Robert Klatt
Das Isotop Oxygen-18 (O-18) steigt in hohen Konzentrationen in die Thermosphäre von Planeten auf. Es kann deshalb bei der Suche nach Außerirdischen helfen.
Bonn (Deutschland). Laut einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Nottingham leben in der Milchstraße neben den Menschen 35 andere intelligente Lebensformen. Bisher konnte die Wissenschaft aber noch keine Außerirdischen in unserer Galaxie entdecken. In den kommenden Jahren sollen neue Instrumente, darunter eine Analyseeinheit, die komplexe chemische Verbindungen untersuchen kann, die Suche nach Außerirdischen revolutionieren.
Nun haben Forscher des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie (MPIfR) um Helmut Wiesenmeyer eine weitere Methode entdeckt, die bei der Suche nach Außerirdischen im Weltraum helfen kann. Laut ihrer Publikation im Fachmagazin Physical Review Research ist das Isotop Oxygen-18 (O-18), das auch als „schwerer Sauerstoff“ bekannt ist, ein Indiz für außerirdisches Leben, wenn es in der Biosignatur eines Planeten vorkommt. Das Sauerstoffisotop entsteht bei der Photosynthese und wird auf der Erde von Pflanzen und Bakterien produziert.
Es war bereits bekannt, dass das Isotop Oxygen-18 von der Erdoberfläche bis zu 60 Kilometer in die Höhe, also in den unteren Teil der Mesophäre, aufsteigt. Messdaten des NASA-Teleskops Stratopheric Observatory for Infrared Astronomy (SOFIA) zeigen nun, dass das Sauerstoffisotop auch in Höhen von 200 Kilometern, also in der Thermosphäre, in hohen Konzentrationen nachgewiesen werden kann.
Entdeckt haben die Forscher dies, als sie das vom Mond stammende Infrarotlicht gemessen haben, das belegt, dass die Thermosphäre der Erde die Sauerstoffisotope enthält. In Zukunft könnte man also die Thermosphäre andere Planeten auf hohe Konzentration an O-18 untersuchen, um herauszufinden, ob auf ihnen Lebensformen Photosynthese betreiben.
Physical Review Research, doi: 10.1103/PhysRevResearch.5.013072