Robert Klatt
In Peru wurde ein rund 3.000 Jahre altes Grab eines hochrangigen religiösen Würdenträgers mit zahlreichen bedeutenden Grabbeigaben entdeckt.
Cajamarca (Peru). Laut einer Meldung des peruanischen Kulturministeriums hat ein peruanisch-japanisches Archäologenteam um Yuji Seki und Daniel Morales in der Nähe der peruanischen Stadt Cajamarca ein Grab eines früheren Schamanen entdeckt. Das Grab ist rund 3.000 Jahre alt und enthält viele Grabbeigaben, die darauf hindeuten, dass die bestattete Person zu Lebzeiten ein religiöser Würdenträger mit einem Hohen Rang war.
Entdeckt wurden im Grab unter anderem vier Keramiksiegel oder -stempel, darunter ein Stempel mit einem menschlichen Gesicht und einem Jaguar. Die Archäologen sind überzeugt, dass diese Grabbeigaben für religiöse Körperbemalung verwendet wurden.
Seki erklärte gegenüber dem Magazin Live Science, dass das Gesicht des Schamanen mit Zinnober verdeckt war, einem Material, das am Fundort nicht vorkommt.
„Wir glauben, dass nur die damalige Oberschicht in der Lage war, das Material über Fernhandel zu beschaffen.“
Neben den vier Keramikstempeln enthielt das Grab zahlreiche weitere Grabbeigaben. Ob der Tote weiblich oder männlich war, wurde bisher nicht ermittelt. Der Leichnam war mit sechs Schichten aus Asche und schwarzer Erde bedeckt. Unter dieser Schicht entdeckten die Archäologen ein Bauchlage-Skelett mit überkreuzten Beinen. Eine Gewandnadel aus Knochen lässt auf traditionelle weibliche Kleidung schließen, während die physische Struktur des Skeletts eher auf ein männliches Individuum hindeutet. Ob der Tote weiblich oder männlich war, wurde bisher nicht ermittelt.
Tatsächlich übertrifft der jüngst entdeckte Fund aus dem Pacopampa-Projekt, das seit 2005 läuft, in Sachen Alter andere wichtige Grabstätten der Ausgrabungsstätte, wie zum Beispiel das 2015 aufgefundene Grab, das als die Ruhestätte des "Jaguarschlangen-Priesters" identifiziert wurde. In einigen dieser früheren Gräber sind zudem goldene Objekte als Grabbeigaben aufgetaucht.