Robert Klatt
Ingenieure der NASA haben einen Helikopter entwickelt, der auch in den extremen Bedingungen des Mars fliegen kann. Der Mars-Helikopter soll weite Teile des Planeten erkunden, was mit bisherigen stationären Sonden und Rovern nicht möglich war.
Pasadena (U.S.A.). Obwohl bereits mehrere Sonden auf dem Mars gelandet sind, hat der Mensch große Teile des roten Planeten noch nicht erkundet. Dies liegt vor allen daran, dass stationäre Sonden wie InSight nur ihren Landeplatz untersuchen können, während Mars-Rover wie Curiosity und Opportunity immerhin mehrere Quadratkilometer des Himmelskörpers befahren haben. Ein im Jet Propulsion Laboratory (JPL) entwickelter halbautonomer Helikopter soll schon bald wesentlich größere Gebiete des Mars im Flug erkunden.
Derzeit werden mit dem Mars-Helikopter auf der Erde die letzten Testreihen, unter Bedingungen die der Atmosphäre des Mars stark ähneln, durchgeführt. Da die Dichte der Atmosphäre nur etwa ein Prozent so hoch wie auf der Erde ist, können herkömmliche Helikopter auf dem Mars nicht fliegen. Aus diesem Grund wurde ein Fluggerät konstruiert, das mit zwei Kilogramm Gewicht verhältnismäßig leicht ist. Der Antrieb besteht aus zwei gegenläufigen Rotoren, die mit 3.000 Umdrehungen pro Minute etwa zehnmal so schnell arbeiten wie bei Hubschraubern auf der Erde.
Die meisten der erforderlichen Testreihen hat des erste Mars-Helikopter inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Dazu gehört unter anderem ein Flug in einer minus 120 Grad Celsius kalten Vakuumkammer, der zeigt, dass der Hubschrauber auch unter den extremen Bedingungen auf dem Mars flugfähig bleibt.
Während des Flugs zum Mars wird der Helikopter mit der Raumsonde Mars 2020 verbunden. Das Haltesystem wurde bereits im März 2020 mit einer Vibrationsplatte, die die Belastungen beim Start und während des Flugs durch den Weltraum simulieren soll, untersucht. Auch diese Testreihe hat der kleine Helikopter und das Verbindungssystems, trotz der starken Erschütterungen problemlos gemeistert.
Bevor der Mars-Helikopter seine weite Reise beginnen kann, montieren Ingenieure der NASA noch fehlende Module, deren Belastungs- und Funktionsfähigkeit dann in den letzten Testreihen untersucht wird.