Robert Klatt
Die NASA möchte mit schwimmenden Mini-Robotern auf anderen Planeten und Monden Seen und Ozeane erforschen.
Washington D.C. (U.S.A.). Die NASA möchte mit kompakten schwimmenden Robotern auf anderen Planeten und Monden Seen und Ozeane erforschen. Denkbar sind etwa Missionen mit den Mini-Robotern im Wasser unter den Eisdecken des Jupiter-Mondes Europa oder das Saturn-Mondes Enceladus. Entwickelt wurde das sogenannte SWIM-Konzept (Sensing With Independent Micro-Swimmers) durch den Robotik-Experten Ethan Schaler.
„Mit einem Schwarm von kleinen schwimmenden Robotern können wir ein viel größeres Volumen an Ozeanwasser erforschen und unsere Messungen verbessern, indem wir mehrere Roboter Daten im gleichen Areal sammeln lassen“, erklären die Wissenschaftler der NASA.
Die nur etwa 12 Zentimeter langen keilförmigen Roboter haben trotz ihres Volumens von nur 60 bis 75 Kubikzentimetern neben einem eigenen Computer, einem Antriebssystem und einem Kommunikationssystem auf Basis von Ultraschall mehrere Sensoren an Bord. Sie können somit autonom die Temperatur, den Druck und den Säuregehalt im Wasser messen. Um möglichst genaue Daten zu erhalten, können die Roboter ihrer Ergebnisse kombinieren.
Kürzlich bewilligte die NASA dem Projekt zudem 600.000 US-Dollar Fördermittel, die dazu verwendet werden sollen, um chemische Sensoren zu entwickeln. Mit diesen könnten die Roboter auch Biomarker, also Indizien für außerirdisches Leben, finden.
Schalers Konzept sieht zudem einen Cryobot vor, in dem die kleinen Roboter sich befinden. Diese Kapsel soll die Eisdecke durchbohren und die Roboter im flüssigen Wasser freisetzten. Derzeit ist das Konzept aber noch hypothetisch und die NASA hat noch keine konkrete Mission mit den schwimmenden Robotern angekündigt.
