Low Frequency Array

Radiosignale offenbaren möglicherweise Exoplaneten

Robert Klatt

Wechselwirkungen zwischen Sternenwinden und Magnetfeldern von Planeten )ln.ecruostraraalestuF elleinaD/NORTSA(Foto: © 

Der Radioteleskopverbund LOFAR hat spezielle Radiosignale von Sternen entdeckt, die auf unbekannte Exoplaneten hindeuten. Sollten diese Exoplaneten bestätigt werden, bedeutet dies, dass die Astronomie eine weitere Methode für deren Suche verwenden kann.

Leiden (Niederlande). Wissenschaftler der Universität Leiden haben mit dem Radioteleskopverbund LOFAR (Low Frequency Array) spezielle Radiosignale von Sternen entdeckt, die Hinweise auf bisher unbekannte Exoplaneten liefern. Wenn die Forscher anhand der Radiosignale tatsächlich Exoplaneten entdecken, bedeutet dies, dass der Astronomie eine weitere Methode für die Suche nach Exoplaneten zur Verfügung steht.

Laut der Publikation im Fachmagazin Nature Astronomy entstehen die Radiosignale sehr wahrscheinlich durch Wechselwirkungen zwischen den Sternenwinden und den Magnetfeldern von Planeten. Es handelt sich dabei also um einen ähnlichen Prozess, wie dieser, der auf der Erde die Polarlichter (Aurora borealis und Aurora australis) erzeugt. Noch besser vergleichbar sind laut den Wissenschaftlern aber die Vorgänge auf dem Jupiter.

Spezielle Radiosignale bei 19 Roten Zwergsternen

Dass die Signale erst jetzt entdeckt wurden, liegt daran, dass lediglich der Radioteleskopverbund LOFAR sensitiv genug ist, um diese aufzuzeichnen. Gefunden wurden die speziellen Radiosignale bei 19 Roten Zwergsternen. Bei vier dieser Sterne ist ein noch nicht nachgewiesener Exoplanet laut des Teams um Joseph Callingham die beste Erklärung.

Nun wollen die Wissenschaftler mit anderen Methoden ermitteln, ob die postulierten Exoplaneten bei den Zwergsternen tatsächlich existieren. Wenn dies gelingt, wäre dies ein Beleg dafür, dass sich die speziellen Radiowellen zum Auffinden von Exoplaneten eignen. Bisher setzt die Astronomie dazu hauptsächlich auf die Transitmethode, bei der periodische Verdunkelungen von Sternen beobachtet werden, die von vorüberziehenden Exoplaneten verursacht werden.

Möglich wäre der Nachweis der Wechselwirkungen zwischen Planeten und Sternmagnetfeldern mit dem Teleskopverbund LOFAR, der über ganz Europa verteilt ist, bei Entfernungen von maximal 165 Lichtjahren. Mit dem SKAO (Square Kilometre Array Observatory), dem weltgrößten Radioteleskop aus mehr als 130.000 Antennen, wären auch Entdeckungen in deutlich größeren Distanzen möglich. Das SKAO befindet sich aber noch im Bau.

Nature Astronomy, doi: 10.1038/s41550-021-01483-0

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