D. Lenz
Der am 9. August 2012 entdeckte Komet Panstarrs (wissenschaftliche Bezeichnung: C/2011 L4) ist kommende Woche von der nördlichen Erdhalbkugel aus mit bloßem Auge aus zu beobachten.
Der Komet mit der Bezeichnung C/2011 L4 wurde am 9. August 2012 durch britische Astronomen entdeckt. Kommende Woche fliegt er in einem Abstand, der größer als der Abstand Erde - Sonne ist, an der Erde vorbei. Dabei wird der Schweifstern auf der Nordhalbkugel der Erde mit bloßem Auge zu beobachten sein - sofern Wolken nicht die Sicht versperren. Panstarrs ist ein besonderes Ereignis, denn schon seit Jahren war kein Komet mehr mit bloßem Auge von der nördlichen Erdhalbkugel zu sehen.
Kometen gelten, wie auch Asteroiden, zu den Überbleibsel des Entstehungsprozesses unseres Sonnensystems. Daher schätzten Wissenschaftler ihr Alter auf rund 4,6 Milliarden Jahre. Anders als Asteroiden, die in der Regel große Gesteinsbocken sind, bestehen Kometen größtenteils aus gefrorenem Wasser, Staub und kleineren Steinen. Bei ihrem Vorbeiflug an der Sonne erhitzt die Sonne die Oberfläche des Kometen und das dabei entstehende Gas wird vom Sonnenwind weggeblasen. Von der Erde aus ist dieses Phänomen als Schweif zu beobachten.
An der Erde ziehen öfters Kometen vorbei, jedoch sind die meisten von ihnen nur mit Teleskopen zu beobachten. Astronomen der Universität Bonn entdecken nach eigenen Angaben nach etwa 30 Kometen pro Jahr. Unter den Neuentdeckungen sind aber nur sehr selten so helle Kometen wie beispielsweise Hale-Bopp oder Hyakutake.
"Panstarrs wird im Prinzip mit dem bloßen Auge zu beobachten sein", so die Bochumer Astronomin Susanne Hüttemeister. Dies gilt aber nur, wenn er nicht von Wolken verdeckt wird oder wenn er in der hellen Abenddämmerung an der Erde vorbei fliegt. Die erste Möglichkeit den Kometen Panstarrs in unseren Breiten zu beobachten bietet sich in der nächsten Woche. Bei Sonnenuntergang ist der Komet tief am Nordwesthimmel, der allerdings noch aufgehellt ist, zu beobachten. Zum Monatsende steht Panstarrs höher am Himmel, ist dafür aber auch wesentlich Lichtschwächer. Das grelle Mondlicht wird, nach Angaben der Astronomen, den Blick auf den Kometen erschweren.