Robert Klatt
Daten des James-Webb-Weltraumteleskops haben zur Entdeckung der ältesten bekannten Galaxie GLASS-z13 geführt.
Cambridge (U.S.A.). Laut einer Publikation auf dem Preprint-Server arXiv hat das Weltraumteleskop James Webb (JWST) bereits kurz nach seiner Inbetriebnahme zwei Galaxien in einer unglaublichen Entfernung zur Erde entdeckt. Die beiden Galaxien GLASS-z13 und GLASS-z11 gehören zu den vier ältesten der Astronomie bekannten Galaxien. Die Nummer im Namen der Galaxien steht für die Rotverschiebung des Lichts.
Demnach ist die Galaxie GLz13 älter. Ihr Licht braucht für diese Reise durch den Weltraum zu unserem Sonnensystem rund 13,4 Milliarden Jahre. Das ist etwa so lang wie beim vorherigen Rekordhalter, der Galaxie HD1, deren Entdeckung ebenfalls erst vor wenigen Monaten veröffentlicht wurde.
Obwohl die Entdeckung noch nicht unabhängig bestätigt wurde, demonstriert sie die Leistungsfähigkeit des neuen Weltraumteleskops. In den kommenden Jahren dürfte das JWST trotz seines irreparablen Schadens also noch deutlich mehr spektakuläre Entdeckungen im Universum machen.
Entdeckt wurden die beiden Galaxien von Wissenschaftlern des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) um Rohan Naidu in veröffentlichten Messdaten des JWST. Damit die Wissenschaft weltweit die Möglichkeiten des neuen Observatoriums und dessen unterschiedlichen Messinstrumenten gut nutzen kann, werden neue Daten zeitnah öffentlich angeboten.
„Wir sehen potenziell das am weitesten entfernte Sternenlicht, das irgendjemand jemals gesehen hat“, kommentiert Naidu die Entdeckung. Neben dem Alter der Galaxie ist es laut den Forschern bemerkenswert, dass GLASS-z13 und GLASS-z11 bereits wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall Milliarden Sonnenmassen umfassten.
arXiv, doi: 10.48550/arXiv.2207.09434