Regulierung nötig

ESA fordert Verkehrsregeln für Satelliten

Robert Klatt

Satelliten im Erdorbit )kcotS ebodApkilatan(Foto: © 

Im Erdorbit gibt es immer mehr Satelliten. Die European Space Agency (ESA) fordert deshalb klare Verkehrsregeln, um Kollisionen im Weltraum zu verhindern.

Paris (Frankreich). Der Weltraum wird zunehmend kommerzialisiert. Kanada hat deshalb kürzlich sein Strafrecht auf den Mond ausgeweitet, um bei eventuellen Verbrechen eine entsprechende gesetzliche Grundlage zu besitzen. Deutlich praxisrelevanter ist aber die zunehmende Anzahl an Satelliten. Aktuell befinden sich etwa 8.800 aktive Satelliten im Erdorbit, von denen mehr als 5.000 Satelliten auf Starlink entfallen. In den kommenden Jahren möchte Starlink seine Megakonstellation auf rund 42.000 Satelliten ausbauen. China plant zudem eine 13.000 Satelliten umfassende Megakonstellation im niederen Erdorbit, mit der Starlink unterdrück werden soll.

In Hinblick auf die signifikante Zunahme wird der Platz im Erdorbit zunehmend rar und das Risiko für Zusammenstöße nimmt zu. Diese können laut Josef Aschbacher, Generaldirektor der European Space Agency (ESA), Kettenreaktionen auslösen, die hohe Schäden verursachen können.

Verkehrsregeln im Weltall

Die ESA ist derzeit in Kontakt mit allen relevanten Satellitenbetreibern, um Kollisionen im Weltraum zu verhindern. Angesichts der immer größeren Anzahl sind laut Aschbacher jedoch klare Verkehrsregeln nötig.

„Allerdings kommen immer neue Player hinzu. Daher braucht es zuverlässige Verkehrsregeln im Weltall, bei denen in jeder Situation ganz genau klar ist, wer muss ausweichen, wer muss sich wie verhalten.“

Neben der zunehmenden Satellitendichte ist auch die Zunahme von Weltraummüll ein Problem, das die Raumfahrt gefährdet. Die EAS hat deshalb das Ziel formuliert, bis zum Jahr 2030 die Entstehung von Weltraummüll signifikant zu reduzieren. Laut Aschbacher ist es geplant, dass jeder Satellit, der nach diesem Zeitpunkt ins Weltall entsendet wird, am Ende seiner Betriebsdauer aktiv aus dem Orbit entfernt werden soll. Im Rahmen der Mission ClearSpace-1 erprobt die EAS zeitnah, wie der Erdorbit von Trümmerteilen befreit werden kann. Eine Studie der University of Colorado Boulder (CU Boulder) zeigte zudem kürzlich, dass Weltraummüll theoretisch auch mit einem Traktorstrahl beseitigt werden kann.

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