Franklin-Expedition

Tauchroboter zeigt erstmals Wrack der 1845 gesunkenen HMS Terror

Robert Klatt

HMS Terror der Franklin-Expedition )maeT ygoloeahcrA retawrednUadanaC skraP(Foto: © 

Der gute Zustand des Wracks macht den Archäologen Hoffnung darauf, Dokumente zu finden, die das Sinken des Schiffes erklären. Weitere Tauchgänge sollen im kommenden Sommer stattfinden.

Ottawa (Kanada). Wissenschaftler der Regierungsorganisation Parks Canada haben erstmals mithilfe eines Tauchroboters das Innere des Wracks der HMS Terror gefilmt. Die Schiffe HMS Terror und HMS Erebus gehörten zur sogenannten Franklin-Expedition, die das Ziel hatte die Nordwestpassage der Arktis zu durchqueren und zu kartografieren, um einen kürzeren Weg von Europa nach Asien zu finden. Wieso die Schiffe während der Expedition des britischen Polarforschers Sir John Franklin sanken, ist bis heute ungeklärt.

Entdeckt wurde das Wrack der HMS Erebus im kanadischen Teil der Arktis erst im Jahr 2014, die HMS Terror wurde 2016 gefunden. Die nun veröffentlichten Bilder haben die kanadischen Unterwasser-Archäologen Anfang August erstellt. Sie tauchten dazu über einen Zeitraum von sieben Tagen mehrfach mit einem ferngesteuerten Roboter in das Innere des in 24 Metern Tiefe liegende Schiff.

Wrack der HMS Terror sehr gut erhalten

Laut Projektleiter Ryan Harris überraschte die Forscher besonders der gute Zustand des Wracks, das aufgrund des eiskalten Wassers und einer schützenden Sedimentschicht konserviert wurde. Auch der geringe Sauerstoffgehalt des Wassers sorgte dafür, dass das 1845 gesunkene Schiff noch immer gut erhalten ist.

Während der Tauchgänge konnte der Roboter einzelne Räume der 20 Mann starken Besatzung sowie die Kajüte des Kapitäns Francis Crozier erreichen, in denen sich Alltagsgegenstände im nahezu perfekten Zustand befinden.

Dokumente sollen Untergang der HMS Terror erklären

Durch ein noch intaktes Fenster ist es den Archäologen gelungen den Schreibtisch des Captains zu filmen. Aufgrund des guten Zustands des dortigen Schreibtisches ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass noch Dokumente vorhanden sind, die erklären könnten, wieso die HMS Terror sank. Eine genaue Analyse der Aufnahmen soll in den nächsten Monaten die Basis für weitere Tauchgänge liefern. Aufgrund des Wetters sind weitere Tauchgänge, bei denen Dokumente geborgen werden sollen, jedoch erst für den kommenden Sommer geplant.

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