Russische Orbitalstation

Russland errichtet ab 2027 eigenständige Raumstation

Robert Klatt

Russische Orbitalstation (ROSS) (Symbolbild) )kcotS ebodApopiz(Foto: © 

Russland verlässt die Internationale Raumstation (ISS) bis Ende 2024. Nun hat Roskosmos den Bau der Russischen Orbitalstation (ROSS) angekündigt.

Moskau (Russland). Die Internationale Raumstation (ISS) ist über 25 Jahre alt und sollte eigentlich schon geplant abstürzen. Inzwischen wurde die Betriebszeit jedoch mehrfach verlängert und die ISS verbleibt bis mindestens 2028 im Erdorbit. Sowohl die National Aeronautics and Space Administration (NASA) als auch die Europäische Weltraumorganisation (ESA) möchten die ISS mit hoher Wahrscheinlich auch nach 2028 weiterbetreiben. Russland hat hingegen bereits seinen Rückzug aus dem internationalen Gemeinschaftsprojekt bis zum Ende 2024 erklärt.

Nun hat Roskosmos, die Weltraumorganisation der Russischen Föderation, den Bau der sogenannten Russischen Orbitalstation (ROSS) angekündigt. Laut Roskosmos soll das Projekt schon 2027 beginnen. Das Kernmodul der neuen Raumstation, aus einem Modul für Forschung und Energieversorgung, einem Schleusen-, einem Basis- und einem universellen Verbindungsmodul, soll bis 2030 fertiggestellt werden. Zwei weitere Module sollen bis spätestens 2033 an das Basismodul angeschlossen werden.

Schlechter Zustand der ISS 

Juri Borissow, der Chef von Roskosmos, erklärt, dass der knappe Zeitplan vor allem wegen des schlechten Zustands der ISS nötig ist. Experten sind der Ansicht, dass es sich bei lediglich um einen Vorwand handelt und dass der echte Grund für den Austritt aus dem internationalen Projekt die angespannte politische Situation ist.

„Sie wissen alle selbst ganz gut, in welchem Zustand die ISS ist. Und das Wichtigste: Wir dürfen keine Pause in unserer bemannten Raumfahrt zulassen.“

Neben dem Bau der ROSS umfasst das neue Projekt auch die Errichtung der nötigen Infrastruktur, darunter der Weltraumbahnhof Wostotschny sowie die Entwicklung neuer Raketen und Raumkapseln. Die dazu nötigen Verträge hat Roskosmos laut Borissow bereits abgeschlossen. Die Gesamtkosten des Projekts sollen bei „nur“ sechs Milliarden Euro liegen.

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