Robert Klatt
Das Start-up SpinLaunch mit Satelliten mit einem „Katapult“ in den Weltraum schießen. Nun hat ein Satellit einen Testlauf überstanden.
Los Angeles (U.S.A.). Das Start-up SpinLaunch arbeitet seit 2014 am sogenannten Orbital Accelerator. Es handelt sich dabei um eine große Zentrifuge, mit der Satelliten in den Weltraum geschossen werden sollen. Der erste Test des Systems wurde am 22. Oktober 2022 erfolgreich abgeschlossen. SpinLaunch hat dabei ein drei Meter langes Objekt mehrere Kilometer in Richtung Weltraum geschossen. Angesichts der positiven Zwischenergebnisse hat das Unternehmen daraufhin einen Vertrag mit der National Aeronautics and Space Administration (NASA) für die Weiterentwicklung des Orbital Accelerators abgeschlossen.
Damit der Orbital Accelerator Satelliten in den Weltraum schießen kann, müssen diese auf extrem hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden. Dies ist problematisch, weil die hohe Fliehkraft die empfindlichen Komponenten der Satelliten zerstören kann. Ein CubeSat, also ein würfelförmiger Kleinsatellit, den Forscher der Portland State University (PSU) entwickelt haben, hat nun einen Testlauf mit der erforderlichen Erdbeschleunigung von 10.000 g überstanden.
Bei dem Testlauf wurde kein realer Start erprobt, sondern der Satellit wurde in einer Zentrifuge beschleunigt. Anschließend haben die Forscher untersucht, ob die einzelnen Bauteile, darunter empfindliche Solarmodule und Batterien, noch intakt waren.
„Wir dachten, sie hält nicht mal 100 g stand.“
Die erste Version des Satelliten hat 7.600 g standgehalten. Daraufhin haben die Forscher die Batterien in Kohlefaserröhrchen gehüllt, denen ein bisschen Kleber hinzugefügt wurde. Diese simple Modifikation war ausreicht, um 10.000 g ohne Beschädigungen zu überstehen. Der Satellit ist damit ausreichend stabil genug, um mit dem Weltraumkatapult in den Orbit geschossen zu werden.
„Wir sind schockiert.“
Laut dem Start-up SpinLaunch soll der Orbital Accelerator in Zukunft Objekte bis zur Grenze des Weltraums befördern. Diese definiert das Unternehmen als eine Höhe von 100 Kilometer. Die Kosten sollen im Vergleich zu einer Beförderung mit einer Rakete um das 10-fache sinken.