Robert Klatt
China und Russland wollen bis 2035 eine Mondstation mit einem Atomkraftwerk bauen. Atomwaffen möchte Russland laut dem Direktor der Weltraumorganisation aber nicht auf dem Mond platzieren.
Moskau (Russland). Russland und China haben bereits 2021 eine Absichtserklärung zum gemeinsamen Bau einer Mondstation unterzeichnet. Laut einem Bericht von Bloomberg hat Juri Borissow, der Direktor von Roskosmos, der Weltraumorganisation der Russischen Föderation, nun weitere Details bekannt gegeben. Die Mondstation der beiden Staaten könnte demnach ein Atomkraftwerk enthalten, dessen Bau in den kommenden zehn Jahren abgeschlossen sein soll.
„Heute denken wir ernsthaft über ein Projekt nach, um zusammen mit unseren chinesischen Kollegen ein Kraftwerk auf die Mondoberfläche zu liefern und dort zu installieren.“
Laut Borissow müsste die Mission aus Gründen der Strahlensicherheit von Robotern erledigt werden. Neben Russland und China planen noch weitere Staaten dauerhafte Stationen auf dem Mond. Die UK Space Agency hat deshalb ebenfalls die Entwicklung eines Atomkraftwerks für den Mond bei Rolls-Royce in Auftrag gegeben. Ein Demonstrator des modularen Reaktors soll bis 2029 entstehen.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA hat Borissow auf dem Bildungsmarathon der russischen Wissensgesellschaft beim Weltjugendfestival Knowledge.First außerdem Pläne zur Mondmission Luna-27 bekannt gegeben. Diese soll im Jahr 2028 starten und zwei Mondsonden umfassen. Roskosmos folgt damit einer Empfehlung von Forschern der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAW).
„Luna-27 wird wahrscheinlich eine gepaarte Mission zum Nord- und Südpol sein.“
Die gemeinsame Mondstation von Russland und China soll bis Ende 2035 errichtet werden. Diese soll neben dem Atomkraftwerk auch über einen Mondrover, springende Roboter und mehrere intelligente Kleinroboter verfügen, mit denen der Erdtrabant erkundet werden kann. Laut Borissow soll es sich ausschließlich um eine wissenschaftliche Station handeln, die nicht für militärische Zwecke genutzt wird. Auch die Stationierung von Atomwaffen im Weltraum ist laut Borissow nicht geplant.
