D. Lenz
Die NASA will in den oberen Atmosphärenschichten unseres Nachbarplaneten Venus nach mikrobiellen Leben suchen. Die Möglichkeiten dieses dort zu finden, stehen laut internen NASA-Studien gar nicht so schlecht.
Washington (U.S.A.). Der Mars hat in den letzten Jahren die wohl größte Aufmerksamkeit aller Planeten in unserem Sonnensystem bekommen: Diverse Sonden und Rover haben den roten Planeten so gut erforscht, dass die Marsoberfläche heute weniger Geheimnisse beherbergt, als es die Tiefen unserer eigenen Ozeane tun. Noch unerforschter ist jedoch unserer anderer Nachbarplanet Venus. Hier gestalten sich Missionen doch die enorme Hitze und den hohen Druck jedoch äußerst schwierig.
Interne NASA-Studien liefern aber so interessante Indizien, dass sich das äußerst schwierige Unterfangen lohnen könnte. So gehen Experten davon aus, dass in der oberen und kälteren Atmosphäre der Venus womöglich mikrobielles Leben geben könnte.
Derzeit erarbeitet die NASA einen Plan, wie genau die Mission aussehen soll und welches Equipment für die Untersuchung der Hochatmosphäre benötigt wird. Unter anderem soll untersucht werden, ob der Planet einst flüssiges Wasser besaß oder vielleicht sogar immer noch besitzt. Theorien zur Folge besaß die Venus vor etwa zwei Milliarden Jahren einen annähernd globalen, aber flachen Ozean. Dieser verschwand. Als der Treibhauseffekt auf der Venus einsetzte und die Temperaturen immer weiter anstiegen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich ein Teil des Wassers bis heute in den höheren Atmosphärenschichten gehalten haben könnte.
Astrobiologen der University of Wisconsin-Madison halten es sogar für möglich, dass in diesen kühleren Wolkenschichten unseres wärmeren Nachbarplaneten mikrobielles Leben vorhanden sein könnte.