GPM J1839−10

Himmelskörper mit „unmöglichen“ Radiosignalen entdeckt

Robert Klatt

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Das periodische Radiosignal des Objekts GPM J1839−10 sollte nicht möglich sein. Eine Erklärung konnten Astronomen für die Signale bisher nicht finden.

Perth (Australien). Neutronensterne und Magnetare emittieren Radiosignale, die durch die Eigendrehung der Himmelskörper entstehen. Diese Signale wiederholen sich periodisch innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten. Die Astronomin Natasha Hurley-Walker der Curtin University hat 2022 laut einer Publikation im Fachmagazin Nature einen Himmelskörper entdeckt, der im Abstand von 18 Minuten Radiosignale senden.

Es handelte sich dabei um das erste Objekts dieses Typs, das laut „anders ist, als alles, was wir kennen“. Weil die Astronomen nicht erklären konnten, wie die Radiosignale des 2022 entdeckten Objekts entstehen, begannen sie mit der Suche nach ähnlichen Signalquellen. Nun haben die Forscher des International Centre for Radio Astronomy Research (ICRAR) der Curtin University laut einer Veröffentlichung im Fachmagazin Nature im Sternbild Schild den zweiten Himmelskörper entdeckt, der „unmögliche“ Radiosignale aussendet.

Radiosignal alle 22 Minuten

Das Radiosignal des Objekts GPM J1839−10, das sich in 15.000 Lichtjahren Entfernung zur Erde befindet, dauert bis zu fünf Minuten an und wiederholt sich alle 22 Minuten.

„Das Objekt, das wir gefunden haben, dreht sich viel zu langsam, um Radiowellen zu erzeugen.“

Wenn die Radioquelle ein Magnetar ist, sollte es für den Himmelskörper eigentlich unmöglich sein, die beobachteten Signale zu erzeugen. Außerdem geht die Astronomie davon aus, dass Magnetare nur wenige Jahre aktiv sind. Archivaufnahmen belegen aber, dass das Signal seit mindestens 1988 besteht, also mehr als 30 Jahre.

„Was auch immer für ein Mechanismus dahintersteckt, er ist außergewöhnlich.“

Die Wissenschaftler beabsichtigen deshalb, das mysteriöse Objekt im Weltraum weiter zu untersuchen. Sie erhoffen sich dadurch, neue Erkenntnisse über Neutronensternen zu gewinnen.

Ultra-langperiodischer Magnetar?

Eine mögliche Erklärung für die beiden „unmöglichen“ Radioquellen ist, dass es sich bei ihnen um ultra-langperiodische Magnetare handelt. Es handelt sich dabei um langsam drehende Neutronensterne, die bisher nur theoretisch beschrieben wurden. Die Strahlung des Objekts GPM J1839−10 wäre in diesem Fall nur alle 22 Minuten zur Erde gerichtet.
Nature, doi: 10.1038/s41586-021-04272-x

Nature, doi: 10.1038/s41586-023-06202-5

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