Im Clarendon Laboratory an der Oxford University steht die Oxford Electric Bell, die bereits seit 175 Jahren ununterbrochen klingelt. Dabei wird sie seit dem Jahr 1840 mit ein und der selben Trockenzellen-Batterie mit Strom versorgt. Bis heute hat jedoch niemand eine Antwort auf die Fragen, wieso die Trockenzellen-Batterie seit so vielen Jahren immer noch Strom liefert.
Es ist eine elektrische Klingel, die sogenannte Oxford Electric Bell, die Wissenschaftlern aus aller Welt vor ein Rätsel stellt. Im Jahre 1840 wurde eine Trockenzellen-Batterie in die Oxford Electric Bell eingesetzt, welche die Klingel bis heute ununterbrochen mit Strom versorgt – seit nunmehr 175 Jahren.
Niemand weiß, aus was die Trockenzellen-Batterie tatsächlich besteht. Bekannt ist lediglich, dass sie vom italienischen Priester Guiseppe Zamboni zu Beginn des 18. Jahrhunderts erfunden wurde. Die Trockenzellen-Batterie der Oxford Electric Bell besteht aus übereinander liegenden Scheiben aus Silber, Zink, Schwefel und anderen Materialien, die durch die spezielle Anordnung schwache Stromstärken erzeugen.
„Woraus sich die Scheiben zusammensetzen, kann nicht mit absoluter Sicherheit gesagt werden. Aber es ist klar, dass die äußere Beschichtung aus Schwefel besteht. Es dichtet die Zellen und Elektrolyte ab‟, schrieb der ehemaliger Forscher vom Clarendon Laboratory AJ Croft im European Journal of Physics.
Gebaut wurde die Oxford Electric Bell vom Londoner Instrumentenhersteller Watkin und Hill. Auf ihr ist eine handgeschriebene Notiz zu finden: ausgelöst 1840. Ein Forscher kaufte die elektrische Klingel und ließ sie kontinuierlich läuten – was sie bis heute tut. Im Übrigen ist die Trockenzellen-Batterie im Guinnessbuch der Rekorde als langlebigste Batterie der Welt gelistet. Heute steht die Oxford Electric Bell sicher im Clarendon Laboratory an der Oxford University.
Wer jetzt an ein 175 Jahre anhaltendes Dauerklingeln denkt, dem sei gesagt, dass die in der Batterie verbliebene Spannung mittlerweile so gering ist, dass das menschliche Gehör das leise Klingeln nicht mehr wahrnehmen kann – dennoch schwingt der Klöppel zwischen den beiden Glocken konstant hin und her. Laut Croft wird bei jedem Schlag der Oxford Electric Bell ein Nanoampere in der Batterie erzeugt. Damit ist die Oxford Electric Bell kein Experiment, welches zur Entwicklung effizienterer Batterien führen wird. Es ist vielmehr die Neugierde auf die Frage, wie lange die Batterie noch halten wird.