Robert Klatt
Es wurden kürzlich die ersten interstellaren Objekte auf der Erde entdeckt. Laut dem Astrophysiker Avi Loeb könnte die ungewöhnliche Materialzusammensetzung von intelligenten Außerirdischen erschaffen worden sein.
Cambridge (U.S.A.). Wissenschaftler der Harvard University um den Astrophysiker Avi Loeb haben im Juli 2021 das Galileo Project gestartet, um nach physischen Beweisen für Außerirdische zu suchen. Loeb suchte deshalb kürzlich mit einem Magnetschlitten am Meeresgrund des Pazifiks in der Nähe von Papua-Neuguinea nach Partikeln des Meteoriten IM1, der am 8. Januar 2014 abgestürzt ist. Dabei entdeckten die Forscher mehrere winzige Kügelchen, die laut ihnen aus einem ungewöhnlichen Materialgemisch bestehen und eine interstellare Herkunft haben könnten.
In seinem Blog hat Loeb nun bekannt gegeben, dass die Forscher die Kügelchen aus dem Pazifik seitdem mit einem Elektronenmikroskop an vier Standorten, darunter die Harvard University und ein Labor in Deutschland, untersucht haben.
Laut der Publikation der Analyseergebnisse auf dem Preprint-Server arXiv enthalten die Kügelchen mehrere hundertmal so viel Beryllium, Lanthan und Uran wie in unserem Sonnensystem üblich. Andere Metalle, darunter Rhenium, sind hingegen kaum vorhanden. Dies spricht laut Loeb dafür, dass die Kügelchen tatsächlich interstellare Objekte sind, die nicht aus unserem Sonnensystem stammen.
„Der Geburtsort von IM1 könnte eine differenzierte Kruste eines Exoplaneten mit einem Eisenkern und einem Magmaozean gewesen sein.“
Die Analysedaten deuten darauf hin, dass die ungewöhnliche Zusammensetzung im interstellaren Raum und beim Eintritt in die Erdatmosphäre entstanden sein könnten. Loeb hält es aber auch für möglich, dass die ungewöhnliche Materialzusammensetzung von intelligenten Außerirdischen erschaffen wurde.
arXiv, doi: 10.48550/arXiv.2308.15623