Seerosen, Seenelken & Aktinien

Seeanemonen – Die Blumen des Meeres

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Seeanemonen (Actiniaria) sind oft relativ große, solitär lebende Tiere, die in allen Meeren vom Flachwasser bis in die Tiefsee vorkommen.

Seeanemonen (Actiniaria), die auch als Seerosen, Seenelken oder Aktinien bezeichnet werden, bilden die arten- und gattungsreiche Ordnung der Hexacorallia der Blumentiere (Anthozoa). Bekannt sind aktuell rund 1.200 Arten. Die auch als Blumen des Meeres bezeichneten Seeanemonen leben solitär und kommen ausschließlich im Meer vor. Dort bewohnen die relativ großen Tiere alle Wasserschichten vom Flachwasser bis in die Tiefsee.

Merkmale von Seeanemonen

Seeanemonen sind muskulöse Weichtiere, die kein Skelett besitzen. Konträr zu den meisten anderen Vertretern der Blumentiere leben sie ausschließlich solitär, bilden also keine Kolonien aus mehreren Tieren.

Obwohl Seeanemonen auf den ersten Blick unbeweglich erscheinen, sind sie halbsessil. Die Tiere können sich also durch Kriechen auf ihrer Fußscheibe langsam über den Meeresgrund fortbewegen. Normalerweise nutzen sie die Fußscheibe jedoch, um sich in Sand und Geröll einzugraben oder auf hartem Untergrund zu fixieren. Die Größe einer Seeanemone kann je nach Art und Lebensraum zwischen einem und 150 Zentimeter erreichen.

Auffällig sind am Körper der Seeanemonen besonders die zahlreichen Tentakel. In der Regel sind diese nicht verzweigt und durchscheinend. Einige Arten besitzen zudem Nesselfäden (Acontien), die die Seeanemonen durch Poren im Scapus (Cinclidien) und den Mund ausschleudern können.

Die Fortpflanzung der Tiere erfolgt auf unterschiedlichen Weise. Es existieren sowohl getrenntgeschlechtliche als auch zwittrige Arten. Außerdem wurde die Fortpflanzung durch das Abschnüren von Fußpartien oder die Querteilung beobachtet.

Ein Großteil der ausgewachsenen Seeanemonen frisst Fische, Krebse und Schnecken. Kleinere Arten und Jungtiere ernähren sich hauptsächlich von Plankton, den sie aus dem Meerwasser filtern.

Geografisches Verbreitung von Seeanemonen

Die über 1.200 Arten der Seeanemonen leben in allen Meeren vom Flachwasser bis in Tiefen von 10.000 Meter. In den europäischen Meeren wurden etwa 60 Arten entdeckt.

Symbiosen bei Seeanemonen

Symbiotische Lebensformen kommen bei verschiedenen Seeanemonen-Arten  vor. Bekannt sind vor allem Anemonenfische, wie zum Beispiel die Anemonengrundel sowie Spinnenkrabben oder Partnergarnelen, die die Tentakel als natürlichen Schutz vor Fressfeinden nutzen. Es gibt aber auch Formen der Symbiosen, bei denen sich Seeanemonen an andere Tierarten heften. Dies kommt unter anderem bei der Schmarotzerrose vor, die sich an das Schneckenhaus (Ektosymbiose) von Einsiedlerkrebs heftet.

Systematik

Die Biologie hat die Seeanemonen auf Basis einer phylogenetischen Untersuchung in zwei Unterordnungen und fünf Überfamilien unterteilt:

  • Seeanemonen (Actiniaria)
    • Unterordnung Anenthemonae
      • Überfamilie Edwardsioidea
        • Familie Edwardsiidae Andres, 1881
      • Überfamilie Actinernoidea
        • Familie Actinernidae Stephenson, 1922
        • Familie Halcuriidae Carlgren, 1918
    • Unterordnung Enthemonae
      • Überfamilie Actinostoloidea
        • Familie Actinostolidae Carlgren, 1932
        • Familie Exocoelactiidae Carlgren, 1925
      • Überfamilie Actinioidea
        • Familie Actiniidae Rafinesque, 1815
        • Familie Actinodendridae Haddon, 1898
        • Familie Andresiidae Stephenson, 1922
        • Familie Capneidae Gosse, 1860
        • Familie Condylanthidae Stephenson, 1922
        • Familie Haloclavidae Verrill, 1899
        • Familie Homostichanthidae Carlgren, 1900
        • Familie Iosactinidae Riemann-Zürneck, 1997
        • Familie Limnactiniidae Carlgren, 1921
        • Familie Liponematidae Hertwig, 1882
        • Familie Minyadidae Milne Edwards, 1857
        • Familie Oractinidae Riemann-Zürneck, 2000
        • Familie Phymanthidae Andres, 1883
        • Familie Preactiniidae England in England & Robson, 1984
        • Familie Ptychodactiidae Appellöf, 1893
        • Familie Stichodactylidae Andres, 1883; darunter 7 von 10 Symbioseanemonen
        • Familie Thalassianthidae Milne Edwards, 1857
      • Überfamilie Metridioidea
        • Familie Acontiophoridae Carlgren, 1938
        • Familie Actinoscyphiidae Stephenson, 1920
        • Familie Aiptasiidae Carlgren, 1924
        • Familie Aiptasiomorphidae Carlgren, 1949
        • Familie Aliciidae Duerden, 1895
        • Familie Amphianthidae Hertwig, 1882
        • Familie Andvakiidae Danielssen, 1890
        • Familie Antipodactinidae Rodríguez, López-González, Daly, 2009
        • Familie Bathyphelliidae Carlgren, 1932
        • Familie Boloceroididae Carlgren, 1924
        • Familie Diadumenidae Stephenson, 1920
        • Familie Gonactiniidae Carlgren, 1893
        • Familie Halcampidae Andres, 1883
        • Familie Haliactinidae Carlgren, 1949
        • Familie Haliplanellidae Hand, 1956
        • Familie Hormathiidae Carlgren, 1932
        • Familie Isanthidae Carlgren, 1938
        • Familie Kadosactidae Riemann-Zürneck, 1991
        • Familie Metridiidae Carlgren, 1893
        • Familie Mimetridiidae
        • Familie Nemanthidae Carlgren, 1940
        • Familie Nevadneidae Carlgren, 1925
        • Familie Octineonidae Fowler, 1894
        • Familie Ostiactinidae Rodríguez et al., 2012
        • Familie Phelliidae
        • Familie Ramireziidae Fautin, Eppard & Mead, 1988
        • Familie Sagartiidae Gosse, 1858
        • Familie Sagartiomorphidae Carlgren, 1934
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