Dennis L.
Trotz schlechter Vorhersagen für das Weltraumwetter startete SpaceX mit 49 neuen Starlink-Satelliten an Bord einer Falcon 9. Ein Fehler wie sich zeigen sollte, denn eine Sonneneruption zerstörte kurz darauf 40 der Starlink-Breitbandsatelliten.
Hawthorne (U.S.A.). Die Starlink-Satelliten werden immer wieder in den Regionen eingesetzt, die am stark von Katastrophen betroffen sind. Dort versorgen sie die betroffenen Gebiete mit Internet - völlig unabhängig von deren Infrastruktur. Nun ist jedoch ein Teil der Starlink-Flotte selbst in eine Katastrophe geraten, die mehrere neuen Starlink-Satelliten zerstört hat.
In der vergangenen Woche hat das private Raumfahrtunternehmen SpaceX insgesamt 49 Starlink-Breitbandsatelliten in ihre geplante Umlaufbahn in rund 210 Kilometern Höhe gebracht - trotz schlechter Vorhersagen für das Weltraumwetter.
Schwerer als vorhergesagt traf die Satelliten ein geomagnetischer Sturm, eine Sonneneruption, und störte die Magnetosphäre der Erde. Die Magnetosphäre ist der Bereich um ein astronomisches Objekt, in dem geladene Teilchen von dessen Magnetfeld beeinflusst werden können. Solche geomagnetischen Stürme entstehen beispielsweise dann, wenn der Sonnenwind das Magnetfeld der Erde beeinflusst.
Nach Angaben von SpaceX (Meldung vom 08. Februar 2022) war der Luftwiderstand beim Starlink-Start in der Umlaufbahn wesentlich höher als üblich. Um diesen Luftwiderstand zu minimieren, versetzte das Starlink-Team die Satelliten in den abgesicherten Modus. Dadurch sollten die Geräte so eingestellt werden, dass sie hochkant durch den Sturm fliegenDoch die Satelliten wurden immer noch durchgeschüttelt, was bedeutete, dass sie den sicheren Modus nicht verlassen konnten, um in höhere Umlaufbahnen aufzusteigen.
Während geomagnetischer Stürme nimmt die Dichte der oberen Atmosphärenschichten zu, wodurch sich die Zeit, die niedrig kreisende Objekte für eine vollständige Umrundung der Erde benötigen, verlängert und der atmosphärische Luftwiderstand für Satelliten zunimmt. Dies kann zu Schäden und unerwarteten Änderungen der Umlaufbahnen von Raumfahrzeugen führen. Zudem können Funksignale und Positionsinformationen des Navigationssystems beeinträchtigt werden.
Für die Meisten der Starlink-Satelliten waren diese Bedingungen zu viel. So sind 40 der 49 neuen Starlink-Satelliten zerstört worden. Ihre Umlaufbahnen zerfallen und in den nächsten Tagen werden ihre Überreste wieder in die Erdatmosphäre eintreten. So schwirren sie nicht als Weltraummüll unkontrolliert um die Erde und stellen kein Kollisionsrisiko für intakte Satelliten dar.