Dennis L.
Wie wird sich das stetige Wachstum von SpaceX auf die Entwicklung der Raumfahrtindustrie in den nächsten fünf Jahren auswirken?
Der kalifornische Raketenhersteller SpaceX sorgt derzeit für viele Schlagzeilen, denn im April startete der erste Esa-Astronaut Thomas Pesquet erfolgreich mit der Crew-Dragon-Kapsel von SpaceX ins Weltall. Im Herbst soll ihm dann der deutsche Astronaut Matthias Maurer folgen. Währenddessen laufen im Internet die ersten Wetten, wann wohl der erste Mensch auf dem Mars landen oder diesen gar kolonialisieren wird. Buchmacher wie William Hill Österreich Sportwetten ließen sich in der Vergangenheit schon häufiger auf solche Wetten ein – wie beispielsweise 1964 auf die Wahrscheinlichkeit einer bemannten Mond-Landung. 1969 konnte diese tatsächlich stattfinden und William Hill verlor die Wette. Ist also auch die Marslandung gar nicht mehr so abwegig?
Space Exploration Technologies, kurz SpaceX, wurde 2002 von Elon Musk gegründet und verfolgt den Zweck, die private und kommerzielle Raumfahrt auszubauen. Während Elon Musk zu Beginn noch die NASA unterstützen wollte, entwickelte sich SpaceX schnell zu einem der erfolgreichsten Start-ups der Gegenwart.
Mit den Raketen der Dragon- und Falcon-Reihe ist es möglich, Nutzlasten in den Orbit zu befördern. Etwa 55 Millionen Dollar kostet ein Sitzplatz bei SpaceX momentan. Doch diese Preise sollen nicht ewig so unerschwinglich bleiben: So planen Unternehmer wie Elon Musk die Revolution der Raumfahrt, sodass auch Normalsterbliche künftig in den Orbit reisen können.
SpaceX bietet derzeit die stärkste Trägerrakete der Welt an. Dabei setzt der Raketenhersteller auf die Wiederverwertung seiner ersten Raketenstufen, um künftig den Preis zu senken. Die Raumkapsel Big Falcon Rocket soll zu hundert Prozent wiederverwertbar sein und gleichzeitig 40 Passagieren Platz bieten. Bereits 2023 ist die erste Mondumrundung geplant – ein Meilenstein, der den Weg für den zukünftigen Weltraumtourismus ebnen könnte.
Bereits Mitte dieses Jahrzehnts soll im Mondorbit mithilfe von SpaceX eine neue Raumstation entstehen. Diese trägt den Namen Lunar Orbital Platform-Gateway (LOP-G). 2025 werden die ersten Module zum Mondorbit gebracht, um die Station zu errichten. Wenn alles funktioniert, könnten von hier aus bereits zum Ende der 2020er Jahre erste Expeditionen zum Mars möglich sein. Damit würde der Entwickler Elon Musk einen wichtigen Schritt machen bei seinem großen Ziel, den Mars zu erreichen.
Im Jahr 2030 wäre voraussichtlich bereits die erste bemannte Expedition zum Mars möglich. Noch vor wenigen Jahren schienen solche Entwicklungen undenkbar. Heute träumen viele davon, den Mars zu einem zweiten lebenswerten Planeten zu machen. Dazu beigetragen hatte nicht zuletzt die Entdeckung, dass es einst Wasser auf dem Mars gegeben hatte. Dies ist ein wichtiges Indiz dafür, dass der heute tote Planet einst Lebewesen ein Zuhause gegeben haben könnte. Um dies zu überprüfen, soll der „Rover Mars 2020“ der NASA nach Spuren suchen – denn dort, wo es früher Leben gab, könnte auch zukünftig wieder welches entstehen.
Zwar wurde SpaceX von Elon Musk ins Leben gerufen – angeleitet werden die Ingenieure des Unternehmens jedoch von dem deutschem Hans Koenigsmann. Mittlerweile stecken auch viele deutsche Unternehmen Milliarden Euro in die Raumfahrt. Viele Start-ups wurden nur zu diesem Zweck gegründet. Zwar herrscht hierzulande noch immer eine gewisse Skepsis vor, da die Raumfahrt als großer CO2-Verursacher gilt. Dennoch wächst auch in Deutschland das Interesse an Expeditionen ins Weltall, denn die Raumfahrt bietet vielseitige Möglichkeiten für die Technologien der Zukunft. Obwohl Deutschland mit seinen Investitionen in das Raumfahrtprogramm international nur auf Platz 8 liegt, wächst allmählich die Erkenntnis, dass wir die Forschung in die Raumfahrt brauchen werden.
Längst handelt es sich bei der Raumfahrt nicht mehr um ferne Zukunftsmusik – stattdessen stehen die Entwicklungen unmittelbar bevor. Bereits in den kommenden fünf Jahren könnte es bahnbrechende Entdeckungen unseres Weltalls geben und SpaceX spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Das Unternehmen von Elon Musk ebnet den Weg in den Weltraumtourismus – und vielleicht auch zu einer Kolonialisierung des Mars.