Der Marder, der zu der Familie der hundeartigen Raubtiere gehört, ist in Deutschland und fast allen anderen Ländern dieser Welt weit verbreitet. Obwohl Marder für das natürliche Gleichgewicht in der Natur eine wichtige Rolle spielen, sind sie beim Menschen eher unbeliebt. Angefressene Autokabel und beschädigte Isolierungen auf dem Dachboden gehören zu den häufigsten Marderschäden und sind der Grund, warum sich immer mehr Menschen für das Thema Marderabwehr interessieren.
Der Marder (wissenschaftlicher Name: Mustelidae) wurde erstmals im Jahre 1817 von dem deutschen Zoologen und Bibliothekar Johann Gotthelf Fischer von Waldheim beschrieben beziehungsweise systematisch gruppiert. Marder zählen zu den höheren Säugetieren und werden den hundeartigen Raubtieren zugeordnet. Zwar meinen die meisten Menschen, wenn sie von einem Marder sprechen, den Steinmarder oder den Baummarder, aber tatsächlich zählen auch Dachse, Iltisse, Nerze, Otter und Wiesel zur Familie der Marder.
Um einen Überblick über die Systematik der Tiere zu erhalten und um diese besser unterscheiden zu können, teilt man heute Marder in acht Unterfamilien, 20 Gattungen und insgesamt 58 Arten auf. Damit bilden Marder die artenreichste Familie der Raubtiere im Tierreich. Zwar ist die Verwandtschaft der Marder zweifelsfrei geklärt, die interne Systematik war jedoch lange umstritten. Don E. Wilson und DeeAnn M. Reeder der John Hopkins University haben in ihrem Buch „Mammal Species of he World“ (ISBN: 0-8018-8221-4) aus dem Jahr 2005 die Marderfamilie in zwei Unterfamilien geteilt. Demnach umfasst die eine Familie nur Otter (Lutrinae), die andere alle anderen Arten (Mustelinae). Neuere wissenschaftliche Untersuchungen und Genanalysen haben jedoch gezeigt, dass die Mustelinae eher als paraphyletisch zu betrachten sind, da einige Marder dieser Gattung näher mit Ottern als mit anderen Vertretern der Marder verwandt sind. Weitere genetische Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass der Honigdachs sowie der Silberdachs zwei eigenständige Entwicklungslinien bilden, die sich schon sehr früh von den anderen Marderarten getrennt haben. Diese beiden Arten bilden somit jeweils eine eigene Unterfamilie. Die anderen Marderarten werden in insgesamt sechs weitere Unterfamilien eingeordnet. Bis heute nicht zweifelsfrei geklärt ist jedoch die Systematik des Patagonischen Wiesels, welches wir hier üblicherweise den Wieseln und Nerzen zuordnen.
Andere Tiere, wie beispielsweise die Stinktiere oder Stinkdachse sind nach neusten wissenschaftlichen Untersuchungen nur entfernte Verwandte der Marder. Die nächsten Verwandten der Marder sind tatsächlich die Kleinbären.
Zu den gefährdetsten Marderarten zählen heute der Europäische Nerz und der in freier Wildbahn bereits ausgestorbene Schwarzfußiltis, der nur durch besondere Nachtzuchtprogramme in Gefangenschaft überlebt hat. Als stark gefährdete Marder sind neben den beiden bereits genannten Arten der Haarnasenotter, der Küstenotter, der Riesenotter, der Seeotter sowie der Südliche Flussotter. Als gefährdet eingestuft sind der Charsamarder, der Indische Fischotter, das Kolumbianische Wiesel, der Tigeriltis und der Zwergotter. Als Gering gefährdet wird das Altwiesel, der Europäische Dachs, der Eurasische Fischotter, der Schweinsdachs und der Vielfraß eingestuft.
Alle Marder, mit Ausnahme von Dachsen und Vielfraßen, besitzen einen eher schlanken und langgestreckten Körper. Das Fell dieser Tiere ist, je nach Gattung und Art, überwiegend braun oder schwarz und kann rassespezifische Flecken, Streifen oder besondere Kehlkennzeichnungen besitzen. Sehr viele Marderarten haben zudem eine auffällige und kontrastreiche Gesichtszeichnung. Im höheren Norden lebende Marderarten sind zudem in der Lage, ihre Fellfarbe der Jahreszeit anzupassen. So tragen beispielsweise das Hermelin, das Mauswiesel und das Langschwanzwiesel im Winter ein helles, fast weißes Fell, im Sommer dagegen ein braunes Fell. Dieser Farbwechsel findet aber selbst bei Marderarten der gleichen Gattung nur bei den im Norden lebenden Tieren statt. Ausgelöst wird der Wechsel der Fellfärbung durch die Hormone und hängt mit der Tageslichtmenge sowie von der Temperatur ab. Die meisten Marder, mit Ausnahme des Dachs, besitzen einen verhältnismäßig langen Schwanz mit einem dicht behaartem Fell. Die Gliedmaßen von Mardern sind relativ kurz und an jedem Fuß trägt ein Marder fünf gebogene Krallen, die nicht eingezogen werden können. Marder besitzen zudem eine kurze Schnauze sowie kleine Ohren und tragen Tasthaare im Gesicht, die bei Ottern außergewöhnlich stark ausgeprägt sind. Die Anzahl der Zähne variiert je nach Marderart zwischen 28 und 38 Stück und ist von der Ernährungsweise abhängig. Jedoch besitzen alle Marder das für Raubtiere typische Scherengebiss. Marder verfügen zudem über stark ausgebildete Analdrüsen, die von einigen Marderarten nicht nur zur Reviermarkierung, sondern auch zur Verteidigung genutzt werden. Speziell bei Ottern sind die Analdrüsen jedoch weniger nur schwach ausgeprägt und bei Seeotter fehlt diese ganz.
Der individuelle Körperbau jeder Art ist dem Jagdverhalten und der Lebensweise ideal angepasst. So sind beispielsweise Wiesel sogenannte Zehengänger, Dachse Sohlengänger und auf Bäumen lebende Marderarten kombinieren beide Varianten. Iltisse und Wiesel jagen ihre Beute oftmals in unterirdischen Gängen und besitzen daher einen langgestreckten Körperbau. Dachse jagen zum Teil zwar auch unterirdisch, besitzen dafür aber äußerst kräftige Grabklauen und auf den Bäumen lebende Marder besitzen wiederum scharfe Kletterkrallen und besonders lange Schwänze, mit denen sie besser das Gleichgewicht halten können. Im Wasser lebende Marder sind ebenfalls ideal an ihre Umwelt angepasst und besitzen Schwimmhäute zwischen den Gliedmaßen.
Vergleicht man Marder mit anderen Raubtieren, so stellt man schnell fest, dass der Größenunterschied zwischen den kleinsten Mardern und den größten Mardern beachtlich ist. So wiegt der kleinste Marder, das Mauswiesel, gerade einmal 25 Gramm, Riesenotter, Seeotter und Vielfraße können bis zu 30 Kilogramm schwer werden. Gesunde männliche Marder wiegen im Durchschnitt etwa 25 Prozent mehr als weibliche Marder und werden auch deutlich größer.
Wie bereits erwähnt, sind Marder fast auf der ganzen Welt anzutreffen. Nur im australisch-ozeanischen Raum, auf Madagaskar, den karibischen Inseln, einigen anderen abgelegenen Inseln und in der Antarktis sind sie nicht anzutreffen. Jedoch gibt es nicht jede Marderart in jedem Land. So leben beispielsweise in Afrika lediglich neun Arten, in Südamerika vier. Die meisten Marder leben in Eurasien und Nordamerika. Je nach Art reicht ihr Lebensraum von normalen Wäldern, über tropische Urwälder, Savannen, Steppen und Tundragebieten. Es gibt eigentlich kaum Habitate, in denen Marder nicht anzutreffen sind. Viele Marderarten leben in der direkten Nähe zum Wasser, vorzugweise in Flussnähe und an Seeufern. Die Affinität zum Wasser ist beim Seeotter am stärksten ausgeprägt. Diese Art bewohnt das offene Meer im Nordpazifik und kann aus wissenschaftlicher Sicht als nahezu völlig aquatisch lebende Art angesehen werden. Da Marder als relativ kleine Tiere selbst auf der Jagdliste größerer Raubtiere stehen, sind sie auf geschützte Ruhestätten angewiesen.
Ein Großteil aller Marder ist dämmerungs- bzw. nachtaktiv. Am Tage suchen diese Arten in meist selbst gegrabenen oder von anderen Tieren übernommene Baue Schutz. In urbanen Gebieten verirren sie sich nicht selten in Gartenhäuser, Geräteschuppen oder Dachböden. Bis auf den Dachs sind alle Marder das ganze Jahr aktiv. Nur im hohen Norden hält der Dachs Winterruhe, da er zu dieser Jahreszeit zu viel Energie für die Suche nach knapper Nahrung verbrauchen würde.
Neben der Bejagung stellt heute die Zerstörung der Lebensräume der Marder die größte Bedrohung der Tiere dar. Vor allem das Abholzen der Wälder und die Verschmutzung von Gewässern machen den Tierbeständen zu schaffen.
Marder sind Einzelgänger (mit Ausnahme einiger Otterarten und dem Europäischen Dachs) und besitzen ein starkes Territorialverhalten. Mit Hilfe ihrer Analdrüsen, ihrem Urin oder dem Kot markieren sie ihr Revier. Durch ihren starken Geruchssinn finden Marder nicht nur Beutetiere, sie erkennen auch zuverlässig die Reviere anderer Marderarten. Durch die Duftspuren kommunizieren sie zudem auch mit anderen Artgenossen.
Es wurde beobachtet, dass Weibchen mit Nachwuchs ein Revier markieren, das gerade groß genug ist, um sich und den Nachwuchs zu versorgen. Die Reviere der männlichen Marder sind meist größer und überschneiden sich mit mehreren weiblichen Marderrevieren. Männliche Marderreviere überschneiden sich in hingegen nur sehr selten. Weibliche Marder scheinen da toleranter zu sein, denn hier sind geringfügige Überlappungen der Reviere keine Seltenheit. Die Wissenschaft spricht hier von einem sogenannten intra-sexuellem Reviersystem.
Obwohl die meisten Marder einzelgängerische Tiere sind, so gibt es dennoch einige Arten, die in Gruppen zusammenleben. So zum Beispiel bei dem südamerikanischen Riesenotter, dessen soziale Gruppe aus dem züchtenden Paar, einigen Halbwüchsigen Tieren sowie dem Nachwuchs des aktuellen Jahres besteht. Auch Seeotter leben in Gruppen. Diese sind jedoch getrenntgeschlechtlich und können extrem groß sein. In Alaska sind Seeotter-Gruppen von mehreren hundert Tieren keine Seltenheit. Weibliche Seeotter bilden zwar auch Gruppen, diese sind jedoch nur periodisch und zerfallen während der Paarungszeit wieder. Beim europäischen Dachs lässt sich zudem ein ortsbezogenes Sozialverhalten beobachten. So lebt diese Marderart in Großbritannien oftmals in gemischtgeschlechtlichen Gruppen von bis zu 23 Tieren, in anderen Teilen Europas leben sie jedoch allein oder paarweise.
Fast alle Marder sind, wie die meisten Raubtiere, leise und vermeiden unnötigen Lärm, um potenzielle Beutetiere nicht zu verschrecken. Nur beim direkten Aufeinandertreffen mit anderen Mardern sind häufig die Laute der Tiere zu hören. Das Spektrum der verschiedenen Laute ist rassespezifisch. So konnten beispielsweise beim Riesenotter neun und beim Zwergotter zwölf unterschiedliche Laute beobachtet werden.
Marder sind im Regelfall zwischen 30 und 60 Tage trächtig (Abhängig von der jeweiligen Art). Bei vielen Marderarten kommt es jedoch zur sogenannten verzögerten Einnistung der bereits befruchteten Eizelle. Dadurch können zwischen der Begattung und der Geburt tatsächlich mehrere Monate liegen. Im Normalfall hat ein weiblicher Marder nur einen Wurf pro Jahr. Die jungen Marder sind Nesthocker und kommen, wie auch Hunde, blind und hilflos zur Welt. Da Marder aber schnell wachsen und eigenständig werden, sind die meisten Tiere bereits nach zwei Monaten selbstständig. Die Geschlechtsreife von Mardern tritt, je nach Art und individuellem Tier, nach einem halben Jahr bis zu zwei Jahren ein. In freier Natur werden Marder zwischen fünf und 20 Jahre alt, wobei hier die Unterschiede zwischen den Arten besonders groß sind.
Als Raubtiere fressen Marder vorzugsweise Fleisch. Je nach Art, Ort und Jahreszeit fressen Marder aber auch pflanzliche Nahrung. Im Angesicht der Größe der Marder ist ihr Beutespektrum erstaunlich. Neben vielen kleinen Tieren jagen Marder auch Tiere, die erheblich größer und schwerer sind als sie selbst. So attackieren einige Wiesel beispielsweise deutlich schwerere Kaninchen oder Hasen und der Vielfraß greift sogar Rentiere oder Tiere mit vergleichbarer Körpergröße an.
Auf dem Speiseplan der Marder stehen alle Arten von kleineren Wirbeltieren, wie beispielsweise Mäuse oder andere Säugetiere. Aber auch Vögel, deren Eier, Lurche, Fische und Reptilien werden von Mardern gefressen. Auch Insekten, Krebstiere und Würmer sind bei Mardern sehr beliebt. Als pflanzliche Nahrung dienen vor allem Früchte, Nüsse und Knollen.
Bei der Nahrung unterscheiden sich die verschiedenen Marderarten aber voneinander. So gibt es weniger anspruchsvolle Arten, die beim Fressen nicht sehr wählerisch sind und sehr spezialisierte Marderarten wie beispielsweise Hermeline und Langschwanzwiesel, die vorzugsweise Hasen und Nager jagen. Nerze hingegen bevorzugen im wasserlebende Beutetiere wie Fische, Flusskrebse oder Frösche. Tiere aus der Unterfamilie der echten Marder sind dagegen weniger auf Fleisch spezialisiert. Sie ernähren sich, je nach Vorkommen, auch zu größeren Teilen von pflanzlicher Nahrung. Der Fischmarder hingegen ist darauf spezialisiert Urson-Stachelschweine anzugreifen. Ein nicht unwesentlicher Teil der Nahrung dieses Marders stellt auch das Aas toter Tiere dar.
Das Verhältnis zwischen Marder und Mensch ist recht zwiespältig. Auf der einen Seite jagen Marder als Schädlinge betrachtete Säugetiere, wie Mäuse oder Ratten. In einigen Regionen der Welt werden Marder daher auch als Haustier gehalten. Aus diesem Grund wurde auch das Frettchen aus den Iltissen domestiziert.
Ein weiteren Nutzen sieht der Mensch vor allem in Hermelin, Nerz und Zobel, die oftmals in sogenannten Pelzfarmen gehalten und gezüchtet werden. Da der Pelz der Tiere immer noch bei vielen Menschen durch seine Weichheit sehr beliebt ist, werden weltweit jährlich alleine rund 55,8 Millionen Nerze getötet.
Auf der anderen Seite schrecken Marder auch nicht davor zurück, Jagd auf kleineren Nutztiere wie Hühnern oder Fische aus Angelteichen zu machen. Zudem können Marder Krankheiten übertragen. Es ist beispielsweise bekannt, dass der Europäische Dachs als Überträger der Rintertuberkulose dient. So ist es naheliegend, dass der Marder in einigen Regionen selbst als Schädling angesehen wird, wie beispielsweise in einigen Gebieten Frankreichs, wo ihm trotz seiner teilweisen Gefährdung legal in mit Fallen nachgestellt wird und die gefangenen Marder anschließend getötet werden.
Aber auch in Deutschland ist der Marder nicht gern gesehen. Hierzulande ist er bekannt dafür, Kabel am Auto zu zerbeißen, obwohl dieses Verhalten bisher nur beim Steinmarder beobachtet werden konnte. Zudem suchen Marder vermehrt eine Ruhestätte auf Dachböden, in Gartenhäusern, Geräteschuppen, Garagen oder Scheunen – überall da, wie sie sich geschützt ausruhen können. Aus diesem Grund ist auch das Thema Marderabwehr bzw. Marderschutz in den letzten Jahren ein immer größer werdendes Thema in Deutschland.
Nicht nur am Auto kann ein Marderschaden zu einer teuren Angelegenheit werden, der angerichtete Schaden kann auch im Straßenverkehr zu lebensgefährlichen Unfällen führen. Statistiken zeigen, dass alleine in Deutschland pro Jahr etwa 233.000 Marderschäden am Auto gemeldet wurden (die Schäden betragen über 70 Millionen Euro). Vergleicht man die Zahl der gemeldeten Schäden, so steigen die Marderattacken jährlich an. Gerade in den warmen Monaten um den Mai herum (Paarungszeit) treten Marderschäden besonders häufig auf. Warum der Marder Autos als Unterschlupf bevorzugt, hat mehrere Gründe. Zum einen bietet der Motorraum eines Fahrzeugs einen idealen Unterschlupf mit vielen verzweigten Nischen, zum anderen dient er als Speisekammer, wo Marder ihre erlegten Beutetiere fressen. Einer wissenschaftlichen Untersuchung nach, sind besonders Autos gefährdet, die häufig zwischen zwei Ortschaften pendeln und nachts im freien abgestellt werden. Befindet sich der jeweilige Parkplatz in einem Marderrevier, so versuchen die Tiere durch Urinspuren aber auch durch Beißattacken ihr Revier zu markieren. Die Folge sind durchgebissene Kabel oder Schläuche aller Art im Motorraum.
Auf Dachböden besteht zwar keine Lebensgefahr für den Menschen, aber die Kosten, die ein Marder auf dem Dachboden verursachen kann, sind immens. Marder schleppen vielerlei Dinge in ihre Ruhestätte. Dies reicht von Unrat bis hin zu getöteten Tieren, deren Überreste dann unter dem Dach verwesen. Zudem beschädigen sie meist auch das Dämmmaterial, was weitere Reparaturkosten verursacht. Gesundheitsschädlich können der Urin und der Kot der Marder werden, wenn sich dieser über Monate auf dem Dachboden anhäuft. Meist ist ein Marder auf dem Dachboden nicht zu überhören. Die Anwesenheit dieses Tieres äußerst sich in der Regel durch lautes Poltern, Nies- und Hustgeräusche, durch Geräusche die beim Herumlaufen entstehen und auch durch lautstarke Auseinandersetzungen mit anderen Tieren.
Marderschäden am Auto sind erst in den 1980er Jahren bekannt geworden. Seitdem hat sich die Marderabwehr stetig weiterentwickelt und die Wissenschaft hat einen großen Teil dazu beigetragen. Dabei eignen sich eine Marderabwehr-Systeme nur für Autos, andere nur für Gebäude und manche Abwehrmaßnahmen lassen sich für alle Marderunterschlüpfe anwenden.
Ein Stück Maschendraht oder ein Zaungeflecht eignet sich für die Marderabwehr am Auto. Dieser wird unterhalb des Motoraums auf dem Parkplatz liegend platziert. Der Maschendraht (oder ein vergleichbarer Gegenstand) ist eine effektive Marderabwehr, die jedoch nur für einen gewissen Zeitraum funktioniert. Marder sind sehr vorsichtige Tiere und meiden daher alle ungewöhnlichen Vorrichtungen – bis sie wissen, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht.
Ein Marderabwehr-Spray kann am Auto, aber auch in Garagen, Schuppen oder anderen Gebäuden eingesetzt werden. Durch intensive Gerüche, meist auf natürlicher Basis, überdecken sie Reviermarkierungen und Duftmarken von Mardern. Das aufgesprühte Marderabwehr-Spray hält bis zu vier Wochen (Witterungsabhängig) und vertreibt Marder so aus ihrem Unterschlupf, ohne ihnen zu schaden. Ein solch neuartiges Spray ist beispielsweise bei www.dfnt.de erhältlich und zählt zu den preisgünstigsten Marderabwehr-Systemen.
Zur Marderabwehr gibt es spezielle Ultraschallgeräte mit einem Schalldruckpegel von über 100 dB(C). Diese Marderabwehr-Geräte gibt es speziell für Autos aber auch für Gebäude bzw. Gebäudeteile. Eine wissenschaftliche Untersuchung hat jedoch gezeigt, dass sich Marder an das eintönige Dauergeräusch gewöhnen. Aus diesem Grund sollte beim Kauf einen Ultraschallgeräts zur Marderabwehr darauf geachtet werden, dass sich die Frequenzen modifizieren lassen. Der Nachteil dieser Vorrichtung ist, dass gerade im Motorraum der Schall x-fach reflektiert und abgeschwächt wird. Ein Ultraschallgerät für das Auto hat aber nur eine effektive Reichweite zwischen 20 und 30 Zentimetern (Freiraum).
Die laut wissenschaftlichen Untersuchungen effektivste Methode der Marderabwehr sind sogenannte Hochspannungsgeräte nach dem Weidezaunprinzip. Dieses Marderabwehr-System ist speziell für Autos entwickelt, seit einiger Zeit aber auch für Gebäudeteile verfügbar. Mit Hilfe eines Hochspannungsgenerators werden Kontaktplatten elektrisch aufgeladen und entladen sich bei Berührung durch einen Marder (aber auch bei anderen Tieren oder Menschen). Richtig installiert, erleidet der Marder durch den Stromschlag lediglich einen Schreck. Als direkte Folge meidet der Marder diesen Bereich zukünftig dauerhaft. Der Nachteil des Weidezaunprinzips ist, dass das verhältnismäßig große Gerät keine beweglichen Motorteile blockieren darf und der Motorraum so beschaffen sein muss, dass der Marder nicht an den Kontakten vorbei an einer anderen Stelle in den Motorraum gelingt.
Untersuchungen haben gezeigt, dass sogenannte Nadelplatten im Motorraum ebenfalls sehr effektiv gegen Marder sind. Diese rein mechanische Schutzvorrichtung gegen Marder hat sich ebenfalls als sehr wirksam herausgestellt. Zudem lassen sich die Nadelplatten zur Marderabwehr auch an kleinen Gebäudeöffnungen einsetzen. Der fachmännische Einbau der Nadelsperren gestaltet sich in der Praxis häufig relativ schwierig, da diese oft an sehr für den Menschen unzugänglichen Stellen im Motorraum platziert werden sollten. Dadurch steigt die Verletzungsgefahr beim Einbau erheblich.
Eine meist sehr tierfreundliche Möglichkeit um das Auto oder das Heim vor Mardern zu schützen sind Marderfallen. Ist der Marder eingefangen, so kann er in einige Kilometern Entfernung wieder ausgesetzt werden. Problematisch ist dies nur, wenn es sich bei dem eingefangenen Marder um ein Weibchen mit Nachwuchs handelt. Ist dieser noch jung, wird er ohne die Hilfe der Mutter verhungern. Ist man sich unsicher, ob es bei dem gefangenen Marder und ein Männchen oder ein Weibchen handelt, reicht es meist schon, ihn einige Meter der Fangstelle wieder auszusetzen. Durch den Schreck meiden es viele Marder erneut dieses Gebiet zu betreten - mit Ausnahme der Versorgung der Jungtiere.
Im Internet gibt es zahlreiche Hausmittel zur Marderabwehr, die in den meisten Fällen jedoch nicht schützen und wenn, dann nur von kurzer Dauer. Zu diesen fragwürdigen Tipps zur Marderabwehr zählen beispielsweise Hundehaare (Geruch eines größeren Jagdtieres) sowie der Urin oder Kot von Hunden, Klosteine, alte Schuhe oder Gummistiefel.