Robert Klatt
Die Besatzung des Raumschiffes Shenzhou 13 ist nach ihrer Rekordmission im Weltraum heute erfolgreich auf der Erde gelandet.
Peking (China). Die Taikonautin Wang Yaping und ihren beiden männlichen Kollegen Zhai Zhigang und Ye Guangfu sind am heutigen Samstagmorgen (Ortszeit) im Nordwesten von China in der Wüste Gobi sicher gelandet. Zuvor lebten die drei Taikonauten für 183 Tage im Kernmoduls der chinesischen Raumstation Tiangong (Himmelspalast). Die Besatzung des Raumschiffes Shenzhou 13 (Magisches Schiff) war damit länger im Weltraum als alle anderen chinesischen Raumfahrer zuvor.
„Wir danken allen Chinesen für ihre Unterstützung und Ermutigung“, kommentierte der Crew-Leiter Zhai in einer Live-Übertragung des Staatsfernsehens den Rückflug für Crew. Diese dauerte von der Raumstation in etwa 400 Kilometern Höhe über der Erde rund neun Stunden.
Während ihres Aufenthalts auf der chinesischen Raumstation haben die Taikonauten eine Reihe von Experimenten durchgeführt und zwei Weltraumspaziergänge absolviert. Außerdem haben sie den weiteren Aufbau der Raumstation vorbereitet. Es handelt sich dabei um die Zweite von insgesamt vier bemannten Missionen, die dazu dienen, die Bauarbeiten von Tiangong abzuschließen. Die ersten Abschnitte der Raumstation wurden bereits im April 2021 errichtet.
Im Mai soll ein unbemannter Frachtflug Material und Treibstoff zur Raumstation Tiangong bringen. Anschließend ist im Juni der Start des Raumschiffes Shenzhou 14 geplant, das erneut drei Taikonauten zur Raumstation bringen soll. Diese sollen in den Folgemonaten dann zwei weitere Module der Station montieren. Ende 2022 könnte ein weiterer Frachtflug und die bemannte Mission Shenzhou 15 folgen. Es würden sich dann parallel sechs Taikonauten in der chinesischen Raumstation aufhalten, die gemeinsam die letzte Bauphase abschließen würden.
Die Raumstation ist eines der zentralen Projekte des chinesischen Weltraumprogramms. Neben der Raumstation plant China unter anderem eine bemannte Mission zum Mars, eine bemannte Mondbasis und den Bau eines kilometerlangen Raumschiffes. Das Land möchte so bis 2030 eine der führenden Weltraummächte der Erde werden und zu den Raumfahrtnationen Russland und den U.S.A. aufschließen. In den letzten Jahren konnte China durch die hohen Investitionen in diesem Bereich bereits eine Sonde zum Mars senden und als erstes Land mit einem Raumschiff die dunkle Rückseite des Mondes erreichen.
