Neue Trägerrakete

NASA baut Trägerrakete für bemannte Marsmission

D. Lenz

Eine Abbildung der neuen SLS-Trägerrakete. )vog.asan(Foto: © 

Die NASA ist bereit für einen neuen Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte. Wie die Raumfahrtbehörde jetzt mitteilte, soll die neue Schwerlast-Trägerrakete „Space Launch System“ (SLS) im Jahr 2018 zum ersten Mal, auch dank deutscher Raumfahrttechnik, ins Weltall starten. Mit ihr sollen auch bemannte Missionen, etwa zum Mars realisiert werden.

Washington D.C. (USA). Die Mitteilung, welche die amerikanische Weltraumbehörde NASA am 27. August 2014 veröffentlichte, bekräftigt die Bemühungen der USA, mit der bemannten Raumfahrt weiter in das Weltall vorzudringen als jemals zuvor. Im Zeitraum der nächsten vier Jahre soll die Schwerlast-Trägerrakete "SLS" für ihren ersten Flug bereit sein. Ein ehrgeiziges Engagement der Amerikaner, deren Ziel es auch ist, die bemannte Reise zum Mars voranzutreiben - damit wird auch der Pioniergeist vergangener Zeiten neu entfacht.

GAO setzt Kostenlimit für SLS-Projekt

In der Funktion als überparteilicher Rechnungshof und Prüfbehörde der USA hat sich das Government Accountability Office (GAO) zum Finanzierungslimit und dem letztendlich zu genehmigenden Budget des NASA-Projektes zu Wort gemeldet: Demnach dürfte der Bau der "SLS" und das damit einhergehende Entwicklungsprojekt nicht mehr als 4 Milliarden US-Dollar kosten. Die NASA selbst rechnet für den Zeitraum 2014 bis 2018 mit Kosten von 7,021 Milliarden US-Dollar.

Hochleistungs-Trägersystem als Rakete für zukünftige Raumfahrt-Missionen

Das Space Launch System ist eine neu konzipierte Trägerrakete, die für den Weltraumtransport von Schwerlasten befähigt ist. Die erste Rakete, die bis November 2018 starten soll, wird eine Traglast von 70 Tonnen vorweisen, spätere Entwicklungen sogar zwischen 130 und 140 Tonnen. Des Weiteren hat die NASA angekündigt in späteren Versionen den Feststoffbooster durch flüssigen und leistungsfähigerem Treibstoffbooster zu ersetzen. So sollen weitere 20 Tonnen Nutzlast mit der SLS-Trägerrakete transportiert werden können. Mit dieser Entwicklung wird es zukünftig möglich sein noch weiter in das Sonnensystem vorzudringen, wie beispielsweise auf Asteroiden oder den Mars, so die Mitteilung der NASA. Der erste bemannte Raumflug zum Mars dürfte in etwa die Bedeutung haben, wie die der ersten bemannten Mondlandung im Jahr 1969 der Apollo 11-Mission. Passend also, dass der erste Flug der "SLS" auch den Mond zum Ziel haben wird.

Raumkapsel Orion wird in Kooperation mit der ESA entwickelt und mit deutscher Technik gebaut

Für die bemannten Flüge wird im oberen Teil der SLS-Rakete das Orion-Raumschiff integriert, ein Modul mit einer Kapsel für die Besatzung und Ausrüstung der Raumfahrt-Missionen. Teile dieses Systems werden unabhängig von der SLS-Rakete entwickelt. Bereits im Dezember soll hier ein realistischer Testflug stattfinden. Dabei wird ein identischer Phasen-Adapter verwendet, der schließlich auf dem ersten Flug der SLS-Rakete zum Mond eingesetzt werden soll. Das Orion-Raumschiff wird mit einem eigenen Service-Modul ausgestattet. Darin enthalten sind: Steuerung, Energieversorgung und ein eigenes Triebwerk. Wichtige Teile dieses Antriebs kommen aus Deutschland und der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA). Mit dieser technischen Kooperation sichert sich die ESA die Position als wichtiger Partner der NASA für das kommende Raumfahrtzeitalter.

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