Forschung nötig

Außerirdische? US-Akademiker berichten von UFO-Sichtungen

Robert Klatt

UFOs über den U.S.A. (Symbolbild) )kcotS ebodAhZrogI(Foto: © 

In den letzten Jahren wurden vermehrt UFOs beobachtet. Eine Studie zeigt nun, dass UFO-Sichtungen auch bei seriösen Wissenschaftlern keine Seltenheit sind. Bisher wurden UFOs aufgrund der Stigmatisierung aber kaum wissenschaftlich untersucht.

Louisville (U.S.A.). In den letzten Jahren hat die Anzahl der Meldungen über unidentifizierte Flugobjekte (UFO) deutlich zugenommen. Das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten (DoD) hat deshalb im Juni 2021 einen Bericht veröffentlicht, laut dem 144 UFOs durch das Militär in den vergangenen zwei Jahrzehnten detailliert untersucht wurden. Ein Großteil der Beobachtungen konnte bisher nicht rational erklärt werden. Laut dem DoD kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei den Objekten um Außerirdische gehandelt hat. Als Reaktion hat die NASA inzwischen eine unabhängige Studie gestartet, die die UFOs mit wissenschaftlichen Methoden untersucht.

Forscher der University of Louisville (UofL) haben kürzlich eine Studie durchgeführt, die zeigt, dass auch seriöse Wissenschaftlern der Möglichkeit der Existenz von Ufos nicht vollständig ablehnend gegenübersteht. Nahezu 20 Prozent der Befragten teilten mit, sie hätten schon unerklärliche Himmelsobjekte wahrgenommen. Diese Phänomene sind als solche zu verstehen, die sich nicht als bekannte Fluggeräte oder typische Naturereignisse ausweisen.

Stigmatisierung der UFO-Forschung

Laut der Publikation im Fachmagazin Humanities and Social Science Communications haben die Studienautoren die Onlineumfrage an etwa 40.000 Professoren und andere hochrangige Akademiker, die an 144 amerikanischen Universitäten in 14 Fachgebieten tätig sind, verschickt. Die Hauptintention des Teams war es, das Meinungsbild, die Erfahrungswerte und die Prognosen der Wissenschaftler in Bezug auf unidentifizierte Flugobjekte zu erfassen.

Ein bemerkenswerter Aspekt, der möglicherweise darauf hindeutet, dass viele Fachleute dieses Thema nicht ernst nehmen oder sogar verlachen: Nur 1460 (4 %) der adressierten Wissenschaftler nahmen sich die Zeit, die Umfrage auszufüllen, wobei der größte Anteil männlich und weiß war. Ein Grund für die geringe Antwortrate ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die bisherige Stigmatisierung der UFO-Forschung, die in der Wissenschaft häufig als unseriös angesehen wird.

Verschiedene Ansichten zur Herkunft der UFOs

Von den Wissenschaftlern, die sich an der digitalen Erhebung beteiligten, erklärten 19 Prozent, dass sie persönlich oder jemand aus ihrem Bekanntenkreis bereits UFOs gesichtet hätten. Zusätzlich äußerten etwa neun Prozent den Verdacht, dass sie selbst oder Personen aus ihrem Umfeld möglicherweise Zeugen solcher Phänomene gewesen sein könnten.

Bezüglich der potenziellen Ursachen für diese Erscheinungen, divergierten die Standpunkte. Ungefähr 39 Prozent der Antwortenden gestanden ein, unsicher über die plausibelsten Erklärungen für UFOs zu sein. Etwa 21 Prozent schrieben sie natürlichen Vorgängen zu, während 13 Prozent sie auf unbekannte Objekte zurückführten.

Akademisches Interesse an unidentifizierten Luftphänomenen

Innerhalb der Wissenschaftsgemeinschaft bestand eine gewisse Offenheit gegenüber der Erforschung mysteriöser Himmelsereignisse. Trotz der Tatsache, dass lediglich vier Prozent der Akademiker angaben, direkt an UFO-Forschungsprojekten beteiligt zu sein, äußerten 36 Prozent ein gewisses Interesse an solchen Unterfangen. Interessanterweise gaben 43 Prozent an, dass sie eher in diesem Bereich forschen würden, wenn renommierte Wissenschaftler ihrer Fachrichtung sich damit beschäftigten.

Etwa 37 Prozent der Umfrageteilnehmer bewerteten die Notwendigkeit zusätzlicher Forschungen auf diesem Gebiet als sehr oder essenziell. Erstaunlicherweise hielten es 64 Prozent für sehr oder notwendig, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft sich an UFO-Forschung beteiligt. Die Autoren vermuten, dass eine offene Debatte über solche unerklärlichen Phänomene unter den Akademikern dazu beitragen könnte. Jedoch müsste zuerst die allgemeine Einstellung der Wissenschaftsgemeinschaft gegenüber diesem Thema in umfangreicheren Studien mit mehr und diverseren Teilnehmern untersucht werden.

Humanities and Social Science Communications, doi: 10.1057/s41599-023-01746-3

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