Im Römischen Reich erstreckte sich ein Netz aus Römerstraßen über 80.000 bis 100.000 Kilometer quer durch Europa. Das komplexe Straßennetz war vor allem militärisch von hoher Bedeutung.
Das Römische Reich (Imperium Romanum) beherrschte zwischen dem 8. Jahrhundert v. Chr. und dem 7. Jahrhundert n. Chr einen Großteil Europas sowie Teile von Afrika und Asien. Ermöglicht wurde diese enorme Ausdehnung unter anderem durch die sogenannten Römerstraßen, die den Römern militärische und ökonomische Vorteile brachten. Das Römische erstreckte sich quer durch Europa über etwa 80.000 bis 100.000 Kilometer.
In Mitteleuropa waren die hoch entwickelten Römerstraßen ein technisches Novum. Ihr straßentechnischer Aufbau sorgte dafür, dass römische Soldaten und Händler sich auch bei schlechten Wetterbedingungen gut fortbewegen konnten. Die Naturwege der Germanen und Kelten boten bei anhaltenden Regen deutlich schlechter Bedingungen und schränkten die Mobilität der Gegner des Imperium Romanum dadurch deutlich ein.
Ein weiterer Vorteil der Römerstraßen war ihr möglichst geradliniger Vorlauf und ihre geringen Steigungen. Künstliche Bauwerke wie Brücken und Stützmauern vereinfachten auf Römerstraßen den Weg durchs Gebirge und durch andere unwirtliche Landschaften.
Die Befestigung der Römerstraßen erfolgte durch einen Schichtaufbau, der sich je nach der regionalen Verfügbarkeit der Materialien stark unterschied. Weil die Römerstraßen sehr solide konstruiert waren, sind einzelne Streckenabschnitte noch heute intakt, darunter etwa die Via Appia in der italienischen Hauptstadt Rom. In Deutschland wurde eine Römerstraße zwischen Mainz und Frankfurt durch die Autobahn 66 ersetzt.
Die Archäologie hat vier Typen von Römerstraßen identifiziert:
Das Kopfsteinpflaster der Römerstraßen eignete sich bestens für den Marsch, das Reiten und Ochsenkarren. Erstmals eingeführt wurde die Technik der Steinpflasterung unter Gaius Iulius Caesar, als dieser Proconsul in Gallien war. Zuvor wurden nur innerstädtische Straßen im Mittelmeerraum gepflastert.
Die Steinpflasterung ist vor allem aus militärischer Sicht von hoher Bedeutung, weil sie es dem Römischen Reich bei nahezu allen Wetterbedingungen ermöglichte, eine große Anzahl an Soldaten schnell zu verlegen. Dies sicherte den Römern die Herrschaft über eroberte Gebiete und half bei Angriffen auf neue Territorien.