Kollisionskurs

Mission AIDA erprobt Abwehr von Asteroiden

Robert Klatt

Mission AIDA )nebbirG evetS/LPA snikpoH snhoJ/ASAN(Foto: © 

In zwei Tagen startet erstmals eine Mission, die untersucht, ob ein Asteroid mit Kollisionskurs zur Erde durch den Einschlag einer Sonde von seiner Flugbahn abgelenkt werden kann.

Paris (Frankreich). Ein großer Asteroid könnte bei einer Kollision mit der Erde zu einem katastrophalen Schaden führen. Die Wissenschaft sucht deshalb nach Methoden zur Abwehr von Asteroiden auf einem Kollisionskurs. Möglich wäre dies laut Physikern des Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory mit Atombomben, die einen Asteroiden in kleine Teile zersprengen. Wissenschaftler des chinesischen National Space Science Center haben außerdem eine Simulation durchgeführt, laut der mehrere Raketen durch einen Einschlag auf einem Asteroiden dessen Flugbahn beeinflussen könnten. In der Realität wurde aber noch keine der beiden Möglichkeiten ausprobiert.

Die am 24. November 2021 startende Mission AIDA (Asteroid Impact and Deflection Assessment) wird dies ändern. Im Rahmen der gemeinsam von der ESA und NASA durchgeführten Mission wird eine Sonde auf einem Doppelasteroiden einschlagen. Beide Doppelasteroiden sollen dadurch ihre Flugbahn verändern.

Doppelasteroiden beeinflussen ihre Flugbahn

„Wenn sich zwei Asteroiden umkreisen und ich schieße eine Sonde auf den kleineren der beiden, dann verändere ich die Umlaufszeit der zwei Asteroiden“, erklärt Detlef Koschny von der ESA. Im November 2021 startet dazu eine Drohne der NASA. Die soll auf dem kleineren Gesteinsklumpen des Doppelasteroiden Didymos einschlagen und dadurch dessen Bahn verändern. Anschließend wird der kleinere Asteroid mit dem inoffiziellen Namen Didymoon über einen neuen Krater verfügen und den größeren Asteroiden auf einer leicht veränderten Bahn umkreisen.

Die Geschwindigkeit, mit der Didymos den größeren Asteroiden umkreist, liegt bei 50 Zentimeter pro Sekunde. Laut den Berechnungen der Wissenschaftler würde es bereits ausreichen, diese Geschwindigkeit um ein paar Millimeter pro Sekunde zu verändern, weil sich dies aufsummiert. „Das Objekt wäre schon bald an einem Ort auf seiner Umlaufbahn, an dem es nicht wäre, hätten wir es nicht angestoßen“, erklärt Andrew Rivkin vom Applied Physics Laboratory.

ESA Sonde kontrolliert Flugbahn

Anschließend untersucht eine zweite Drohne der ESA, ob die Flugbahn von Didymoon durch den Einschlag wirklich verändert wurde. Die zweite Drohne startet dazu etwa zwei Jahre nach der Kollision zum Asteroiden Didymos.

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