Kilometer Durchmesser und mehr

Globale Gefahr durch Asteroiden in den nächsten 1.000 Jahren?

Robert Klatt

Asteroid in Erdnähe )kcotS ebodAlezamid(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Es sind 854 Asteroiden in Erdnähe bekannt, die einen Durchmesser von mindestens einem Kilometer haben
  • Ein Einschlag dieser Asteroiden könnte eine Katastrophe auslösen, die die gesamte Menschheit bedroht
  • Eine Studie zeigt nun, dass das Risiko eines solchen Einschlags in den kommenden 1.000 Jahren äußest gering ist

Es sind 854 Asteroiden in Erdnähe bekannt, die den Planeten zerstören könnten. Nun wurde ermittelt, ob in den kommenden 1.000 Jahren ein Einschlag droht.

Boulder (U.S.A.). Die Astronomie hat bisher 854 Asteroiden in Erdnähe entdeckt, die einen Durchmesser von mindestens einem Kilometer haben, darunter der Asteroid 2012 KY3, der sich kürzlich der Erde genähert hat. Überdies sind uns über 10.400 Asteroiden bekannt, deren Durchmesser mindestens 140 Meter beträgt. Im Allgemeinen haben wir Kenntnisse von fast 32.000 Asteroiden in der Nähe unseres Planeten. Diese werden in der Datenbank des Center for Near Earth Object Studies (CNEOS) zusammengefasst und katalogisiert.

Die Entdeckungen resultieren aus diversen Initiativen, deren Forschungsaktivitäten in den letzten Jahrzehnten signifikant zugenommen haben. Der Grundgedanke dahinter liegt in der Stärkung unserer planetaren Abwehrmechanismen, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass Asteroidenimpakte zu den seltenen Naturereignissen zählen, die potenziell abgewendet werden können. Die Wissenschaft arbeitet deshalb an unterschiedlichen Methoden, darunter die Asteroidenabwehr mit Raketen, die Sprengung von Asteroiden mit Atombomben und ein Abwehrsystem auf das Mond, das Asteroiden pulverisieren soll.

Globale Gefahr durch große Asteroiden?

University of Colorado Boulder (CU Boulder) haben nun untersucht, ob in den kommenden 1.000 Jahren eine globale Gefahr durch große Asteroiden droht. Laut der auf dem Preprint-Server arXiv publizierten Vorabversion der Studie ist die Wahrscheinlichkeit eines Asteroideneinschlags mit einem Durchmesser von einem Kilometer oder mehr auf der Erde in den nächsten 1.000 Jahren extrem gering.

Dies ist die Schlussfolgerung einer Studie, die von einem Forscherteam aus den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde. Während kleinere Einschläge nach wie vor das Potenzial haben, auf regionaler Ebene oder sogar auf kontinentaler Ebene erhebliche Zerstörungen zu verursachen, scheint das Risiko einer Katastrophe, die die gesamte Menschheit bedroht, nicht mehr gegeben zu sein.

95 Prozent aller erdnahen Asteroiden bekannt

Die vorliegende Studie ist das Resultat, alle Asteroiden, die eine mögliche Gefahr darstellen könnten, zu identifizieren und zu registrieren. Insbesondere für die größten Objekte scheint das Verzeichnis weitestgehend vollständig zu sein, die Wissenschaftler vermuten, dass etwa 95 Prozent aller Asteroiden in Erdnähe, die einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer aufweisen, uns bekannt sind.

Als erdnah werden jene kosmischen Körper bezeichnet, deren Umlaufbahn sich derjenigen der Erde nähert, ohne dass sie zwangsläufig direkt an unserem Planeten vorbeiziehen. Dank einer neuartigen Methode konnte das von Fuentes-Muñoz geleitete Team nun die maximale Annäherung dieser Objekte an die Erde auf eine bedeutend längere Zeitskala prognostizieren.

Asteroid 1994 PC1 ist am gefährlichsten

Unter den größten Asteroiden wurde der 1994 PC1 als der bedrohlichste eingestuft. Nach den Berechnungen besteht eine Chance von 0,00151 Prozent, dass er innerhalb der nächsten 1000 Jahre unserem Planeten näher kommen wird als der Mond. Dieses Ereignis ist zehnmal wahrscheinlicher als bei jedem anderen untersuchten Asteroiden und würde voraussichtlich erst gegen Ende des kommenden Jahrtausends stattfinden.

Obwohl der intensiv erforschte 1994 PC1 der Erde auf seiner Umlaufbahn häufig nahe kommt, existieren andere Asteroiden, die sich in den kommenden Jahrhunderten stetig nähern, während sich einige entfernen und andere nur einmal vorbeiziehen. Besonders die langfristigen Vorhersagen werden durch die Tatsache erschwert, dass jede Begegnung mit der Erde die Bahnen der Asteroiden beeinflusst.

arXiv, doi: 10.48550/arXiv.2305.04896

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