Robert Klatt
Eine NASA-Kamera hat Mondkrater fotografiert, die nicht direkt von der Sonne beleuchtet werden. Die neuen Fotos sollen dabei helfen, die Rückkehr des Menschen auf den Mond vorzubereiten.
Washington, D.C. (U.S.A.). In den kommenden Jahren möchten mehrere Staaten, darunter die U.S.A. sowie China und Russland, Astronauten auf den Mond schicken und eine permanente Basis auf dem Erdtrabanten errichten. Die anspruchsvollen Missionen benötigen vor allem möglichst genaue Daten über die Oberfläche des Mondes. Wissenschaftler der National Aeronautics and Space Administration (NASA) haben deshalb kürzlich die erste Unified Geologic Map of the Moon erstellt, eine Karte, die alle bekannten Oberflächenstrukturen des Mondes enthält.
Nun hat die NASA bekannt gegeben, dass sie mit der ShadowCam Mondkrater und andere Objekte fotografiert hat, die niemals direkt von Sonnenlicht angestrahlt werden. Die von Forscher der Arizona State University (ASU) und Malin Space Science Systems (MSSS) entwickelte Kamera befand sich mit fünf anderen Instrumenten an Bord des Korea Pathfinder Lunar Orbiter (KPLO) des Korea Aerospace Research Institute (KARI).
Die bisher publizierten Bilder zeigen Formationen an den Polen des Mondes, die mit den vorherigen Kameras nicht abgebildet werden konnten. Das geringe Licht der Aufnahmen wurde entweder von Erde oder von Erhebungen in der Nähe reflektiert.
Die NASA plant, mittels einer hochsensiblen Kamera, spezifische Standorte auf dem Mond zu erforschen, die in absehbarer Zeit möglicherweise von Menschen besucht werden könnten. Eine Darstellung des Shackleton-Kraters offenbart beispielsweise eine erheblich detailliertere Abbildung als sämtliche vorangegangenen Aufnahmen. Interessanterweise ist sogar die Spur eines Gesteinsbrockens sichtbar, der entlang des Kraterrandes abgerutscht ist. Auf Basis solcher Beobachtungen können Rückschlüsse auf die Struktur und Zusammensetzung der Mondoberfläche gezogen werden. Eine weitere Fotografie illustriert die Rückstände von Material, das an einer Kraterrandkante hinabgeglitten ist. Dabei wird das betreffende Gebiet lediglich von dem intensiven Licht der Erde, dem sogenannten „Earthshine“, erhellt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die ShadowCam der NASA keine Strukturen oder gar Menschen abbilden kann, die auf der Mondoberfläche direkt von der Sonne beschienen werden. Derartige Objekte wären für die Kamera viel zu hell und daher nicht darstellbar.