Robert Klatt
Das Raumschiff Boeing X-37B der U.S. Air Force und U.S. Space Force ist nach 908 Tagen im Weltraum auf die Erde zurückgekehrt. Während der Mission wurden wissenschaftliche Experimente durchgeführt. Eine militärische Nutzung erfolgte laut dem Pentagon nicht.
Arlington (U.S.A.). Das solarbetriebene Raumfahrzeug X-37B ist laut seinem Hersteller Boeing am Samstag (12.11.2022) am Kennedy Space Center in Florida nach 908 Tagen im Weltraum gelandet. Damit hat das Raumschiff, das einem kleinen Space Shuttle ähnelt, die bisher längste Mission eines Raumschiffs Orbit absolviert. Der alte Rekord von 780 Tagen wurde ebenfalls mit einer Boeing X-37B aufgestellt. Geplant waren ursprünglich Einsätze mit einer Maximaldauer von „nur“ 270 Tagen.
Während seines Aufenthalts im Orbit führte das 8,8 Meter lange Raumschiff wissenschaftliche Experimente, darunter der Tests einer Solaranlage im Auftrag des US Naval Research Laboratory (NRL) sowie Experimente mit Materialproben der NASA, die die Auswirkungen des Weltraums auf Saatgut untersucht haben. Eine militärische Nutzung gab es laut dem Pentagon nicht.
Das Boeing X-37B Programm wird in einer Kooperation zwischen der U.S. Air Force und U.S. Space Force betrieben. Entwickelt und gebaut wurde das experimentelle Raumschiff in einem Joint Venture der US-Unternehmen Boeing und Lockheed Martin.
Die erste Boeing X-37B Drohne startete bereits im Dezember 2010. Bei ihrer ersten Mission verbrauchte sie 220 Tage im Weltraum. Kurz danach absolvierte die zweite gebaute Boeing X-37B eine Mission, in der sie die Erde für 468 Tage umkreise. Danach folgten zahlreiche weitere Missionen, bei denen die Raumschiffe 3.774 Tage im Weltraum verbrachten und insgesamt 1,3 Milliarden Meilen (2,09 Milliarden Kilometer) zurückgelegt haben.
