Grüner Tee wird aufgrund seiner belebenden Wirkung geschätzt. Wie viel Koffein das Getränk enthält, ist von der Zubereitung und der Teesorte abhängig.
Viele Menschen konsumieren Getränke mit Koffein, um wach zu werden und ihre Leistungsfähigkeit abrufen zu können. Weil inzwischen zahlreiche Studien nachgewiesen haben, dass sich Kaffee und vor allem Energydrinks negativ auf die Gesundheit auswirken können, wird auch in Deutschland immer mehr Grüner Tee konsumiert. Dieser enthält nicht nur Koffein, sondern auch weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie L-Theanin, Flavonoide und andere Moleküle mit unterschiedlichen physiologischen und pharmakologischen Wirkungen.
Wie viel Koffein die verschiedenen Sorten des Grünen Tee beinhalten, wie das Koffein im Körper wirkt und ob der pflanzliche Wachmacher Nebenwirkungen auslösen kann, haben inzwischen zahlreiche Studien untersucht.
Der Koffeingehalt der unterschiedlichen Grün-Tee-Sorten hängt primär von der Ziehtemperatur und der verwendeten Menge ab. Bei einer Ziehtemperatur von 60 Grad Celsius und drei bis vier Gramm Grünen Tee auf 100 Milliliter Wasser enthalten wird folgender Koffeingehalt erreicht:
Einige Grün-Tee-Sorten enthalten hingegen deutlich weniger Koffein. Dazu gehören unter anderem:
Um den Koffeinhalt von Grünen Tee zu vergleichen, eignen sich die folgenden Getränke:
Es wird somit deutlich, dass die stärkeren Grün-Tee-Sorten deutlich mehr Koffein als handelsübliche Energydrinks wie Redbull enthalten. Dies liegt daran, dass in Deutschland die Verordnung über Fruchtsaft, Fruchtnektar, koffeinhaltige Erfrischungsgetränke und Kräuter- und Früchtetee für Säuglinge und Kleinkinder (Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränke- und Teeverordnung - FrSaftErfrischGetrTeeV) einen maximalen Gehalt von 32 mg Koffein pro 100 ml Getränk vorschreibt.
Wie viel Koffein der trinkfertige Grüne Tee enthält, ist hauptsächlich von der Ziehdauer, der Wassertemperatur und der Anzahl der Aufgüsse abhängig. Laut Studien lösen sich maximal 85 Prozent des Koffeins aus den Teeblättern im Wasser. Bei einer Ziehzeit von zwei Minuten und einer Wassertemperatur von 60 Grad Celsius lösen sich etwa 20 Prozent des enthaltenen Koffeins aus dem Grünen Tee. Prinzipiell könnte durch ein längeres Ziehen der Koffeingehalt erhöht werden. Bei einer Ziehzeit von mehr als zwei Minuten wird Grüner Tee jedoch bitter, weil sich zu viele Gerbstoffe aus den Teeblättern im Wasser lösen.
Das Koffein aus Weißen Tee und Grünen Tee hat eine ähnliche Wirkung, die deutlich milder ist als bei Kaffee oder künstlichen Energydrinks. Grundsätzlich wirkt auch das Koffein aus Grünen Tee leistungssteigernd und belebend. Weil viele Grün-Tee-Sorten, darunter auch der besonders koffeinhaltige Matcha. Über einen hohen Anteil an L-Theanin verfügen, sind sie aber deutlich besser verträglich. Außerdem sorgt bei vielen Grün-Tee-Sorten die Kombination aus Koffein und Katechine dazu, dass die Getränke Menschen mit Übergewicht beim Abnehmen helfen.
Nahezu alle Produkte mit Grünen Tee enthalten Koffein. Der Gehalt ist meist jedoch deutlich niedriger als bei frischen Grünen Tee, der selbst aufgebrüht wird. In Deutschland erhältlich sind unter anderem die folgenden Grün-Tee-Getränke mit Koffein:
Ob Grün-Tee-Getränke einen hohen Koffeingehalt haben, kann ich Deutschland auf der Verpackung abgelesen werden. Ab 15 mg Koffein pro 100 ml muss darauf auf den Getränken hingewiesen werden. Die Höchstgrenze liegt in Deutschland bei 32 mg Koffein pro 100 ml.
Laut Untersuchungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und Studien renommierte Universitäten kann ein hohen Koffeinkonsum zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck, Nervosität, Schlaflosigkeit, Schweißausbrüche und Herzrasen. Langfristig kann ein hoher Koffeinkonsum dadurch zu Herzkreislaufproblemen führen. Außerdem zeigte eine Studie der Universität Basel und der Psychiatrischen Kliniken Basel kürzlich, dass ein regelmäßiger Koffeinkonsum das Volumen der grauen Hirnsubstanz und des Hippocampus, einer Hirnregion, die zentral für das Gedächtnis ist, reduzieren kann.
Koffeinempfindliche Personen sowie Schwangere und stillende Frauen sollten deshalb nicht mehr als zwei Tassen Grünen Tee pro Tag trinken. Zudem hat Grüner Tee durch seinen Koffeingehalt bei einigen Menschen eine harntreibende Wirkung. Wenn bestimmte Medikamente eingenommen werden müssen, sollten diese deshalb auf Grüne Tee zeitweise verzichten.
Ob grüner Tee noch kurz vor dem Schlafen getrunken werden kann, hängt stark von der individuellen Koffeinverträglichkeit und der Teesorte ab. Besonders Genmaicha, Sannenbancha oder Kukicha eignen sich aufgrund ihres geringen Koffeingehalts auch für den Konsum am Nachmittag oder am Abend.
Menschen, die den Grünen Tee nicht aufgrund seines Koffeins, sondern wegen seines Geschmacks trinken möchten, können auch auf Grün-Tee-Sorten ohne Koffein zurückgreifen. Diese werden mittels der sogenannte „Green Method“ produziert. Dabei wird Carbondioxid mittels eines chemischen Prozesses zur Koffeinlösung verwendet. Leider verliert der dekoffeinierter Grüne Tee dabei einen Großteil seiner gesunden Wirkung, weil die meisten Polyphenole verstört werden. Zudem berichten Konsumenten, dass der Geschmack und das Aroma unter dem Prozess leiden. Eine Alternative ist deshalb etwa der Madura Grün-Tee aus Australien, der einen natürlichen sehr geringen Koffeingehalt hat.
Rein chemisch besteht zwischen Teein und Koffein kein Unterschied. Viele Unternehmen bezeichnen das in Grünen Tee enthaltene Koffein jedoch als Teein, weil die Wirkung sich von Kaffee deutlich unterscheidet. Dies liegt daran, dass Teein beziehungsweise das Koffein des Grünen Tees beim Ziehprozess viele Gerbstoffe bindet. Der Körper nimmt das Koffein dadurch langsamer auf und die belebende Wirkung tritt weniger schnell als bei anderen koffeinhaltigen Getränken auf. Dafür ist der Koffeinschub jedoch länger, wenn seine Quelle Grüner Tee ist.