Schottland

Ursprungsort des Altarsteins von Stonehenge entdeckt

Robert Klatt

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Der Altarstein von Stonehenge stammt nicht aus der nahegelegenen Sandsteinregion. Nun haben Forscher den Ursprungsort rekonstruiert.

Perth (Australien). Stonehenge ist eine der am gründlichsten erforschten Fundstätten der Archäologie. Forscher der Aberystwyth University haben dennoch erst 2023 entdeckt, dass der massive Altarstein sich von übrigen Gesteinsblöcken unterscheidet und nicht aus der nahegelegenen Sandsteinregion stammt. Eine neue Studie der Curtin University hat nun offenbart, dass der flache Altarstein, der sich in der Mitte von Stonehenge befindet, aus dem Nordosten von Schottland stammt. Wie der Stein von seinem Ursprungsort zum rund 740 Kilometer entfernten Stonehenge transportiert wurde, ist noch nicht bekannt.

Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Nature durften die Wissenschaftler für ihre Untersuchung des Altarsteins keine neuen Gesteinsproben entnehmen. Sie haben stattdessen Mineralien in Gesteinsbrocken analysiert, die bereits bei früheren Ausgrabungen entfernt wurden und teilweise aus den 1840er-Jahren stammen.

Sandsteinformationen der Orkadischen Seen

Die Gesteinsproben stimmen mit der Sandsteinformationen der Orkadischen Seen, die im Nordosten von Schottland liegt, überein. Es handelt sich dabei um ein Gebiet, das sowohl die Orkney-Inseln als auch einen Teil der Spitze der schottischen Halbinsel umfasst.

„Dieser geologische Fingerabdruck findet sich in keinem anderen Sedimentgebiet Großbritanniens.“

Laut den Forscher verdeutlicht die Herkunft des Altarsteins, dass die Menschen bereits beim Bau von Stonehenge vor etwa 5000 Jahren komplexe Logistikfähigkeiten besaßen und dass eine kulturelle Verbindung zwischen den beiden Regionen bestand.

Transport des Altarsteins von Stonehenge

Die Herkunft des Altarsteins von Stonehenge öffnet zudem neue Fragen. Es ist bislang unklar, wie die Menschen in der Steinzeit den tonnenschweren Megalithen transportiert haben.

„Dieser Stein ist über 750 Kilometer weit gereist. Das ist die längste dokumentierte Reise eines in einem Monument dieser Zeit verbauten Steins.“

Die Wissenschaftler denken, dass ein Transport an Land auch mit Lasttieren nahezu unmöglich war, weil sich zwischen Stonehenge und dem Ursprungsort des Steines dichte Wälder und Berge befinden. Sie denken daher, dass der Stein sehr wahrscheinlich auf dem Seeweg entlang der Ostküste Großbritanniens und dann über Flüsse transportiert wurde.

Nature, doi: 10.1038/s41586-024-07652-1

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