D. Lenz
Europa und Russland wollen 2016 gemeinsam zum Mars fliegen. Beide Seiten haben sich auf einen Kooperationsvertrag geeinigt, bei dem Russland zur Mission mit dem Namen ExoMars zwei Raketen beisteuern will. Doch damit die Mars-Mission tatsächlich starten kann, werden noch weitere Gelder benötigt.
Die europäische Weltraumorganisation (ESA) hat sich in Form eines Kooperationsvertrag mit Russland auf eine gemeinsame Mars-Mission mit dem Namen ExoMars geeinigt. Die ESA hat der Mission bereits ihre Zustimmung gegeben, in Russland fehlt lediglich noch die formale Zustimmung, welche bis wahrscheinlich bis zum Jahresende vorliegt.
Bis es soweit ist, müssen noch technische und finanzielle Probleme bewältigt werden. Ursprünglich wollte die ESA mit den Kollegen der NASA zum Mars fliegen, doch stark gekürzte Gelder haben die Idee von einem gemeinsamen Flug zum roten Planeten gestrichen. Nun hat sich Russland bereit erklärt, die zweiteilige ExoMars-Mission mit der ESA durchzuführen. Dabei soll im Jahr 2016 zunächst eine unbewegliche Landeeinheit auf dem Mars landen und zwei Jahre später, im Jahr 2018, ein Rover folgen.
Da es schon konkrete Pläne zur ExoMars-Mission gab und die NASA recht kurzfristig abgesprungen ist, stehen die ESA und Russland vor einigen technischen Problemen. Da einige Bauteile schon produziert sind, lassen sich diese technischen Spezifikationen nicht mehr ändern. Ein weiteres Problem der Bürokratie sind die amerikanischen Exportrichtlinien, welche der ESA verbieten Russland über den Umfang der geplanten amerikanischen Beisteuerung zur Mission zu informieren. Aus diesem Grund wird Russland beim ersten Teil der Mars-Mission wohl nur mit kleineren Nutzlasten auf dem Weg zum Mars sein.
Im Raumfahrtkonzern Thales Alenia Space-Italy wäre man mit einer kompletten Neuplanung der Mission einverstanden, jedoch fehlt der ESA dafür das Geld. Grundsätzlich fehlen noch eigenen Angaben bis zum Missionsstart noch mindestens 100 Millionen Euro. So müssen die Wissenschaftler, welche auf den Missionsstart von ExoMars hoffen, noch eine Weilie die Daumen drücken, damit die benötigten Gelder noch rechtzeitig zusammen kommen.
Russland wird zur ExoMars-Mission zwei Proton-Raketen beisteuern. Zudem werden sich die russischen Experten um die Technik kümmern, damit der Rover im Jahr 2018 sicher den Flug zum Mars und die schwierige Landung übersteht.