Syntrichia caninervis

Resistentes Moos könnte den Mars fruchtbar machen

Robert Klatt

Syntrichia caninervis )kcotS ebodAyhsuM(Foto: © 

Ein Moos, das in der Mojave-Wüste und in der Antarktis wächst, kann laut Experimenten auch auf dem Mars wachsen. Es könnte die Planeten fruchtbar machen und als Nahrung für Astronauten dienen.

Urumqi (China). In den kommenden Jahrzehnten planen mehrere Staaten bemannte Missionen zum Mars, darunter etwa China, das bereits 2033 auf dem Roten Planeten landen möchte. Danach sollen permanente Stationen entstehen, in denen dauerhaft Astronauten leben. Wie die Menschen mit Nahrung versorgt werden können, ist bisher aber noch offen. Forscher der Chinese Academy of Sciences (CAS) haben nun eine resistente Moosart entdeckt, die auf dem Mars wachsen könnte.

Laut der Publikation im Fachmagazin The Innovation handelt es sich dabei um Syntrichia caninervis, eine Moosart, die auf der Erde in der Mojave-Wüste und in der Antarktis wächst. Laut Experimenten der Forscher kann die Pflanze sowohl Dürre, Kälte auch als hohe Strahlung aushalten und bei diesen Bedingungen nicht nur überleben, sondern sich auch schnell erholen und gut wachsen.

Moosart hat extreme Regenerationsfähigkeit

Um zu untersuchen, ob Syntrichia caninervis auf dem Mars wachsen kann, haben die Forscher das Moos einen Monat bei minus 196 Grad Celsius oder fünf Jahre lang bei minus 80 Grad Celsius gelagert. Zudem haben sie die Gase, UV-Strahlung, Temperaturen und den Druck des Mars simuliert. Die Pflanzen konnten auch bei diesen Umweltbedingungen gedeihen. Die Wissenschaftler vertreten deshalb die Ansicht, dass Syntrichia caninervis auf dem Mars auch außerhalb von Gewächshäusern gezüchtet werden könnte.

„Syntrichia caninervis ist ein vielversprechender Kandidat für eine Pionierpflanze zur Kolonisierung außerirdischer Umgebungen.“

Nahrung für Astronauten

Laut der Studie könnte das Moos die Basis für eine neue Nahrungskette auf dem Mars bilden und Astronauten als Nahrung dienen. Zudem könnte es den Planeten fruchtbar machen und den Anbau weiterer Pflanzenarten ermöglichen. Diese könnten auf dem Moos, anstatt auf dem steinigen Boden des Mars wachsen.

Stuart McDaniel, Moosexperte an der Universität von Florida, der nicht an der Studie beteiligt war, erklärt, dass die Studienergebnisse grundsätzlich Hoffnung machen. Laut McDaniel löst die Studie aber noch nicht das Problem, die lebensfeindlichen Umweltbedingungen des Mars lebensfreundlicher zu machen.

„Die Ergebnisse sind spannend, weil das Wüstenmoos kurze Belastungen überlebt, die auf einer Reise zum Mars wahrscheinlich auftreten, darunter sehr hohe Strahlungswerte, sehr niedrige Temperaturen und sehr niedrige Sauerstoffwerte.“

McDaniel erklärt zudem, dass es unklar ist, ob die Pflanze unter den realen Marsbedingungen überhaupt wachsen würde und sich vermehren könnte.

The Innovation, doi: 10.1016/j.xinn.2024.100657

Spannend & Interessant
VGWortpixel