D. Lenz
Die US-Weltraumbehörde NASA hat vier Missionen zu den Eisriesen Uranus und Neptun vorgestellt. Jedoch wird vermutlich nur eine Mission in den nächsten Jahren umgesetzt werden können. Welche, entscheidet sich bald.
Washington (U.S.A.). Die einzige Raumsonde die es bisher in die Nähe von Uranus und Neptun geschafft hat, war die im Jahr 1977 gestartete Raumsonde Voyager 2. Im Jahr 1986 bzw. im Jahr 1989 flog sie an den Eisriesen vorbei und lieferte die bis heute besten Aufnahmen der Planeten. Geht es nach der US-Weltraumbehörde NASA, so soll sich dies schon in naher Zukunft ändern: Es werden vier verschiedene Missionen vorgeschlagen, welche in den nächsten Jahrzehnten umgesetzt werden könnten.
In ihrem Report stellt die NASA die vier unterschiedlichen Missionen vor, von denen jede einzelne weniger als zwei Milliarden US-Dollar kosten soll und zwischen den Jahren 2024 und 2037 realisiert werden könnte. „Die Erforschung von zumindest einem der beiden Eisriesen-Systemen würden unsere Kenntnisse über das Sonnensystem, exoplanetaren Planetensystemen und das Verständnis über die Entstehung von Planetensystemen entscheidend erweitern“, heißt es in dem Bericht.
Da Platz und Treibstoff teuer sind, wird vermutlich nur eine der vier Missionen umgesetzt – sofern es nicht erneut zu Budgetkürzungen kommt. So muss sich die NASA zwischen Atmosphärensonden und einer Vielzahl unterschiedlicher wissenschaftlicher Messgeräte entscheiden.
Die Neptun-Missionen würden entweder eine Sonde mitführen, die über Neptun abgekoppelt wird und dann in die tieferen Schichten der Atmosphäre eintaucht und wertvolle Messdaten sammelt, die keine Sonde oder Teleskop von außerhalb erfassen kann. Auch eine der Uranus-Missionen hätte eine solche Atmosphärensonde dabei. Die Missionen oder abtrennbare Sonde hätten dafür 15 verschiedene Messgeräte dabei, welche wesentlich umfangreichere Analysen der Planeten zulassen würden. Zum Vergleich: Die Missionen mit Atmosphärensonden bieten nur Platz für drei weitere Messinstrumente.
Um Gewicht durch weniger Treibstoff zu sparen, wären alle vier Missionen auf ein sogenanntes Swingby-Manöver am Jupiter angewiesen. Für den Planeten Uranus ergibt sich dadurch ein ideales Startdatum zwischen den Jahren 2030 und 2034 – elf Jahre später wäre die Sonde dann an ihrem Ziel angekommen. Für Neptun liegt das Zeitfenster zwischen den Jahren 2029 und 2030. Hier beträgt die Flugzeit jedoch 15 Jahre. Das nächste passende Startfenster würde sich erst wieder im Jahr 2041 ergeben.