Robert Klatt
Der kürzlich entdeckte Asteroid 2023 DW hat eine höhere Kollissionswahrscheinlichkeit mit der Erde als alle anderen bekannten Objekte im Universum. Er könnte die Erde laut Beobachtung der NASA und der ESA schon bald treffen.
Washington D.C. (U.S.A.). Alain Maury, der in San Pedro de Atacama (Chile) das kleine, private MAP Observatorium betreibt, hat am 26. Februar 2023 den Asteroiden 2023 DW entdeckt. Laut Berechnungen könnte der Asteroid im Jahr 2046 mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 1 zu 625 die Erde treffen. Das Objekt hat damit laut den Risikolisten der NASA und der ESA eine höhere Kollissionswahrscheinlichkeit als alle anderen bekannten Objekte im Universum. Wie Astronomen der NASA erklären, sinkt das errechnete Einschlagrisiko bei den meisten Asteroiden jedoch, wenn genauere Beobachtungsdaten vorliegen.
Laut Daten der NASA ist der erdnahe Asteroid 2023 ein sogenannter Aten-Typ, der die Bahn des Planeten kreuzt. Aktuell ist der Asteroid 0,13 Astronomische Einheiten (19 Millionen Kilometer) von der Erde entfernt. Laut den bisherigen Berechnungen der NASA und der ESA wird er sich am 14. Februar 2046 jedoch auf der Erde auf 0,05 Astronomische Einheiten (1,8 Millionen Kilometer) annähern. Dies entspricht etwa der vierfachen Distanz zwischen der Erde und dem Mond. Eine Kollission kann jedoch noch nicht ausgeschlossen werden, weil noch keine präzisen Bahndaten des Asteroiden vorliegen.
Der Asteroid 2023 DW hat einen Durchmesser von etwa 50 Metern. Er kann damit region große Schäden anrichten, ist aber keine globale Bedrohung. Beim Tunguska-Ereignis vor mehr als 100 Jahren kollidierte ein ähnliches großes Objekt mit der Erde. Sollte es tatsächlich zu einer Kollission mit der Erde kommen, würde der Asteroid laut den bisher verfügbaren Beobachtungsdaten wahrscheinlich wohl in den Pazifik stürzen.