Nachfolger der ISS

NASA fördert private Raumstation mit 416 Millionen US-Dollar

Robert Klatt

Raumstation Starlab )ecapS regayoV/nitraM deehkcoL/skcaronaN(Foto: © 

Das Ende der ISS steht bevor. Die NASA hat deshalb drei private Unternehmen mit der Entwicklung einer neuen Raumstation beauftragt.

Washington D.C. (U.S.A.). Laut einer Pressemitteilung der NASA hat die US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft drei Unternehmen mit der Entwicklung einer Raumstation beauftragt, die der Nachfolger der Internationalen Raumstation (ISS) werden soll. In der aktuellen Phase des Projekts wurden insgesamt 416 Millionen US-Dollar (369 Millionen Euro) an Nanoracks (160 Millionen US-Dollar), Blue Origin (130 Millionen US-Dollar) und Northrop Grumman (126 Millionen US-Dollar) vergeben.

Beworben haben sich für das Projekt laut CNCB zwölf Unternehmen. Das Ziel der NASA ist der Bau einer neuen permanenten Raumstation im niedrigen Erdorbit, die die ISS nach ihrem baldigen Ende ersetzen soll. Diese soll von einem der drei Unternehmen privat entwickelt und betrieben werden, soll aber auch staatlichen Kunden offenstehen.

Konzepte für Raumstationen

Im ersten Schritt sollen die drei ausgewählten Unternehmen mit den vergebenen Geldern in Kooperation mit der NASA verschiedenen Konzepte für eine Raumstation im niedrigen Erdorbit entwickeln. Diese Phase soll 2025 abgeschlossen sein. Die Investition der NASA ist laut der Behörde nur ein Zuschuss, der die Entwicklungskosten nicht vollständig abdecken kann. Entsteht im Projekt ein wirtschaftlich tragfähiges Design, das tatsächlich zu einer neuen Raumstation führt, wäre die US-Weltraumagentur demnach auch ein normaler Kunde, der für die Nutzung bezahlen müsste.

Starlab und Orbital Reef

Bekannt ist bisher, dass Nanoracks gemeinsam mit dem Rüstungskonzern Lockheed Martin an der Raumstation „Starlab“ arbeitet. Diese soll 2027 mit einer einzigen Rakete in den Weltraum gebracht werden und genügend Platz für vier Astronauten bieten. Später soll die Raumstation durch zusätzliche Module erweitert werden können.

Das Konzept von Blue Origins, der Raumfahrtfirma vom Amazon-Gründer Jeff Bezos, mit dem Namen „Orbital Reef“ soll ein Business Park im Weltraum werden, der verschiedenste Nutzungsszenarien abdeckt.

Die geplante Raumstation von Northrop Grumman ist bisher noch namenlos. Das Konzept sieht eine modulare, kommerzielle Raumstation vor, an die unterschiedliche Labore angedockt werden können.

Deutlich geringere Kosten

Wie CNCB berichtet, erwartet die NASA durch den privaten Betrieb der Raumstation Einsparungen von etwa einer Milliarde US-Dollar pro Jahr. Diese Ressourcen möchte die Behörde in Missionen zum Mond und Mars investieren. Auf die neue Raumstation sollen mindestens zwei Astronauten der NASA geschickt werden, für die die Behörde eine noch nicht bekannte Nutzungsgebühr an den Betreiber entrichten müsste.

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