Robert Klatt
Aus Aufzeichnungen des Weltraumteleskops Gaia wurde die bisher größte 3D-Karte des Universums erstellt. Sie enthält 1,3 Millionen Quasare, die zu den hellsten Objekten des Weltraums gehören.
New York City (U.S.A.). Quasare werden stark erhitzt, weil um die supermassereichen Schwarzen Löcher große Mengen an Materie rotieren. Sie gehören im Universum deshalb zu den hellsten Objekten. Forscher der Simons Foundation haben nun eine Karte mit aktiven Schwarzen Löchern erstellt. Diese enthält laut der Publikation im The Astrophysical Journal rund 1,3 Millionen Quasare, darunter Objekte, die sich in einem Zustand befinden, den sie 1,5 Milliarden Jahre nach dem Urknall erreicht haben.
Als Datenbasis für die bisher größte dreidimensionale Karte des Universums haben die Forscher Aufnahmen des Weltraumteleskops Gaia der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) verwendet. Gaia wurde eigentlich dafür entwickelt, die Position und die Routen von Sternen in der Milchstraße mit hoher Genauigkeit zu messen. Insgesamt hat das Weltraumteleskop bis Juni 2022 6,6 Millionen Objekte erkennt, die potenziell Quasare sein könnte.
Die Astronomen um Kate Storey-Fisher vom Donostia International Physics Center (DIPC) haben aus diesen 6,6 Millionen potenziellen Quasaren alle Objekte gefiltert, bei denen es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Sterne und Galaxien handelt. Es verblieben somit 1,3 Millionen Quasare, deren Position im Weltraum exakt bestimmt werden. Andere Karten enthalten zwar mehr Quasare und noch präzisere Positionen, decken aber nur einen kleineren Teil des Universums ab.
Außerdem haben die Forscher eine weitere Karte erstellt, die zeigt, wo im Universum Staub, Sterne und andere Materie die Beobachtung stören. Eine solche Karte ist für die Astronomie relevant, um bei neuen Beobachtungen bewerten zu können, ob diese durch andere Objekte gestört sind.
The Astrophysical Journal, doi: 10.3847/1538-4357/ad1328