Galaxie NGC 7727

Bisher engstes Paar supermassereicher Schwarzer Löcher entdeckt

Robert Klatt

Nah- und Fernansicht des nächsten Paars supermassereicher schwarzer Löcher )gro.ose(OSE) etrawnretsdüS ehcsiäporuE | (TLV) epocseleT egraL yreV(Foto: © 

Das Very Large Telescope (VLT) hat ein Paar supermassereicher Schwarzer Löcher mit einer Entfernung von nur 1.600 Lichtjahren zueinander entdeckt. Das Paar aus der Galaxie NGC 7727 wird in etwa 250 Millionen Jahren verschmelzen.

Cerro Paranal (Chile). Wissenschaftler der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile haben mit dem Very Large Telescope (VLT) zwei supermassereiche Schwarze Löcher entdeckt, die nur eine Entfernung von 1.600 Lichtjahren zueinander haben. Laut der Publikation im Fachmagazin Astronomy & Astrophysics (PDF) liegen die beiden Schwarzen Löcher damit deutlich näher beieinander als alle anderen bekannten Paare. Hinzukommt, dass die Entfernung zur Erde mit 89 Millionen Lichtjahren deutlich geringer ist als beim bisherigen Rekordpaar.

Laut den Entdeckern werden die beiden Schwarzen Löcher aus der Galaxie NGC 7727 in den nächsten 250 Millionen Jahren verschmelzen. Die Masse liegt bei 154 Millionen und 6,3 Millionen Sonnenmassen.

Sternbewegungen verraten Schwarze Löcher

Die Forscher der ESO haben schon seit Längerem vermutet, dass die Galaxie NGC 7727 zwei supermassereiche Schwarze Löcher beheimatet. Weil diese aber relativ inaktiv sind und nur wenig hochenergetische Strahlung die Erde erreicht, konnte man die Existenz auf diesem Weg nicht verifizieren. Hochenergetische Strahlung entsteht, wenn Schwarze Löcher Materie aufnehmen und sich dabei erhitzen. Ist in der Umgebung nicht genügend Materie vorhanden, sind die Schwarzen Löcher kaum aktiv und erzeugen nur wenig Strahlung.

Der Nachweis gelang einem Team um Karina Voggel vom Observatorium Straßburg nun über die Vermessung der Bahnen der Sterne, in der Umgebung der Schwarzen Löcher. Dies ist möglich, weil die Entfernung des Paars für astronomische Verhältnisse recht gering ist. Bei Paaren Schwarzer Löcher mit einer höheren Entfernung, kann diese Methode hingegen nicht zum Nachweis verwendet werden.

Astronomy & Astrophysics, doi: 10.1051/0004-6361/202140827

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