Robert Klatt
In den kommenden Jahren sollen mehrere Solarkraftwerk im Weltraum entstehen. Nun wurde erstmals demonstriert, dass die Energieübertragung vom Erdorbit auf die Erde tatsächlich funktioniert.
Pasadena (U.S.A.). In den kommenden Jahren möchte mehrere Staaten, darunter China bis 2028 und Großbritannien bis 2035, ein Solarkraftwerk im Weltraum errichten. Der im Erdorbit produzierte Strom soll in Hochleistungsmikrowellen oder Laser umgewandelt und dann zur Erde übertragen werden. Wissenschaftler des California Institute of Technology (Caltech) haben nun erstmals Strom von der Erde zu einem Satelliten übertragen und damit experimentell belegt, dass das Konzept weltraumgestützte Solarenergie prinzipiell funktionieren kann.
Das Experiment MAPLE (Microwave Array for Power-transfer Low-orbit Experiment) setzt sich aus mehreren flexiblen Mikrowellentransmittern und weiterer günstiger Standardtechnik zusammen. Laut Ali Hajimiri wurden die Komponenten des Satelliten bereits auf der Erde entsprechend ausgerichtet. Die hohen Belastungen während des Flugs in den Weltraum haben die Komponenten unbeschadet überstanden.
MAPLE setzt sich zusammen aus zwei Empfängern, die von der Erde gesendete Mikrowellen in Elektrizität umwandeln können und einem Transmitter. Den Forscher des Caltech gelang es, die Empfänger des Satelliten mit Mikrowellen von der Erde zutreffen. Anschließend hat der Satellit die Mikrowellen in Strom umgewandelt, mit dem dann LED-Leuchten betrieben wurden.
Anschließend wurde der Transmitter des Satelliten zur Erde ausgerichtet. Die Forscher konnten das Signal empfangen, haben aber noch keinen Strom aus dem Weltraum übertragen. Trotzdem erklären sie, dass Experiment wertvolle Erkenntnisse gebracht hat und zeigt, dass die Komponenten den großen Temperaturschwankungen, der Strahlung und den übrigen widrigen Bedingungen im Weltraum standhalten können.
In Zukunft sollen orbitale Solarkraftwerke im Weltraum ununterbrochen Energie zur Erde senden, die dann in Elektrizität umgewandelt wird. Die Europäische Weltraumagentur (ESA) geht davon aus, dass bis 2050 etwa Hunderte Terawattstunden (TWh) an Grundlastenergie im Weltraum erzeugt werden können.