkilometern und befindet sich zwischen den US-Bundesstaaten Michigan und der kanadischen Provinz Ontario. Der See ist ein wichtiger wirtschaftlicher Knotenpunkt für die Region, da er einen bedeutenden Handelsweg darstellt und für den Transport verschiedener Güter genutzt wird. Des Weiteren spielt der Fischfang eine wichtige Rolle. Eine Besonderheit des Huronsees ist die große Anzahl an Inseln - mit über 30.000 Inseln besitzt er die größte Seeninsel der Welt, Manitoulin. Überdies ist er bekannt für seine klaren, sauberen Gewässer und seinen Artenreichtum, insbesondere an Fischen und Vögeln.
Der Michigansee ist der einzige der fünf Großen Seen Nordamerikas, der sich vollständig innerhalb der Vereinigten Staaten befindet. Mit einer Fläche von etwa 58.016 Quadratkilometern ist er der drittgrößte dieser Seen und zählt zu den größten Süßwasserseen der Welt. Geografisch umfasst er die US-Bundesstaaten Illinois, Indiana, Michigan und Wisconsin. Wirtschaftlich hat der See eine bedeutende Rolle inne, da er ein wichtiges Zentrum für Handel, Fischerei und Tourismus darstellt. Chicago, die drittgrößte Stadt der USA, liegt an seinem südwestlichen Ufer und nutzt den See als wichtige Wasserquelle und Freizeitgebiet. Eine bemerkenswerte Besonderheit des Michigansees ist seine Struktur mit vielen langgestreckten Buchten und Halbinseln. Zudem weist der See ein reiches Ökosystem auf, das eine Vielzahl von Wasserlebewesen beherbergt, obwohl es durch invasive Arten und Umweltverschmutzung bedroht ist.
Der Tanganjikasee ist der längste Süßwassersee der Welt und der zweitgrößte Afrikas, mit einer Fläche von etwa 32.893 Quadratkilometern. Geografisch erstreckt er sich über vier Länder: Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Tansania und Sambia. Er dient als wichtige Lebensader für die Region, indem er Fischbestände und Wasser für die Landwirtschaft liefert, was ihn zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Knotenpunkt macht. Eine Besonderheit des Tanganjikasees ist seine außergewöhnliche Tiefe von bis zu 1.470 Metern, was ihn zum zweittiefsten See der Welt macht. Zudem beheimatet der See eine beeindruckende Biodiversität, mit mehr als 350 verschiedenen Fischarten, von denen viele nur in diesem See zu finden sind. Allerdings ist der Tanganjikasee auch von Umweltproblemen wie Überfischung und Klimawandel betroffen, die seine reiche Artenvielfalt bedrohen.
Der Baikalsee, gelegen in der sibirischen Region Russlands, ist mit einer Fläche von rund 31.722 Quadratkilometern der siebtgrößte See der Welt nach Fläche. Allerdings ist er in Bezug auf das Volumen der größte, da er mit über 1.600 Metern der tiefste See der Welt ist. Wirtschaftlich ist er von großer Bedeutung für die Region, sowohl wegen seiner Fischbestände, insbesondere der Baikalrobbe und des Omul, als auch wegen seiner Bedeutung für den Tourismus. Eine bemerkenswerte Besonderheit des Baikalsees ist seine außergewöhnliche Klarheit und Reinheit des Wassers, die auf ein einzigartiges Ökosystem zurückzuführen ist. Darüber hinaus ist er für seine enorme Artenvielfalt bekannt, wobei schätzungsweise 80 Prozent der Tier- und Pflanzenarten des Sees endemisch sind, also nur in dieser Region vorkommen.
Der Große Bärensee, gelegen im Norden Kanadas, ist der größte See innerhalb der kanadischen Grenzen und der viertgrößte in Nordamerika, mit einer Fläche von etwa 31.328 Quadratkilometern. Er liegt in den Nordwest-Territorien, nördlich des Polarkreises, und ist ein bedeutender Teil der arktischen Wildnis. Wirtschaftlich gesehen ist der See für den Fischfang, insbesondere für die kommerzielle Hecht- und Weißfischerei, von Bedeutung und dient als Verkehrsweg für abgelegene Gemeinden. Eine Besonderheit des Großen Bärensees ist seine extreme Tiefe von bis zu 446 Metern und seine reiche Artenvielfalt, darunter viele nordische Tierarten. Zudem ist er bekannt für seine klaren Gewässer und seine atemberaubenden nordlichterfüllten Nächte. Allerdings ist er auch stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, die die natürlichen Ökosysteme des Sees bedrohen.
Der Malawisee, auch bekannt als Nyasasee, ist der neuntgrößte See der Welt und der drittgrößte und zweittiefste in Afrika, mit einer Fläche von etwa 29.600 Quadratkilometern. Geografisch liegt er im Großen Afrikanischen Grabenbruch und teilt seine Ufer mit Malawi, Mosambik und Tansania. Wirtschaftlich spielt der See eine wesentliche Rolle für die Region, er liefert Fischbestände und Wasser für Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung. Eine Besonderheit des Malawisees ist seine bemerkenswerte Biodiversität, mit der größten Anzahl von Fischarten aller Seen auf der Erde, einschließlich zahlreicher endemischer Buntbarscharten, die als Cichliden bekannt sind. Der See ist jedoch auch von Umweltproblemen wie Überfischung und Umweltverschmutzung betroffen, die seine einzigartige biologische Vielfalt bedrohen.
Der Große Sklavensee, gelegen im Norden Kanadas, ist der zweitgrößte See des Landes und der zehntgrößte der Welt, mit einer Fläche von rund 28.568 Quadratkilometern. Geografisch gehört er zu den Nordwest-Territorien und ist nach dem Großen Bärensee der tiefste See Nordamerikas. Wirtschaftlich ist der See von Bedeutung für die Fischerei und dient als Transportweg, insbesondere in den Wintermonaten, wenn er gefroren ist. Überdies gibt es rund um den See bedeutende Vorkommen von Gold und Diamanten, die zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitragen. Eine Besonderheit des Großen Sklavensees ist seine bemerkenswerte Tiefe von bis zu 614 Metern. Der See ist auch bekannt für seine reiche Tierwelt, darunter verschiedene Fischarten und zahlreiche Vogelarten. Die klimatischen Bedingungen des Sees sind rau, mit langen, extrem kalten Wintern.
Der Eriesee ist der vierte der fünf Großen Seen Nordamerikas nach Größe und der elfte größte See der Welt. Mit einer Fläche von etwa 25.719 Quadratkilometern erstreckt er sich über die Grenzen der Vereinigten Staaten und Kanadas. An den Ufern des Eriesees liegen wichtige Industrie- und Handelszentren wie Cleveland und Detroit in den USA sowie Windsor in Kanada. Der See ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung, er bietet Ressourcen für Fischerei, Transport und Wasserversorgung. Trotz seiner Größe ist der Eriesee der flachste der Großen Seen, was ihn anfälliger für Umweltprobleme wie Algenblüten macht. Eine Besonderheit des Eriesees ist seine Rolle als wichtiges Migrationskorridor für eine Vielzahl von Vogelarten. Allerdings ist die Gesundheit des Sees durch invasive Arten und Verschmutzung bedroht.
Der Winnipegsee, mit einer Fläche von rund 24.387 Quadratkilometern, ist der zwölftgrößte See der Welt und der drittgrößte vollständig in Kanada gelegene See. Geografisch befindet er sich in der Provinz Manitoba, nördlich der Stadt Winnipeg, nach der er benannt ist. Wirtschaftlich hat der See eine wichtige Bedeutung für die Fischerei, und er dient auch als Erholungsgebiet mit zahlreichen Wassersportmöglichkeiten. Eine Besonderheit des Winnipegsees ist seine unregelmäßige Form mit vielen Buchten, Halbinseln und zahlreichen Inseln. Trotz seiner beeindruckenden Größe ist er relativ flach, was ihn anfällig für starke Winde und Wellen macht. Der See ist auch bekannt für seine reiche Tierwelt, insbesondere für die große Vielfalt an Wasservögeln.