Bessere Missionsplanung

Drohnen könnten detaillierte Karte des Mondes erstellen

 Robert Klatt

Oberfläche des Mondes )kcotS ebodAstcejorpngised(Foto: © 

Mondmissionen benötigen genaue geologische Daten. Forscher haben deshalb ein Konzept entwickelt, mit dem der Mond genauer kartiert werden kann.

Lausanne (Schweiz). In den kommenden Jahren möchten unterschiedliche Staaten bemannte Missionen auf dem Mond durchführen. China und Russland planen sogar eine permanente Mondstation, die laut kürzlich publizierten Plänen über ein Atomkraftwerk verfügen soll. Damit die Missionen erfolgreich verlaufen können, ist eine genaue geologische Karte des Erdtrabanten nötig. Obwohl die bisher detaillierteste geologische Mondkarte 12.341 Einschlagskrater, 81 große Einschlagbecken sowie 17 Gesteins- und 14 verschiedene Strukturtypen zeigt, ist ihre Auflösung noch nicht ausreichend.

Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (ETHL) um David Rodríguez-Martínez haben im Fachmagazin Acta Astronautica deshalb ein Konzept vorgestellt, mit dem eine noch genauere Mondkarte erstellt werden könnte. Demnach sollen Drohnen mit hochauflösenden Kameras potenziell interessante Gebiete, etwa die Dauerschattenbereiche (Permanently Shadow Regions – PSR) untersuchen.

Es handelt sich dabei um Regionen, in denen es große Mengen an Eis geben könnte. Bislang wurden die Dauerschattenbereiche nur mit einer Auflösung von einem Pixel pro Meter erfasst. Die aktuellen Karten erschweren somit die Missionsplanung, weil geeignete Landeplätze nur schwer erkannt werden können und weil es nicht sichtbar ist, ob sich Rover im Landegebiet fortbewegen können.

Drohnen und mobile Basis

Das Konzept der ETHL besteht aus mehreren Drohnen und einer mobilen Basis. Laut den Forschern sollen die Drohnen keinen elektrischen Antrieb haben, sondern einen Raketenantrieb nutzen. Dies würde ihre Reichweite deutlich erhöhen. Die mobile Basis soll den Treibstoff für den Raketenantrieb der Drohnen bereitstellen, damit diese im Weltraum neubetankt werden können. Laut den Forscher könnten die Drohnen mit einer Betankung einen Bereich von etwa neun Quadratkilometern erfassen.  

Acta Astronautica, doi: 10.1016/j.actaastro.2024.02.006

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