Robert Klatt
Die LSST-Kamera wird mit ihrer gigantischen Auflösung und Lichtempfindlich bei der Beobachtung und Kartierung des Weltraums helfen. Sie soll bisher unentdeckte Objekte in der Milchstraße sichtbar machen.
Stanford (U.S.A.). Wissenschaftler des SLAC National Accelerator Laboratory (SLAC) an der Stanford University stehen nach sieben Jahren Entwicklungs- und Bauzeit kurz vor der Finalisierung der größten Kamera der Welt. Die LSST-Kamera (Legacy Survey of Space and Time) soll als Teil des Vera C. Rubin Obervatory bei der Kartografie des südlichen Sternenhimmels und der Beobachtung des Weltraums helfen.
Die LSST-Kamera besteht aus 189 einzelnen Sensoren, die jeweils eine Auflösung von 16 Megapixel haben. Die Gesamtauflösung liegt somit bei rund 3.200 Megapixel und das Sensorfeld besitzt einen Gesamtdurchmesser von 64 Zentimeter. Damit Bilder der LSST-Kamera in ihrer vollen Auflösung angezeigt werden können, müsste man 378 4k-Bildschirme verbinden.
Kürzlich wurde das Sensorfeld der Kamera mit der großen Optik verbunden. Die Linse besitzt einen Durchmesser von 1,6 Meter, was laut Guinness World Records einem Weltrekord entspricht.
Die LSST-Kamera wird Anfang 2023 nach Chile transportiert. Sie wird dann für zehn Jahre alle drei Tage eine vollständige Panoramaaufnahme des südlichen Sternenhimmels anfertigen. Dabei entstehen pro Nacht rund 15 Terabyte an Bildmaterial. Die Bilder ergeben zusammen die größte Zeitrafferaufnahme des Universums.
Mit den Aufnahmen wollen Astronomen die Bewegungen der Himmelsobjekte besser dokumentieren können. Zudem erwarten sie neue Informationen über verschiedenste Phänomene im Weltraum. Dank der hohen Lichtempfindlichkeit soll die LSST-Kamera bisher unentdeckte Objekte in der Milchstraße erkennen können. Die Lichtempfindlich ist derart hoch, dass die Kamera eine brennende Kerze in tausenden Kilometer Entfernung sichtbar machen kann.