Gestörte Hormonbalance

Wolfsstunde: Wieso wachen Menschen nachts auf?

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In der Wolfsstunde wachen viele Menschen regelmäßig auf. Doch welche physiologischen Prozesse sind dafür verantwortlich?

Etwa ein Viertel (25 %) der Deutschen leidet in seinem Leben unter Schlafstörungen. Während einige Schwierigkeiten beim Einschlafen haben, erleben andere, dass sie in der Nacht, insbesondere in den frühen Morgenstunden, erwachen und Schwierigkeiten haben, erneut in den Schlaf zu finden. Laut der Schlafmedizin ist das ungewollte Aufwachen während der sogenannten Wolfsstunde zwischen 3 und 4 Uhr morgens eine der häufigsten Schlafstörungen.

Inzwischen konnte die Wissenschaft belegen, dass das Zusammenspiel der Hormone Melatonin, Serotonin und Cortisol dafür verantwortlich ist, dass viele Menschen in der Wolfsstunde regelmäßig aufwachen.

  • Melatonin (Schlafhormon), spielt eine zentrale Rolle im Prozess der Schlafvorbereitung des Körpers. Es wird in der Zirbeldrüse, einem kleinen Organ im Gehirn, dessen Aktivität vor allem in den Abendstunden und während der Nacht zunimmt, produziert. Die erhöhte Freisetzung von Melatonin signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist, sich auf die Ruhephase einzustellen. Dieser Mechanismus ist entscheidend für die Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus und unterstützt effektiv das Einleiten sowie das Aufrechterhalten des Schlafes.
  • Serotonin, ein wesentlicher Neurotransmitter im menschlichen Gehirn, spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Stimmung und Schlaf. Seine Funktion erstreckt sich weit über das allgemeine Wohlbefinden hinaus und beeinflusst direkt die Schlafqualität. Ein ausgewogenes Niveau dieses Botenstoffs ist entscheidend für einen gesunden Schlafzyklus. Störungen im Gleichgewicht von Serotonin können zu verschiedenen Schlafproblemen führen, einschließlich Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen.
  • Cortisol (Stresshormon) wird in den Nebennieren produziert und spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung des Schlafes. Für einen erholsamen Schlaf ist es notwendig, dass der Cortisolspiegel gegen Abend und während der Nacht absinkt. Diese Reduktion signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist, sich auf die Nacht und die damit verbundene Ruhephase vorzubereiten. Bei Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, kann jedoch häufig ein gestörtes Muster in der Cortisolproduktion beobachtet werden. Ein solcher gestörter Rhythmus, bei dem der Cortisolspiegel nicht wie vorgesehen fällt, kann die Ursache für Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen sein.

Gestörte Hormonbalance in der Wolfsstunde

In den frühen Morgenstunden, speziell gegen 3 Uhr, durchläuft der menschliche Körper im Schlaf eine Phase, in der die Körpertemperatur signifikant absinkt und der Melatoninspiegel sein Maximum erreicht. Diese Zeit kennzeichnet eine kritische Phase im Hinblick auf die hormonelle Balance. Während Cortisol und Serotonin auf einem niedrigen Stand verharren, dominiert die Aktivität des Schlafhormons Melatonin.

Diese hormonelle Konstellation entzieht dem Organismus temporär die Möglichkeit, effektiv auf Stress zu reagieren und die Stimmung zu regulieren, was eine wesentliche Voraussetzung für erholsamen Schlaf darstellt. Die resultierende Verschiebung der Hormonbalance begünstigt ein vorzeitiges Aufwachen und beeinträchtigt somit die Schlafqualität erheblich.

Negative Gedanken beim Aufwachen in der Wolfsstunde

In der Nacht, besonders in der Wolfsstunde, nimmt die Durchblutung des Gehirns leicht ab. Der Mensch ist dadurch besonders anfällig für negative Emotionen wie Angst, Pessimismus und eine erhöhte Empfindsamkeit. Personen, die während der Wolfsstunde aufwachen, können deshalb oft nur schwer erneut einschlafen und neigen zu negativen Gedanken.

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