D. Lenz
Vor ziemlich genau 100 Jahren sagte Albert Einstein die Existenz von Gravitationswellen mathematisch voraus. Er selbst glaubte jedoch, dass man deren Existenz nie durch Messungen belegen können. Aber genau dies ist Forschern nun gelungen.
Washington DC (U.S.A.). Forscher vom Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory (LIGO) gaben auf einer Pressekonferenz bekannt, die von Einstein vorhergesagten Gravitationswellen nachgewiesen werden konnten. Damit dürfte den Forscher der Nobelpreis sicher sein. „Der Nachweis der Gravitationswellen leitet eine neue Ära in der Astronomie und der Physik ein“, betont Physiker Lawrence Krauss.
Gravitationswellen entstehen, wenn Massen beschleunigt werden. Wenn beispielsweise ein massereicher Stern am Ende seiner Lebenszeit in einer Supernova explodiert breiten sich im Raum Wellen aus. Ähnlich wie die Wellen eines ins Wasser geworfenen Steins die Wasseroberfläche in Bewegung setzen. Gravitationswellen strecken und stauchen allerdings die Raumzeit. Diese Wellen galt es für die Forscher zu messen.
„Wir haben die letzten vier Umläufe von zwei Schwarzen Löchern gesehen, bevor sie miteinander verschmolzen sind”, berichtete Bruce Allen, Direktor des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam und Hannover, die auch an der Suche beteiligt waren.
Die Laborinstrumente messen die Wellen in der Raumzeit mit hochpräzisen Laserstrahlen. Sie schießen durch zwei jeweils vier Kilometer lange Röhren auf flachem Boden, die rechtwinklig aufeinanderstoßen. Am Ende werden sie mit einem Spiegel zurückgeschickt. Auf diese Weise lassen sich winzige Abweichungen feststellen. Die gemessenen Gravitationswellen stauchten die Laserstrahlen am 14. September 2015 nur um die ein Tausendstel Dicke eines Wasserstoffatomes. Für die Physiker genug um den direkten Nachweis der Gravitationswellen zu erbringen.