Robert Klatt
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sucht Probanden, die 30 Tage in einem Bett verbringen. Die Studie untersucht, wie Astronauten im Weltraum gesund und fit bleiben können. Teilnehmer erhalten eine Vergütung von 11.000 Euro.
Köln (Deutschland). Die fehlende Gravitation im Weltall wirkt sich bei Astronauten nicht nur auf die Muskeln und die Knochen, sondern auch auf andere Körperteile wie die Augen und das Gehirn aus. Um die Effekte der Schwerelosigkeit besser verstehen zu können, führt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde NASA regelmäßig Studien mit sogenannten „terrestrischen Astronauten“ durch.
Es handelt sich dabei um Probanden, die für mehrere Wochen auf der Erde in einem Bett liegen, um in einen vergleichbaren Zustand wie im Weltraum zu kommen. Die Wissenschaftler wollen so untersuchen, was Astronauten tun können, um bei Missionen im Weltraum gesund und fit zu bleiben.
Laut einer Stellenanzeige sucht das DLR aktuell erneut terrestrische Astronauten (m/w/d), die im Rahmen der Studie „Spaceflight-Associated Neuro-ocular Syndrome (SANS)-Countermeasures (SANS-CM)“ ab Ende 2023 einen Monat in einer 6-Grad-Kopftieflage im Bett verbringen. Durchgeführt wird die Studie in der der luft- und raumfahrtmedizinischen Forschungsanlage :envihab in Köln-Porz.
Bewerben können sich deutschsprachige Frauen, Männer und Diverse im Alter zwischen 24 und 55 Jahren. Die Probanden müssen zwischen 153 und 190 Zentimeter groß sein, dürfen nicht rauchen und müssen einen Body-Mass-Index (BMI) zwischen 19 und 30 haben. Für die vollständige Teilnahme an der insgesamt 59-tägigen Studie erhalten die Teilnehmer 11.000 Euro. Bei Interesse können Teilnehmer weitere Informationen über einen Fragebogen des DLR erhalten.
Die spezielle Liegeposition während der Studie verursacht dieselben reversiblen, körperlichen Veränderungen, denen ein Astronaut im Weltraum unterliegt. Gegen den Muskelabbau können die Probanden im Bett ein Ergometer nutzen.
Auch sämtliche anderen Aktivitäten wie Essen, Duschen und der Toilettengang müssen im Liegen erfolgen. Damit die Körperhaltung eingehalten wird, wird diese permanent durch eine Kamera überwacht. Ein Kopfkissen haben die Probanden während der Studie nicht, damit eine optimale Kopftieflage erreicht wird.